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Sonstiges Vergabeverfahren | 02/2013

Voruntersuchung zur Standortentwicklung Neubau Haus der Katholischen Kirche

HYPOTHESE B - Fassadenschnitt

HYPOTHESE B - Fassadenschnitt

Teilnahme / Hypothese B - Erhalt des Gebäudes Herrenstraße 1, und Abbruch Wilhelmstraße 2 und 4

Preisgeld: 10.000 EUR

Muffler Architekten

Architektur

Erläuterungstext

HYPOTHESE A

Situation - Durch den Erhalt des Gebäudes Herrenstrasse 1 und dem Abbruch der Wilhelmstrasse 2 und 4 definiert sich die für die Hypothese B zu Verfügung stehende Fläche für eine mögliche Bebauung. Grundsätzliche ermöglicht diese Grundlage, den planerischen Ansatz eines Gebäudekonzept zu entwickeln, welches den derzeitigen Stand der Technik aufnimmt und eine hohe Zukunftsorientierung bittet. Hierbei stellt sich die grundsätzliche Frage mit dem Umgang mit der "alten Stadt" als solcher. Entgegen dem Ansatz der Gründerzeit um 1909, zu welcher das Gebäude Wilhelmstrasse 4 bis 6 entstanden ist, interessiert uns der Begriff der Kontinuität der Stadt. Kontinuität bedeutet aufbauen auf die grundlegende bauliche Struktur der Stadt und deren Bezüge. Wir sehen hier nicht das Alleinstellungsmerkmal der Gründerzeit sondern den Verbund aller Kräfte. Wir denken, dass sich das Bauliche der Diskussion entziehen muss, ob ein Gebäude durch Modernität einen Kontrast bildet, oder so erscheint als ob es über Jahrhunderte gealtert sei. Es soll ein Konzept entstehen, welches sich in das gegebene Stadtbild einfügt und bestehende historische Raumkanten besetzt. Hierbei soll Bauliches ermöglicht werden, das sich aus dem Funktionalen entwickelt und in die Massstäblichkeit der Situation einfügt. Wir denken, dass dies im Sinn des Bauens und in der Kontinuität der Fügung ein Adäquat entgegensetzt, jenseits der blossen Form.

Konzeption - Der bauliche Rahmen nimmt den historischen Verlauf der Stadtmauer zur Wilhelstrasse auf und definiert somit den grundlegenden historischen Bezug der Konzeption zur Stadt. Hierbei entsteht ein geschlossener Innenhof im Zusammenspiel des neuen Gebäudes mit dem gewachsenen Bestand. Der Hof bestimmt sich als Binnenraum und somit als halböffentlicher Bereich. Der neue Baukörper formuliert sich über drei Geschosse und öffnet sich mit die Haupterschliessung zum Kirchplatz. Dieser wird durch eine bauliche Struktur, zur Wilhelmstrasse teilweise geschlossen. Die Dachfläche übernimmt das gewachsene Bild eines Satteldaches und führt damit das Bild der Gebäude in Gefüge weiter. Es entsteht hierdurch eine, von Verkehrseinwirkungen beruhigte Fläche, die zum verweilen einlädt. Als Verbindungsglied zwischen Neubau und dem Bestand Herrenstrasse 1 dient ein vertikales Erschliessungselement.

Gebäudestruktur - Ziel ist es, die Einheiten klar zu gliedern und in nach Funktionen trennbare Abschnitte zu strukturieren. Die funktionalen Notwendigkeiten werden durch die bauliche Struktur aufgenommen. Im Bereich des Neubaus entlang der Wilhelmstrasse werden im Erdgeschoss das Café mit Bezug zum Kirchplatz situiert. In räumlicher Abfolge schliessen sich linear der Gemeindesaal mit entsprechenden Nebenräumen an. Dieser öffnet sich nach Süden zum Innenhof und erhält somit einen starken Aussenbezug der Raum bietet für vielfältige Nutzungen. Die erdgeschossige Nutzung ist stark öffentlichkeitsorientiert und setzt den Wunsch der Kirchengemeinde nach einer Öffnung nach Aussen um.

In den Obergeschossen werden zum einen die Verwaltungsräume des Dekanats mit den Gruppenräumen zu multifunktionalen Nutzung und zum anderen das Verwaltungszentrum über zwei Geschosse situiert. Das Pfarrbüro wird in den Flächen der Herrenstrasse 1 über Erdgeschoss und 1. Obergeschoss organisiert. Die Räume erhalten einen eher halböffentlichen Charakter der Anonymität wahrt und Vertraulichkeit ermöglicht.

Durch die gewählte Anordnung der Nutzungen wird dem Wunsch der Kirchengemeinde nach einer gestaffelten Anordnung der Nutzungen mit unterschiedlich dichten Besucherströmen entsprochen.

