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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2013

Neubau Dreifeld-Sporthalle mit Betreuungszentrum und Neugestaltung bestehender Aussenanlagen

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

Krummlauf Teske Happold Architekten BDA

Architektur

knoll landschaftsarchitekten bdla

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht

Konzept für Freiflächen, für Bewegung und Erholung im Zentrum der Hölderlin Schulen mit neuer Sporthalle in Lauffen. Zentrales Anliegen ist es, grüne Räume und Plätze in der Schule zu schaffen, die das vorhandene Potential der Umgebung neu definiert und neue Raumfolgen entwickelt, mit einem grünen Herzen in der Mitte. Das architektonische, städtebauliche Erweiterungskonzept des Schulzentrums eröffnet neue Möglichkeiten und Optionen für die vorhandenen Sport- und Freiflächen im Zentrum des Gebäudeensembles.

Aus dem Bestand entwickelt -

Aus dem Bestand entwickelt, soll ein gesundes Umfeld für Kinder und Jugendliche im Freiraum der Schulanlage entstehen, wo Kinder im geschützten Raum laufen, rennen, klettern und „Lärm“ machen dürfen. Kinderlärm ist kein Lärm – tagsüber schon gar nicht. Schüler brauchen Frei- und Bewegungsräume mit allen Emotionen zum Großwerden.

Innerhalb der Baugruppen, Schulen und Sporthallen entstehen unter Berücksichtigung der vorhandenen Baum- und Grünsubstanz differenzierte Freiräume. Strukturiert durch aufrechte Baumreihen und niedrige Hecken werden Aufenthaltsflächen funktional in Sitz- und Ruheräume und in Bewegungsräume gegliedert. Die Landschaftsarchitektur bezieht den Bestand in die Raumfolge ein.

Der Mensa vorgelagert und in der westlichen Grünfläche entlang der werkrealschule entsteht ein durch Hecken gegliedertes grünes Klassenzimmer, ein Schulgarten im sprichwörtlichen Sinne. Der Kontakt zur Natur und der daraus entwickelte Respekt gehört zu den elementaren Erfahrungen einer humanistischen Erziehung. Das Wissen um die Lebewesen und Pflanzen ist ein wesentliches Merkmal für die Bildung eines umfassenden Naturverständnisses als ganzheitlicher Wahrnehmungsprozess, von der kleinen Gänseblume bis hin zum majestätischen Ahornbaum.

Sport und Bewegung im Schulhof - die bewegte Schule -

Sportflächen mit langen Bänken, breiten Treppen, Sitzdecks, Kletterwand, Theaterbühne und farbigen Asphaltflächen animieren zur Aktion und Bewegung. Kletterkunstwerke, farbige Linien, Flächen, Buchstaben und Zahlen sollen die Fantasien fördern und die Kinder in ihrem Lernen unterstützen, im Schulhof wie auch auf den Sportflächen. Bewegung, Aktion und Reaktion im sportlichen Wettstreit wird unterstützt in einer freundlichen Umgebung von Architektur und Grünbereichen. Die großen Asphaltflächen werden aufgebrochen zu farbigen Spiel- und Bewegungsflächen, Terrassen und Sitzgelegenheiten im Garten. In Zusammenarbeit mit Farbpsychologen sollen Formen und Farben entstehen, die Kinder in ihrem Lernen unterstützen.

Erholung im Heckentheater und Paradies des Schulgartens

Die Mensa und der zukünftige Ganztagesbetrieb erhalten in direkter Zuordnung einen in Grün eingebetteten Spiel- und Bewegungsgarten mit allen Möglichkeiten für die unterschiedlichen Schul- und Altersstufen. Während die älteren Schüler in Heckenräumen sitzen, reden und sich in kleinen Gruppen treffen, gibt es für die Kinder der Elementarschulen Raum zur Bewegung.

