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Einladungswettbewerb | 06/2013

Nördliche Wallhalbinsel, Baufelder 3a + 5b

Perspektive Altstadtseite

Perspektive Altstadtseite

1. Preis / Baufeld 3a

Preisgeld: 18.000 EUR

Architekten BKSP

Architektur

Erläuterungstext

Zur Entwicklung der nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck wurde im Jahr 2008 ein Gutachtenverfahren ausgelobt. Mit dem Ziel hochwertiges Wohnen und Arbeiten in Kombination mit Freizeit und Erholung bei hoher Aufenthaltsqualität zu realisieren, wurde von den Architekten Brodersen+Gebauer/Wruck ein Masterplan entwickelt, der für die zukünftige Bebauung die Grundlage bildet. Für den ersten Realisierungsabschnitt sollen die Baufelder 3a und 5b mit Wohngebäuden bei gewerblich genutzten Erdgeschosszonen beplant werden.
Die sich heute auf der nördlichen Wallhalbinsel befindlichen ehemaligen Lagerhäuser sollen mit Ausnahme des unter Denkmalschutz stehenden Media Docks abgerissen werden. Die Baufelder 3a und 5b liegen einander vis a vis gegenüber. Sie sind Bestandteile zweier Ketten von Baufeldern, die entlang des nördlichen und südlichen Kaiufers verlaufen.
Die geplanten Neubauten sind als kräftige, grossformatige Mauerwerks-Blöcke entworfen, die umlaufend die Baugrenzen Ihrer Baufelder besetzen und somit die dem Ort prägende Linearität der alten Lagerhäuser in die Neubebauung übersetzen.
Der Neubau auf Baufeld 5b bildet den östlichen Kopf der südlichen Bebauungskette. Der viergeschossige blockhafte Baukörper ist auf einem Tiefgaragensockel aufgesetzt. Das Erdgeschoss nimmt gewerbliche Nutzungen in freier Aufteilung auf. Für gastronomische Angebote bietet der Sockel großzügige Terrassenflächen mit Blick auf die Altstadt. Vier Treppenhauskerne erschließen in drei Obergeschossen 25 Wohnungen, die auf einem durchgängigen Raster unterschiedliche Zuschnitte bieten. Die dargestellte Grundrissstruktur ist flexibel und erlaubt auf gleicher Grundfläche verschiedene Raumanordnungen. Die „Lichtprismen“ (mit poliertem Edelstahl an der geschlossenen Trennwand) schaffen einen natürlichen Lichtakzent direkt gegenüber den Wohnungseingängen.
Entsprechend der klaren Gebäudestruktur und in Anlehnung an die ruhige Fassadenordnung der Media Docks sind die Fassaden des Neubaus mit einem gleichmässigen Raster versehen. Die grossformatigen Öffnungen spannen über die gesamte Raumbreite und differenzieren sich (auf den 2. Blick) durch die ausgeprägte Plastizität der eingewobenen Wohnungsloggien. Besonderheiten bilden drei Maisonettewohnungen, die mit Ihren zweigeschossigen Loggien den ruhigen Rhythmus der Wohnungen/Fassaden zu drei Seiten akzentuieren.
Der Neubau auf Baufeld 3a bildet ein mittleres Glied in der nördlichen Bebauungskette. Die Baugrenzen aller vier Seiten werden durch den Baukörper besetzt. Der fünfgeschossige Block mit ausgeprägter Plastizität ist auf einem Tiefgaragensockel aufgesetzt. Das Erdgeschoss nimmt frei aufteilbare gewerbliche Flächen auf. Sechs Treppenhauskerne erschliessen 59 Wohnungen mit Wasserbezug in vier Obergeschossen. Die Wohnungen basieren auf einem durchgängigen Raster, variieren allerdings auf den Geschossebenen entsprechend der sich verändernden Kubatur. Die dargestellte Grundrissstruktur ist flexibel und erlaubt auf gleicher Grundfläche verschiedene Raumanordnungen. Alle Wohnungen, die zu der lärmemittierenden Seite orientiert sind, haben Wintergärten (anstelle der Loggien), die für mindestens zwei Räume je Wohnung (Wohnen/Schlafen) schallschützende Wirkung entfalten. Die nach „außen“ orientierten Freisitze sind konsequent als Loggien (Wintergärten) geplant, während in den „Einschnitten“ ausschließlich ergänzende Balkone vorgesehen sind. Auch das Bekleidungsmaterial der massiven Fassadenflächen variiert zwischen außen (Mauerwerk) und innen (Holz). Umlaufend sind die Fassaden mit nur zwei verschiedenen Öffnungsformaten perforiert. Durch die leichte Variation der Öffnungsanschläge werden durchlaufende vertikale Linien minimiert und eine „Flächigkeit“ der Fassaden erzeugt, die die Körperhaftigkeit betont.
Während der Neubau auf Baufeld 5b im engen Dialog mit den denkmalgeschützten Media-Docks und als direktes Gegenüber der historischen Lübecker Altstadt ruhig, zurückhaltend und eher streng entwickelt ist, zeigt sich der Neubau auf Baufeld 3a in einer ausgeprägten Plastizität und ortsbezogenen Fassadendifferenzierung. Als Baukörper in der „2. Reihe“ und mit dem heterogenen Gegenüber am Wallhafen entwickelt er eine eigene kraftvolle Identität auf der nördlichen Wallhalbinsel.