Materialität - Der klare, einfache Entwurf zeigt nach Aussen bekannte bauliche Gestaltelement. Neben der Putzstruktur der Obergeschosse definiert sich das Erdgeschoss über überschwemmtes Sichtmauerwerk. Im Gegensatz dazu bestimmen sich die transparenten Flächen der Obergeschosse über hölzerne Strukturen, die sich über vertikal angeordnete Lamellen bestimmen. Die Dachflächen sollen sich über ihre klare Struktur vom Bestehenden absetzen. Dies jedoch in dem Sinne, dass eine zeitliche Einordnung dieses neuen Elements nicht bestimmend ist, sondern nur im "zweiten Hinsehen" erkannt wird. Anliegen des Gestaltungsansatzes soll sein, einfache und klare Formen mit vertrauten Materialien, in schönen Fügungen den Menschen nahe zu bringen. Dies bedeutet, dass nicht das Besondere sonder das Allgegenwärtige zum bestimmenden Bild des baulichen Ausdrucks wird.

Wesen des Entwurfsziels - Das bauliche Konzept des Entwurfsvorschlags soll aufzeigen, das die funktionalen Anforderungen des Aufgabe, auch in Anbetracht des Eingriffs in stadtbildprägendes, eine Situation verbessert werden kann. Es wird angestrebt, eine Synergie aller baulichen Elemente im ihrem Zusammenspiel zu erreichen und zu einer neuen Einheit dieser zu formen. Hierdurch entsteht ein neues Bild der Stadt, welches aber auf städtebaulichen Elementen aufbaut, die bekannt und allgegenwärtig sind.


HYPOTHESE B

Situation - Durch den Erhalt des Gebäudes Herrenstrasse 1 und des Gebäudes Wilhelmstrasse 2 und 4 definiert sich die für die Hypothese A eine Situation, welche bestimmt wird durch den gänzlichen Erhalt einer bestehenden Baulichkeit. Durch die Notwendigkeit des vorgegebenen Programms für das Haus der katholischen Kirche in Ravensburg ergibt sich jedoch die Situation, dass dieses in den bestehenden Baulichkeiten kein entsprechendes Adäquat findet. Vor allem grossflächigere Nutzungsstrukturen finden in der bestehenden kleinmassstäblichen Grundrissgliederung keine entsprechenden Flächen. Bedingt hierdurch sind zwei grundsätzliche Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Zum einen eine Besetzung des Innenhofes mit baulichen Strukturen oder zum anderen die Situierung eines Baukörpers ausserhalb der ursprünglich zu Verfügung stehenden Fläche des Kirchplatzes. Da wir eine Besetzung des Innenhofes mit baulichen Strukturen für nicht zielführend erachten, erschliess sich für unser städtebauliches Denken nur die Situierung eines Solitärs im städtebaulichen Raum zwischen Liebfrauenkirche und bestehender Platzbegrenzung im Osten als sinnfällige Lösung. Dieser Solitär muss Nutzungsstrukturen aufnehmen, welche durch die Stellung des Baukörpers eine öffentliche Prägung bedingt. Nutzungsinhalte können daher nur öffentllichkeitsnahe Nutzungen wie Kirchencafé und Gemeindesaal und deren entsprechenden Nebenräume sein. Hierdurch ist ein ausbrechen aus dem städtebaulichen "Normalkontext" des Bekannten zu begründen. Es muss jedoch dann auch Bedingung der Aufgabe sein, dass das Alleinstellungsmerkmal sowohl in Funktionaler, wie auch städtebaulicher und gestalterischer Sicht gegeben ist. Es ist hierbei auch nicht ausgeschlossen, dass das Bauliche im Kontrast zum Bestand steht und sich dadurch überhöht. Hierdurch wird bauliches ermöglicht, welches sich bewusst vom Bestehenden und Bekannten absetzt und aus den Funktionen der gestellten Aufgabe entwickelt.


Konzeption - Der bauliche Rahmen für die nach aussen gerichteten Nutzungen stellt ein, auf dem Kirchplatz, zwischen Liebfrauenkirche und Herrenstrasse 1 situierter Solitär her. Er bespielt den Platz als ganzes und strukturiert mit unterschiedlichen räumlichen Bezügen. Zum einen bespielt die Cafénutzung den Platz und bildet Auftakt und Anziehungspunkt zugleich und zum anderen situiert sich die Saalnutzung im Obergeschoss und erhält dadurch eine eindeutige Markanz und Bedeutung im stadträumlichen Gefüge. Die Nebenflächen treten durch ihre Platzierung im Untergeschoss zurück und übernehmen die Ihnen zugewiesenen dienenden Funktionen. Das bauliche Erscheinungsbild löst sich über eine neutrale Struktur vom bekannten und üblichen ab. Es definiert sich somit, im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals, im städtebaulichen Raum. Die reinen Verwaltungsnutzungen organisieren sich im Bestand der Herrenstrasse 1 und der Wilhelmstrasse 4 - 6. Da die bestehende bauliche Situation keine, für die Nutzungen, ausreichende Fläche bietet ist es notwendig, östlich der Wilhelmstrasse 4-6 einen zusätzlichen vertikalen Baukörper zu situieren, der nur "lose" mit dem Bestand verbunden wird. Die Erschließung beider Bestandsbaukörper wird über ein Erschliessungselement bewirkt, welches die unterschiedlichen Gebäudehöhen miteinander verbindet. Es entsteht somit ein miteinander zwischen bekannten baulichen Strukturen und einem neuen Bild des Platzes mit öffentlichem Gepräge.