Im Paradies – im grünen Klassenzimmer mit der Natur und ihren phänologischen Jahreszeiten lernen

Rückzugsbereiche im Paradies und neue grüne Freiräume mit Gärten, Höfen und Hecken laden ein zum Ausspannen und Ausruhen, zum Reden, Beobachten und Lernen, nicht virtuell, sondern in der Realität. Dachförmig geschnittene Linden bilden ein grünes Baumdach für die Terrassenflächen einer späteren Mensa.

Die bewegte Schule - Ökologie darstellen - anschaulich spielen und lernen

Durch Pflanzenfilter gereinigtes Regenwasser aus Grünflächen, vor allem aus der extensiven Dachbegrünung, kann nicht nur für die Grünpflege in ein Grauwassersystem eingespeist werden. Unter den Rasenterrassen der grünen Mitte entstehen Wasserfilter und Wasserrückhaltungsbereiche durch Rigolen und Zisternen für eine Grauwassernutzung in den Gebäuden, zum Beispiel für die Toiletten der Schule. Eine erklärende Darstellung der installierten Systeme vermittelt den Schülern einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Stadtklimaanlage (Feinstaubfilter und Verdunstung)

Grauwasseranlage, Zisternen, Fassadenbegrünung, Gartenbewässerung, Brunnenanlagen, WC-Anlagen, Brauchwasser

Um die Natur und die Vorgänge dieser Welt zu verstehen und ihren Aufbau für sich selbst nachzuvollziehen, müssen die lernenden Kinder und Schüler die Natur und Wirklichkeit erleben, Ereignisse nachvollziehen können und Zusammenhänge selbst entdecken.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich vorteilhaft erstreckt sich die Sporthalle längs zur
Hölderlinstraße und schafft durch die vorgelagerten Parkplätze
unter Bäumen und dem Vorplatz ein stimmiges Entree. Auch die
Mensa ist günstig positioniert und ermöglicht eine großzügige
Gestaltung und Nutzung des Schulhofs. Der Haupteingang zur
Sporthalle ist eindeutig und leicht auffindbar. Im Alltagsbetrieb sind
von hier die dargestellten Sichtbeziehungen in die abgesenkten
Spielfelder allerdings nicht möglich, da die mobilen Trennwände
des Gymnastikraumes vermutlich überwiegend geschlossen sein
werden. Die angeschlossenen Umkleiden sind mit Strassenschuhund
Turnschuhgang vorgesehen und insgesamt funktional ausgearbeitet.
Allerdings ermöglicht die Erschließung ins Untergeschoss
nicht überall eine eindeutige Orientierung und gute Tageslichtversorgung.
Rhythmus und Anzahl der Dachoberlichter gewährleisten
angemessene Tageslichtverhältnisse. Wobei die Kombination mit
der im Schnitt dargestellten aufgeständerten Solartechnik und
der hohen Attika nicht überzeugt. Die Südfassade erzielt solare
Gewinne, kann jedoch zu sehr unterschiedlichen Blendsituationen
führen. Zudem wird der angedachte außenliegende Raffstore in
dieser Form – mit dem davor befindlichen Hartplatz – nur über eine
geringe Dauerhaftigkeit verfügen. Ein Vordach verbindet räumlich
die Sporthalle mit der angelagerten Mensa. Dieser Baukörper
kann nicht mit der funktionalen Klarheit der Sporthalle aufwarten
– das kleine Volumen will zu viel gleichzeitig. Der Innenhof sowie
die aufwendige Übereck-Auskragung wirken zu angestrengt und
erscheinen unangemessen. Die Ver- und Entsorgung ist hingegen
gut gelöst. Insgesamt liefert die Arbeit einen städtebaulich und
– auf die Sporthalle bezogen – funktional gelungenen Beitrag.
Zudem wird die Bearbeitungstiefe und Vielzahl der Detailüberlegungen
gewürdigt. Jedoch gelingt es der Arbeit nicht diese
Vielzahl an Einzelelementen zu einem gestalterisch gelungenen
und überzeugenden Ganzen zusammenzubringen.
Lauffen

Lauffen

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Skizze 2

Skizze 2

Ansichten

Ansichten

Skizze 3

Skizze 3

Skizzen

Skizzen

Skizze 4

Skizze 4