Award / Auszeichnung | 06/2013
AKG-Auszeichnung herausragender Gesundheitsbauten 2013
© Stefan Müller-Naumann
Partikel-Therapie-Zentrum
DE-35043 Marburg, Baldinger Straße 1
Auszeichnung
Architektur
Erläuterungstext
Baukörper und Workflow | Die größte Hemmschwelle schwerkranker Menschen ist das Betreten eines Krankenhauses. Mit einer fast übergroßen Geste der Offenheit wird versucht den Patienten diese Angst zu nehmen. Die Gebäudeseite mit dem Haupteingang bildet eine einzige Öffnung, großzügig, weit und verglast. Mit dieser Geste der offenen Arme erfüllt die Architektur hier gleich zwei Aufgaben: die Beruhigung des ankommenden Patienten und durch ihre unausweichliche Präsenz die Überblendung der sich dahinter türmenden, der Technik folgenden Geometrie der Baukörper. Unabhängig davon aber bildet das Eingangsbauwerk innerhalb der ruhigen Landschaft eine architektonische Landmarke. Die außergewöhnliche Funktion dieser Anlage erforderte eine kompakte Bauweise auf großer Grundfläche (70 x 100 Meter). Sowohl der Grundriss als auch der Baukörper müssen sich zwingend den technischen Notwendigkeiten der Strahlenerzeugung und Strahlenführung, sowie dem daraus resultierenden, baulich hoch effizienten Workflow unterwerfen. Die größte Herausforderung liegt dabei in der Koordination eines Linearbeschleunigers, eines Synchrotrons und einer Strahlführung hin zu den Räumen, in denen über Roboter die Patienten vor dem Ionenstrahl positioniert werden.
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Gesundheitswesen
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Projektgröße:
11.600m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2006
Fertigstellung: 01/2009
Projektbeschreibung
Baukörper und Workflow | Die größte Hemmschwelle schwerkranker Menschen ist das Betreten eines Krankenhauses. Mit einer fast übergroßen Geste der Offenheit wird versucht den Patienten diese Angst zu nehmen. Die Gebäudeseite mit dem Haupteingang bildet eine einzige Öffnung, großzügig, weit und verglast. Mit dieser Geste der offenen Arme erfüllt die Architektur hier gleich zwei Aufgaben: die Beruhigung des ankommenden Patienten und durch ihre unausweichliche Präsenz die Überblendung der sich dahinter türmenden, der Technik folgenden Geometrie der Baukörper. Unabhängig davon aber bildet das Eingangsbauwerk innerhalb der ruhigen Landschaft eine architektonische Landmarke. Die außergewöhnliche Funktion dieser Anlage erforderte eine kompakte Bauweise auf großer Grundfläche (70 x 100 Meter). Sowohl der Grundriss als auch der Baukörper müssen sich zwingend den technischen Notwendigkeiten der Strahlenerzeugung und Strahlenführung, sowie dem daraus resultierenden, baulich hoch effizienten Workflow unterwerfen. Die größte Herausforderung liegt dabei in der Koordination eines Linearbeschleunigers, eines Synchrotrons und einer Strahlführung hin zu den Räumen, in denen über Roboter die Patienten vor dem Ionenstrahl positioniert werden.
Das Gebäude empfängt und begleitet den Patienten - räumliche Enge wird bewusst vermieden © Stefan Müller-Naumann
Hell und licht sind der Wartebereich und die Zone vor den Bestrahlungsräumen - so wird dem Patienten mit einer freundlichen und großzügigen Geste begegnet © Stefan Müller-Naumann
© Stefan Müller-Naumann
Je mehr die räumliche Enge aus therapeutischen Gründen zunehmen muss, desto mehr wird mit architektonischen Mitteln wie Tageslicht über Oberlichter, Farbe, einer offenen Möblierung und Kunstlicht gearbeitet, um die immer enger werdenden Räume in Auflösung zu bringen© Stefan Müller-Naumann
Ziel dieses Konzeptes ist die Bedrängnis des Patienten, die ihm während der Bestrahlung in den massiven und hermetisch abgeschlossenen Betonbunkern widerfährt, möglichst gut zu lindern © Stefan Müller-Naumann
© Stefan Müller-Naumann
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