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Einladungswettbewerb | 12/2012

Empfangsgebäude Saurierpark

Teilnahme

bof architekten bücking, ostrop & flemming partnerschaft mbb

Architektur

Erläuterungstext

Entwurf
Bei der Anfahrt auf das Gelände stellt sich der Park als geschlossenes Waldstück dar, das erst nach passieren des Zugangs seine „Schätze“ preisgibt. Vom Parkplatz aus sind die zum Teil sehr großen Saurierplastiken nicht zu sehen. Dadurch entsteht eine Spannung auf das zu erwartende bereits beim Ankommen auf dem Parkplatzgelände.
Bei der Gestaltung des neuen Zugangsgebäudes wird diese Situation genutzt. Der Besucher geht zum Waldstück hin, kann aber nur erahnen, was sich darin verbirgt. Das Eingangsgebäude tritt nicht im eigentlichen Sinne als Gebäude in Erscheinung, sondern erhält die Form von aufgeworfener Erdkruste.
Tektonische Erdbewegungen haben die oberen Schichten des Erdmantels zu einem höhlenartigen Durchgang geformt, durch die das geheimnisvolle Waldstück erreichbar wird. Der Besucher erkennt die sich aus dem Boden entwickelnde Form und wird auf selbstverständliche Weise zum Durchgang in den Park geleitet. Dabei wird die vorhandene abfallende Topografie geschickt genutzt und der Effekt des Passierens eines Höhlenzugangs verstärkt. Unter der massiven Gesteinsplatte des Durchganges ist der Eingang mit den angeschlossenen Funktionen angeordnet. Der Weg führt dann auf der Nordseite des Durchganges ebenerdig weiter in den Saurierpark.
Die Zuwegung veranschaulicht dadurch ganz erlebbar die Kräfte der Natur und nimmt den Besucher mit auf die Zeitreise in ein ferne Vergangenheit. Die Wegeführung ist sanft und selbstverständlich, aber auch eindrucksvoll, so dass die Anreise alsbald vergessen ist. Beim Eintreten wird die Bereitschaft geweckt, sich auf das Abenteuer Urzeit einzulassen.

Gebäude
Das eigentliche Empfangsgebäude stellt sich als Z-förmige Struktur dar, die aus dem Boden herauswächst und gegenläufig zur Gebäudemitte hin sanft ansteigt. Die vordere östliche zum Parkplatz weisende Gebäudekante erhebt sich auf 7m über dem Grund etwas höher. Dadurch ist sie vom Parkplatz aus gut erkennbar und dem Ankommenden ein Wegweiser zum Eingang auch von weiter entfernten Stellplätzen. Die Ausformung gibt dem Gebäude eine natürliche Anmutung, so als wäre es gar kein Bauwerk an sich, sondern eine von der Natur geschaffene höhlenartige Gesteinsformation. Diese Gesteinsstruktur ist von Menschenhand nun so bearbeitet, dass die Nutzung als Empfangsgebäude möglich ist. Um den Eindruck eines natürlichen Gebildes zu verstärken ist das Dach grasbewachsen und zum Teil auch betretbar.
Das Bauwerk bildet eine natürliche Barriere auf dem Plangebiet, so dass der Zugang zum Park folgerichtig allein durch den Durchgang im Gebäude erfolgen kann. Der Vorplatz öffnet sich in Richtung Parkplatz trichterförmig, dadurch ist die Hinleitung zum Eingang sehr selbstverständlich und das Gebäude erscheint vom großflächigen Parkplatz aus nicht zu klein.

Das Foyer mit allen öffentlichen Funktionen ist im Durchgang zwischen den seitlichen Gesteinsbarrieren angeordnet. Hier sind Kasse, Shop und ein kleines Bistro angeordnet. In der östlichen Seitenwand befinden sich die Schließfächer sowie der Zugang zu den Besucher-WC.
Mittig im Foyer befindet sich ein langer mäandrierender Tresen, der die personalbesetzten Funktionen des Foyers aufnimmt. Hier sind die Kassen, die Shopkasse sowie die Bistroausgabe eingeordnet. Der Tresen unterteilt elegant die Verkehrsströme im Foyer zwischen Ein- und Ausgang. Alles Personal, das zum Betrieb der Kasse sowie Shop und Bistro benötigt wird, findet hinter dem Tresen Platz. Je nach Personalbedarf und Besucheranzahl ist der Tresen flexibel nutzbar. So können u. a. Zusatzkassen im Bereich des Infopunktes eröffnet werden. Auch ist bei geringer Besucherzahl der gemeinsame Betrieb von Bistro und Shops mit nur einer Person möglich. Das Bistro verfügt über eine Aussenterrasse auf der Parkseite.

Im östlichen Gebäudeflügel sind die Räume der Verwaltung, der Seminarraum sowie die Technikbereiche angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht einen Betrieb dieser Räume ohne unmittelbaren Besucherbezug. So sind hier vor dem Gebäude auch die Personalparkplätze und die Anlieferung abseits der Besucherströme angelegt. Der Seminarraum ist zum Park ausgerichtet, so dass die Nutzung dieses Raumes vom Charakter des Saurierparks geprägt ist. Die Fassade Seminarraum ist durch vor der Verglasung stehende Betonlammellen von der Foyerfassade abgesetzt. So wird auch Sichtschutz vom Park erreicht.