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VOF-Verhandlungsverfahren mit eingebettetem Generalplaner-Wettbewerb | 05/2013

Neubau eines Seminargebäudes an der Hochschule Bochum

Außenraumperspektive

Außenraumperspektive

2. Preis

léonwohlhage

Architektur

Buro Happold

TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Leitidee
Klar in seiner Form und zeichenhaft steht das neue Seminargebäude für Architekten und Bauingenieure gegenüber der Blue Box. Mit seinem Nachbarn geht der Neubau eine gestalterische Partnerschaft ein und bleibt doch gleichzeitig autonom in seinem Ausdruck. Im Äußeren liegt das Augenmerk auf der klaren Form und eleganten Proportion. Im Inneren zeigt das Gebäude eine rationale Struktur mit unterschiedlichen Lichteindrücken. Das Haus will auch ein Lehrstück sein für die zukünftigen Architekten und Ingenieure.

Architektonische Konzeption und innere Organisation
Zwischen der Blue Box und dem neuen Seminargebäude spannt sich ein Eingangsplateau auf, beide Eingänge liegen sich vis à vis gegenüber. Damit stärken wir die Adressbildung der Gebäude auch in Bezug auf den Haupteingang der Fachhochschule Bochum. Die Ensemblewirkung wird auch dadurch gefestigt, dass beide Häuser in der Tiefe die gleichen Abmessungen aufweisen und sich in der Höhe aufeinander beziehen. Das Eine ist ohne das Andere architektonisch nicht lesbar.
Eine konische Rahmung markiert den Haupteingang. Von dort aus kommen Nutzer und Besucher in das zentrale Atrium. Hier erfährt man das Haus in seiner ganzen Höhe, natürliches Licht fällt von der Decke über die Galerien in alle Geschosse. Diese Galerien erlauben nicht nur eine bessere Orientierung, sondern bieten zusätzlichen Platz in der Mitte des Hauses, um sich zu treffen und raumübergreifend Arbeiten zu diskutieren. Dieser Kernbereich bietet zudem Platz für alle Nebenräume, wie auch für den Aufzug. Diagonal zueinander versetzt, werden auch die beiden Treppen räumlich einbezogen, bleiben aber dennoch abgetrennt, damit sie gleichzeitig als Fluchtweg genutzt werden können. Ein Überblick zum Brandschutz- und Fluchtwegkonzept wird in den Diagrammen dazu dargestellt.
Das dreigeschossige Seminargebäude ist insgesamt knapp und rational entwickelt. Im Konkreten heißt das, ein gleichmäßiges Stützraster von 8,40m gliedert die Ebenen und wird nur durch die Treppenkerne unterbrochen. Ansonsten zeigen sich die Geschosse entlang der Fassade als offene Ebenen, die flexibel im Ausbau, aber auch flexibel in der Nutzung sind. Dieses Raster eignet sich für Seminarräume, wie auch für Institute und Dekanate beider Fachbereiche, die wir an der Kopfseite zur Lennershofstraße sehen. Die individuellen Arbeitsplätze in den Instituten und den beiden Dekanaten liegen entlang der Fassade, der Empfang, Kommunikationsflächen, die Institutsbibliothek und auch die Teeküchen sind an der Innenachse angeordnet, wodurch eine moderne und offene Bürostruktur evoziert wird.
Die Aufteilung des Gebäudes entspricht seinen inhaltlichen Anforderungen. Jeder Fachbereich hat eine Ebene, aber dennoch gibt es visuelle und kommunikative Verbindungen über den Luftraum.
Im Erdgeschoss befinden sich Räume beider Fachbereiche. Die beiden Seminarräume im Erdgeschoss, direkt gegenüber dem Haupteingang, könnten bei besonderen Anlässen gemeinsam genutzt werden. Über große Falt-/Schiebetüren können dann diese Räume mit der Eingangshalle verbunden werden, um so neue Raumkonstellationen zu ermöglichen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Die Verfasser bieten einen dreigeschossigen, klaren, ruhigen Kubus an, der sich in Höhen und Fluchten eindeutig an der bestehenden BlueBox orientiert. Der gemeinsame Vorplatz zwischen Box und Neubau ist im gestalterischen Aufwand wohltuend reduziert, damit gut informell für die Fachbereiche nutzbar. Die Wegeführung zwischen Wohngebiet und FH-Hauptgebäude ist klar.
Der Haupteingang des Neubaus liegt richtig dem Eingang der Box gegenüber. Die innere Erschließung über eine in Teilen dreigeschossige Halle ist klar, eindeutig und übersichtlich. Kommunikative Angebote sind in der Halle möglich.

Architektonische Haltung
Die Materialanmutung und Gestaltung des Neubaus beziehen sich in sehr ausgeprägter Klarheit auf die klassische Moderne. Diese Haltung ist grundsätzlich der Situation und der Nutzung angemessen und durchgehalten. Insgesamt ein Entwurf, der durch Klarheit, Eindeutigkeit im Kontext und Potential für sich einnimmt.
Außenraumperspektive

Außenraumperspektive

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss