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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 04/2013

2. Schlaun-Wettbewerb 2012|2013: Phoenix über Rheine

2. Preis / Bauingenieurwesen

Kevin Wahl

Student*in Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Entwurfskonzept
Im Rahmen eines Entwicklungskonzeptes ist die Umnutzung der ehemaligen General-Wever Kaserne in Rheine sowie der Ausbau des Wegenetzes zur Anbindung des Areals an die Naturräume der Ems geplant. Das Kernstück hierbei liegt in der Querung der Ems durch ein Brückenbauwerk, welches als zentraler Punkt den Landschaftsraum Rheines mit dem Areal verknüpft und für Fußgänger und Radfahrer erschließt.
Mit dem vorgestellten Entwurf wird eine Lösung präsentiert, die Funktionalität und Ästhetik optimal verbindet. Die Brücke gewährleistet eine bestmögliche Vernetzung der Emsaue, belebt das gesamte Gebiet und respektiert dabei die naturnahe Umgebung. Die ständige Nähe zum Phänomen Wasser und die idyllische Emsauenlandschaft bieten eine außergewöhnliche Erlebnisund Erholungsqualität. Das ungewöhnliche Erscheinungsbild der schlanken Stahlbrücke bettet sich schlicht, leicht und harmonisch in die Landschaft der Emsaue ein. Durch das gleichzeitige Überführen von Ems, Hemelter Bach und des alten Emsarmes entsteht ein einzigartiger Entwurf, der sich nur an dem vorgesehenen Ort voll entfalten kann. Aufgrund ihrer Originalität, ihrer vielfältigen Funktion und der individuellen Anpassung an die Rahmenbedingungen kann diese Brücke zu einem Identifikationsobjekt für die Stadt Rheine werden.

Linienführung
Die Linienführung entsteht aus der Idee, die zur Gewährleistung der Barrierefreiheit benötigten Rampenbereiche in Vorlandbrücken zu integrieren und mit dem Brückenbauwerk nicht nur die Ems, sondern auch den an der Stelle einfließenden Hemelter Bach sowie die Alte Ems zu überführen.
Mit dem vorgestellten Wegekonzept wird eine direkte und logische Anbindung des Kasernenareals an die Emsaue geboten, die gleichzeitig als naturnaher Verkehrsweg in das Stadtzentrum dient. Durch den zusätzlichen Abzweig der Brücke über die Alte Ems kann der Emsauenradweg und weitere Rad- und Wanderwege über die neue Brücke geleitet werden. Die von Süden kommenden Radfahrer und Wanderer nehmen die Brücke somit als erstes charakteristisches Bauwerk der Stadt Rheine war. Am Westufer wird wieder an den Emsauenradweg angeschlossen, der alle wichtigen kulturellen und freizeittechnischen Angebote entlang der Ems verbindet. Somit werden den zukünftigen Anwohner des geplanten Stadtquartiers alle diese Angebote auf direktem Wege zugänglich gemacht. Unabhängig vom Brückenbauwerk entsteht allein durch die Wegeführung ein hohes Erlebnispotential, welches das Ostufer zu einem Freizeit- und Erholungsraum aufwertet.

Barrierefreiheit
Die Barrierefreiheit integriert die individuellen Anforderungen an das gesamte Entwurfsgebiet und ermöglicht eine uneingeschränkte Nutzung durch die Allgemeinheit. Die barrierefreie Zugänglichkeit des Bauwerks wird durch die Vorlandbrücken mit einer flachen Steigung von 6 % und der regelmäßigen Anordnung von Podesten gewährleistet, die Rollstuhlfahrern eine Rastmöglichkeit bieten. Die 3,2 m breite Fahrbahn ermöglicht ungestörten zweiseitigen Verkehr auf der gesamten Brücke. Durch die 10 cm hohen Radabweiser am Fahrbahnrand und den Verzicht auf Quergefälle wird die sichere und bequeme Nutzung der Brücke für Rollstuhlfahrer weiter verbessert. Sowohl die Epoxidharzbeschichtung mit Quarzeinstreuung der Gehbahn der Brücke als auch die asphaltierten Anschlusswege bieten optimale Untergrundbedingung für eine bequeme Nutzung des gesamten Areals.

Freizeit- und Erholung
Die freizeit-und erholungstechnische Erschließung des Gebietes gelingt vor allem durch die Anbindung und Einbeziehung des Emsauenradweges. Dieser verbindet die wichtigsten Kultur-, Freizeit- und Erholungseinrichtungen entlang der Ems und ist die Hauptverbindung zwischen den Stadt- und Naturgebieten Rheines.
Durch die Erschließung des noch unzugänglichen Ostufers der Ems wird die Stadt Rheine um ein neues Freizeit- und Erholungsareal bereichert. Die ständige Nähe zum Wasser, die Erlebbarkeit der Flusslandschaft und die Ästhetik der Brücke machen die Nutzung des Areals zum einmaligen Erlebnis. Die umgebenden Wiesenlandschaften und Gewässer bilden gleichzeitig einen natürlichen Spielplatz für Kinder und bieten sich somit als Ausflugsziel für die vielen Familien Rheines an. Die bestehenden Freizeitangebote entlang des Westufers der Ems, wie diverse Kanuvereine und Sportanlagen, werden durch die Brücke noch besser erschlossen und rücken mehr ins Bewusstsein. Entlang aller Wege liegen Rastplätze, die den Passanten die Möglichkeit bieten, dem Alltag zu entfliehen, sich in einer ruhigen, naturnahen Umgebung zu erholen, Sport zu treiben, zu picknicken und / oder einfach dem Treiben auf dem Wasser und der Brücke zuzusehen.