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Mehrfachbeauftragung | 04/2013

Schneeflären – grün. urban. vielfältig.

Im Quartier

Im Quartier

3. Preis

MESS Stadtplaner Amann & Groß PartGmbB

Stadtplanung / Städtebau

Philip Denkinger Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Gewann „Schneeflären“ stellt für die Stadt Kehl ein zentrumsnahes und damit bedeutsames Wohnbauflächenpotenzial dar. Die Fläche eröffnet durch ihre Lagegunst zu den Rheinauen nach Westen und den landwirtschaftlich geprägten Freiräumen nach Süden, aber auch durch die benachbarten Freizeiteinrichtungen eine außerordentlich hohe Wohnqualität.

Aus städtebaulicher Betrachtung ist die zentrale Lage und die damit verbundene verknüpfende Funktion des Plangebiets von Bedeutung. Durch das implementieren des neuen Quartiers in das Siedlungsgefüge des Kehler Südens entsteht an der Schnittstelle zwischen Stadtraum und Land(wirt)schaftsraum die Südstadt Kehl.

Durch dessen Entwicklung erhalten die südlich gelegenen Stadtteile Kronenhof, Weinbrennere und Wolfsgrube eine strukturelle Anbindung an die nördliche gelegenen Quartiere Erlenwörth und Kreuzmatt und damit einen gesamträumlichen Halt am städtischen Rand. Deren Integration sowie die Verknüpfung mit den umliegenden Landschaftsräumen spiegelt sich in der Struktur des neuen Quartiers wieder.

Dieses öffnet sich spannungsvoll fächerartig von West nach Ost und ermöglicht so die fußläufige Durchquerbarkeit über den Grünzug „Klein Allmend“ hinweg bis in die angrenzenden Quartiere. Durch diese räumliche Weitung entstehen Bereiche für Privatgärten jedweden Anspruchs. Gleichzeitig ergibt sich durch die westlich angeordnete Fuß- und Radwegeachse entlang der Iringheimer Straße sowie die quartiersinterne Durchwegung über den zentralen Platzraum am Identifikationspunkt Wasserturm hinweg die Richtung zur Kehler Innenstadt. Die geschwungene Form mit den fächerartig entgegengesetzten Öffnungen skizziert Funktion und Flexibilität einer Wirbelsäule und stellt somit nicht nur bildlich das neue Rückgrat der neuen Südstadt Kehls dar.

Innerhalb dieses Rahmens eröffnet sich ein großzügiger Spielraum zur Entfaltung eines neuen, facettenreichen Quartiers mit hinreichender Flexibilität zur Gestaltung einer hochwertigen städtebaulicher Vielfalt in den einzelnen Teilräumen. Aktuelle sozialgesellschaftsbezogene Belange kommen neben einer breiten Durchmischung von Bau- und Nutzungstypologien und der Qualität öffentlicher Räume nicht zuletzt auch durch eine Vergabe von Flächen an private Baugemeinschaften zum tragen.

Von Norden nach Süden wird dabei die zunächst verdichtete, urbane Struktur sanft in die bestehende, südlich angrenzende offene Bauweise überführt. Während der westliche Randbereich eine klare räumliche Kante formuliert und über die Wohnfunktion ergänzende kleinteilige Nutzungen gestärkt wird, bilden punktförmige, ortsbildprägende Stadtvillen Abschluss und Auftakt zum östlichen Grünzug. Hierbei ist die Interaktion mit dem angrenzenden Grünzug „Klein Allmend“ sowie dem Spielplatz „Wolfsgrube“ hervorzuheben, die in ihrer Qualität als eigenständige Freiräume, aber auch als Vernetzungsparameter der innerstädtischen Freiraumstruktur mit den umliegenden Landschaftsräumen von herausragender Bedeutung sind.

Die Integration in die Verkehrsinfrastruktur erfolgt grundsätzlich über die das Gebiet einschließenden Bestandsstraßen und Fuß- bzw. Radwege um den zentralen Kreisverkehr am Wasserturm, womit eine effiziente interne Erschließung der Teilräume sowie eine phasenweise Realisierung der einzelnen Baufelder gewährleistet ist. Der zentrale Bereich „Schneeflären“ wird dabei über verkehrsberuhigte Anwohnerstraßen erschlossen, die lediglich über schmale, (not-) befahrbare Spielstraßen untereinander verbunden sind und so eine grundsätzliche Zirkulation im Bedarfsfall gewährleisten. Parkmöglichkeiten für Besucher und Kunden liegen im Wesentlichen entlang der Iringheimer Straße und der Vogesenallee und damit in den Randbereichen entlang der Kernerschließung des Plangebiets. Das Verkehrs- bzw. Erschließungsleitbild des innenstadtnahen Wohnquartiers orientiert sich somit primär an den Grundbedürfnissen des Menschen und damit einer sanften, reduzierten Mobilität, ohne dabei den motorisierten Verkehr als alltäglichen Bestandteil eines integrativen Verkehrskonzeptes auszuschließen.
Stadtvillen am Grünzug

Stadtvillen am Grünzug

Schwarzplan

Schwarzplan

Ausschnitt Skizze Gesamtplan

Ausschnitt Skizze Gesamtplan

Skizze zur Idee

Skizze zur Idee

Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf (Ausschnitt)

Städtebaulicher Entwurf (Ausschnitt)

Gestaltungsdetail

Gestaltungsdetail

Schnitt durch einen typischen Straßenraum

Schnitt durch einen typischen Straßenraum