Gebäudestruktur - Ziel der baulichen Umsetzung der funktionalen Strukturen des gewünschten Bauprogramms der Kirchengemeinde, ist es ein miteinander unterschiedlicher Notwendigkeiten unter Beibehaltung der historischen Bebauung zu erreichen. Hierdurch bedingt ist es notwendig neben bestehendem und bekannten neues zu situieren. Durch den Vorschlag, der Situierung eines Solitärs, welcher die öffentlichkeitsnahen Bereiche des Raumprogramms wie Kirchencafé und Gemeindesaal aufnimmt, bestimmen sich neue städtebauliche Bezüge. Hierdurch wird dem Wunsch der Kirchengemeinde nach eine hohen Öffentlichkeitsorientierung dieser Raumgruppe Rechnung getragen. Demgegenüber bleibt "altes und bekanntes" erhalten und erneuert sich nur in der räumlichen Disposition des Grundrissgefüges. Das Alte übernimmt die Nutzungsstruktur der Büroräume wie Pfarrbüro, Dekanat und das Verwaltungszentrum. Ergänzt wird dieses durch einen zusätzlichen Baukörper im östlichen Bereich des Gebäudes Wilhelmstrasse 4-6, welcher sich über drei Geschosse entwickelt.

Materialität - Die Baukörper des Bestands zeigen sich im bekanntem baulichen Bild. Ihre Materialität wird im Sinne des Bestehenden nur in den Schnittpunkten berührt. Hiervon setzen sich jedoch die neu gesetzten Baulichkeiten klar ab. Das Verbindungselement ist gläsern, der neue Baukörper für die Verwaltungsnutzung ist aus geschlemmtem Ziegelmauerwerk und setzt sich dadurch von dem Bestehenden zwar nur unmerklich, aber doch ersichtlich ab. Der Solitär besitzt einen transparenten Sockel der Durchlässigkeit und Offenheit anzeigt, setzt sich jedoch im übrigen baulichen durch eine neutrale Struktur, die eine horizontale Schichtung aufweist, von üblichem ab. Diese horizontale Schicht überspannt neben geschlossenen Flächen auch transparente und durchlässige. Es entsteht somit das Bild eines Gebäudes, welches sich eindeutig von vertrautem und bekanntem absetzt. Es bildet einen baulichen Markierungspunkt im städtebaulichen Raum, welcher sich eben auch durch seine Materialität dem Betrachter einprägt.

Wesen des Entwurfsziels - Das gewählte bauliche Konzept zeigt auf, dass bedingt durch die Beibehaltung einer bestehenden städtebaulichen Struktur, die Notwendigkeit besteht, zusätzliche Raumstrukturen zu schaffen, welche die Notwendigkeiten des gegebenen Raumprogramms umsetzen. Wir haben uns daher dafür entschieden, nicht den Innenhof zu "bebauen", sondern den Weg gesucht, einen Punkt im städtischen Grundriss zu schaffen, der als Markierungspunkt dient. Es entsteht dadurch neben bekanntem und allgegenwärtigem auch neues und unbekanntes, welches sich für den einfachen Betrachter erst ergründen muss.
HYPOTHESE A - Piktogramm

HYPOTHESE A - Piktogramm

HYPOTHESE A - Lageplan

HYPOTHESE A - Lageplan

HYPOTHESE A - Erdgeschoss

HYPOTHESE A - Erdgeschoss

HYPOTHESE A - Längsschnitt

HYPOTHESE A - Längsschnitt

HYPOTHESE A - Querschnitt

HYPOTHESE A - Querschnitt

HYPOTHESE A - Fassadenschnitt

HYPOTHESE A - Fassadenschnitt

HYPOTHESE B - Abgabemodell

HYPOTHESE B - Abgabemodell

HYPOTHESE B - Piktogramm

HYPOTHESE B - Piktogramm

HYPOTHESE B - Lageplan

HYPOTHESE B - Lageplan

HYPOTHESE B - Erdgeschoss

HYPOTHESE B - Erdgeschoss

HYPOTHESE B - Längsschnitt

HYPOTHESE B - Längsschnitt

Hypothese B - Querschnitt

Hypothese B - Querschnitt