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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2006

Neubau zentraler OP-Bereich Universitätsklinikum Georg-August-Universität

Lageplan

Lageplan

1. Preis

LUDES Architekten - Ingenieure GmbH

Architektur

Erläuterungstext



Leitidee

Klare orthogonale Baustruktur als harmonische Ergänzung des bestehenden Klinikkomplexes.
Vielfältige Synergien durch ebenengleiche Anordnung aller OP-Säle.
Prozessoptimierung durch Parallelisierung der Teilprozesse.

Städtebau: OP-Zentrum als logische Weiterentwicklung der erprobten Klinikstruktur um ein neues Element im zeitgemäßen Gewand

Nicht in einer spektakulären baulichen Antithese, sondern in bewusster Einordnung und logischer Ergänzung der vorhandenen Strukturen, wird eine überzeugende städtebauliche Umsetzung der gestellten Aufgabe angestrebt.

Der 2-geschossige, horizontal gelagerte Baukörper des neuen OP-Zentrums tritt mit seiner mittigen Zäsur und durch die Übernahme der Gebäudefluchten in einen spannungsvollen Dialog zur vertikalen Scheibe des Bettenhauses und ergänzt das durch UBFT und Pflege geprägte Eingangsensemble um ein drittes Element.

Die enge funktionale Verzahnung mit Bettenhaus und UBFT-Gebäude wird durch gläserne Brücken hergestellt, ohne die Feuerwehrumfahrt im Bereich des Pflegetraktes zu unterbrechen.

Freianlagen: Wasser als Mittelpunkt und Verbundwerk zwischen Außenbereichen und neuem Gebäude

Das Freianlagenkonzept prägen zwei Wegebögen, welche das Gesamtareal vom Eingang an der Robert-Koch-Straße als erfahrbare Einheit neu definieren und einer eindeutigen Orientierung nach Funktions- und Erlebnisräumen zuführen

- im Norden der \"Mensabogen\" bis zu den Mensaterrassen,
- im Süden der \"Landbogen\", sinnbildlich für den Verbund zwischen Stadt und Land
(Uni-Sportpark).

Zwei lineare Wegeachsen, die eine vorhanden, die andere angehängt an die Eingangsplattform, vervollständigen das von Fahr- und Parkverkehr unabhängige Wegesystem. Die in Ost-West-Richtung entwickelte Wegelinie symbolisiert den engen Zusammenklang von Architektur und Freiraum.

Wasser, Bodenmodellierung (u. a. Rasenstufen) und der sorgsame Wechsel von frei verfügbarer Rasenfläche und (farb-) intensiven Streifengärten, gewährleisten eine hohe Aufenthaltsqualität.
Wasser mit belebenden Kaskaden löst als Mittelpunkt und Verbundwerk mit der neuen Architektur den potentiellen Konflikt zwischen Bau und Landschaft auf.

Die unter dem aufgeständerten Baukörper entstehenden, witterungsgeschützten Freibereiche ergänzen als multifunktionale Aufenthalts- und Aktivitätszonen mit auf die Wasserfläche orientierten Sitzstufen das Angebot an attraktiven, eingangsnahen Freibereichen. Die Funktion als Regenrückhaltebecken bleibt unter vollem Erhalt der bestehenden technischen Einrichtungen erhalten.

Architektur: High-Tech Architektur für High-Tech Medizin, Sinnbild für Kompetenz und Zukunftsanspruch der Klinik

Die im Auslobungstext formulierten Anforderungen an das neue OP-Zentrum, durch sein äußeres Erscheinungsbild zu vermitteln, \"dass sich das Klinikum zukunftsweisend neu aufstellt\" und gleichzeitig im Inneren ein Maximum an Tageslicht gewährt, lässt die Gestaltung der Gebäudehülle zum entscheidenden architektonischen Thema werden.

Die kreative Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Glas, Transparenz und Farbe, unter Einbeziehung moderner Tageslichtsteuerung, macht die Gebäudehaut zum prägenden ästhetischen Merkmal des neuen Zentrums. Gleichzeitig wird unter Einbeziehung der Dachflächen als fünfter Fassade, eine tief in die Innenzonen reichende Versorgung mit Tageslicht, bei Beibehalt kompakter, kurzwegiger Grundrisse sichergestellt.

Funktion: Steigerung der Effizienz durch Abbau von Barrieren und überlappendes Arbeiten.

