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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2013

Quartiersentwicklung am Mühlbach

1. Preis

Markus Schlosser Architekten

Architektur

Terraform - Sandra Bartoli und Andreas Ziegeler

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

„Der zauberhafte Charakter des Kaleidoskops liegt im Geheimnis der multiplen Achsenspiegelung. Es stellt sich immer wieder ein wohltuend ausgewogenes Gleichgewicht im Bild der bunten Scherben ein, egal wie herum oder wie oft es gedreht wird.“

Ebenso verhält es sich mit der Ausgewogenheit des Entwurfs mit den Spiegelachsen Hauptstraße und Mühlbach, über welche die Textur und historische Typologie des Bestandes in das neue Quartier übertragen werden.

Die Verfasser greifen die vorgefundene Situation in Maßstab, Formensprache und Körnigkeit auf, und übersetzten dies in eine zeitgemäße architektonische Sprache.

An der Hauptstraße werden zunächst fehlende Raumkanten neu formulier. Am Eingang zur neuen Promenade markiert ein fein proportionierter öffentlicher Raum die besondere Situation. So werden auch die nördlich gegenüberliegenden Freiräume vor der historischen Sparkasse und dem gegenüberliegendem Wegekreuz mit einbezogen.

Die Promenade öffnet sich zum Mühlbach und zum Park und wird so ihrer Funktion als Mittler von Ort und Freiraum sehr eindeutig gerecht. Einzig die überformulierte Fortführung im Park selbst mit ihrem Ende vor einer Doppelgarage wird kritisiert.

Die übrigen Erschließungen treten angenehm in den Hintergrund und funktionieren leidlich. Eine bauabschnittsweise Umsetzung ist gut möglich.

Die oberirdische Parkierung stört an mancher Stelle den sonst sehr wohl überlegten Freiraum. Der Vorschlag drei Stege über den Mühlbach zu schlagen verbindet sehr lässig die beiden Ufer, den Schloßweg mit einem neuen Wiesenweg im Norden.

Pflegezentrum und Vereinsheim liegen an der richtigen Stelle und übernehmen eine große städtebauliche Verantwortung. Das Gegenüber der beiden Giebel, östlich und westlich der Promenade, sind in der weiteren Umsetzung sehr sorgfältig auf einander abzustimmen um ihre Aufgabe gerecht zu werden. Ebenso wie der Z-förmige, wahrscheinlich schwierig zu füllende Baukörper an der Hauptstraße.

Die Tiefgaragenabfahrt in die Hauptstraße sowie die Verschattung des nordwestlichen Hofes werden kritisch gesehen.

Insgesamt wird aber ein höchst ernst zu nehmender Entwurf vorgetragen der mit viel
Fingerspitzengefühl in der Umsetzung einen besonderen Ort in Umkirch erwarten lässt.