Durch konsequente Orientierung der Raumstrukturen am Work-flow wird eine hohe Prozesseffizienz und Behandlungsqualität im neuen OP-Zentrum erreicht. Folgende Merkmale prägen den Entwurf:

- maximale Synergien durch flexible Anordnung aller 16 OP\'s auf E1,
- kompakter Grundriss durch Verlagerung aller Nebenflächen (Personal, Technik) auf E0, dadurch großzügiges, gut belichtetes Angebot für Aufenthaltszonen, Personal-Umkleide und Diensträume sowie direkte Zuordnung der Technikflächen zu den OP\'s,

- durch Übernahme der Geschosshöhen des Bettenhauses ebenengleiche Anbindung der Personal- und Technikebene auf E0. Kompensation der begrenzten Höhe in den Technikzentralen durch großzügige Auslegung der Flächen,

- Übersichtlichkeit und leichte Steuerbarkeit durch Gliederung in 4 zu zwei Clustern zusammengefasste OP-Gruppen mit jeweils 4 OP-Sälen, einfache Kommunikation durch Sichtfenster zwischen OP\'s und Rüstzone,

- gute intraoperative Nutzbarkeit bildgebender Verfahren durch direkte Anbindung von CT und MR an jeweils 2 OP\'s,

- Interdisziplinäre Ausrichtung der auch gruppenübergreifend nutzbaren OP\'s zur Erhöhung der Auslastung,

- Erfüllung der Auflagen der BG nach § 34 SGB VII (Sept-OP) durch Einfügen einer zweiten Patientenzuführung und Personal-Auskleide, bei voller Erhaltung der Nutzungsflexibilität,

- Minimierung der Wechselzeiten durch Zusammenfassung der Einleitungen in einer großzügigen, zentral im Cluster angeordneten Zone (für jeweils 8 OP\'s) und Auslagerung der Instrumentenvorbereitung in rückwärtig angeordnete Rüstzonen (für jeweils 4 OP\'s),

- flexible Nutzung der räumlichen Ressourcen der Austauschzone durch Zusammenfassung von Aufwachräumen und Holding, mit direkter Anbindung an Umbett- und Einleitbereiche bei leichter Erreichbarkeit von außen,
- Verkürzung der horizontalen Wege durch paarweise Anordnung von Austausch- und Nebenzonen (Holding, Personal-Umkleide),

- direkte Anbindung intensivmedizinischer Einrichtungen auf Ebene 1 durch zusätzliche Brücken bei Verlagerung ICU Herz-Thorax- und Neurochirurgie möglich und sinnvoll,

- hohe Attraktivität für Patienten und Personal durch Tageslicht in allen wesentlichen Bereichen, insbesondere allen OP\'s, den Einleitzonen, Holding und Aufwachräumen,

- optimale Ver- und Entsorgung durch Anbindung an die bestehende AWT-Anlage mit jeweils 2, paarweise angeordneten Stationen pro Ebene.

Konstruktion/ Technik: Optimierung der Investitions- und Betriebskosten durch Konzentration der Ressourcen auf evaluierbare Effekte in den Kernbereichen.

Brandschutz:
Ausweisung, die Brandabschnitte in den Hauptebene (auf Ebene 1) orientieren sich weitgehend an den Bereichsgrenzen der Funktionen, OP 1 - 8, Aufwachraum und OP 9 - 16. Im Gefahrenfall kann der Patient in einen anderen Bereich verlegt und versorgt werden. Die Technikbereiche in Ebene 0 sind brandschutztechnisch den Funktionszonen zugeordnet, hierdurch können Abschottungen im Bereich der Geschossdecke entfallen.

Tragwerksplanung:
Als Tragsystem der Geschosse E1 und E2 wird ein Stahlbetonskelett mit Flachdecken im Stützenraster von 6,90 m x 7,20 m bei Deckenstärken von 0,26 m bis 0,28 m gewählt, eine mögliche Aufstockung ist konstruktiv berücksichtigt.
Unter den Geschossen leitet ein homogenes, vorgespanntes Trägerrostystem die Lasten in die unter dem Gebäude verbleibenden Stützen und Wandteile um.

Technische Gebäudeausrüstung:
Die Raumlufttechnischen Anlagen sind entsprechend den neuen Entwürfen der VDI 2167 und DIN 1946/4 ausgelegt. Eine paarige Anordnung der Zentralen stellt kurze Kanalführungen, in Verbindung mit den erforderlichen Redundanzen sicher. Die Energierückgewinnung mittels adiabater Abluftkühlung im Sommer und hocheffizienter Wärme- und Kälteübertragung über ein Kreislaufverbundsystem erlaubt einen Jahres-Gesamtwirkungsgrad von mind. 75 %.

Die Sanitärtechnik sieht den Aufbau einer kompletten Regen- und Schmutzwasserentsorgung im Trennsystem sowie die Anbindung an das bestehende Kanalsystem im Außenbereich vor. Die Funktion des Regenrückhaltebeckens samt der gesamten technischen Infrastruktur bleibt erhalten.

Die Fördertechnik sieht den Anschluss des neuen Gebäudes an die vorhandene AWT-Trasse im UBFT auf Ebene -2 vor. Über einen unterirdischen Gang für 2 Fahrtrassen (Hin und Rück) werden Erschließungskerne im Nord- und Südbereich des neuen Gebäudes mit vertikaler Führung in die Ebenen 0 und 1 vorgeschlagen.
Schnitt AA

Schnitt AA

Fassadendetail

Fassadendetail

Perspektive

Perspektive

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto