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Verhandlungsverfahren | 01/2013

Umbau und Sanierung ehemaliges Amtsgerichtsgebäude zur Staatlichen Studienakademie Plauen

Die wiedergewonnene Stadtkrone

Die wiedergewonnene Stadtkrone

1. Rang / Zuschlag

studioinges

Architektur

Erläuterungstext

Das Schlossareal auf dem Plauener Amtsberg, das heute von einer ehemaligen JVA, Gefängnismauern, Lagergebäuden, Garagen und den traurigen Überresten des Plauener Stadtschlosses geprägt wird soll als neuer Campus für die Staatliche Studienakademie Plauen entwickelt werden.
Bei der Neugestaltung des Schlossareals war die historische Grenze zwischen Stadt und Landschaft Leitmotiv des gesamträumlichen Entwurfes. Das Schloss auf dem Amtsberg war mit seinen Wehrmauern ein Teil der Stadtbefestigung. Ziel des Entwurfes ist es diesen starken Kontrast zwischen der Landschaft „vor der Stadt” und dem steinernem „in der Stadt” an dieser Stelle wieder erlebbar zu machen.

Der ehemalige Hof der Vorburg wird als großer Schlosshof der zentrale und öffentliche Campusplatz, der mit der Stadt über die historischen Schlosstore vernetzt wird. An ihm liegen die Haupteingänge zu den beiden Gebäuden der staatlichen Studienakademie.

Die städtebauliche Herleitung des Neubaus im Bereich der Schlossruine bzw. im Bereich der ehemaligen Hauptburg folgt im Kontext der historischen Baustruktur des Schlosses:
Die schmale Grundfigur des alten Schlosses wird wieder hergestellt und beherbergt nun die Bibliothek und den Mehrzwecksaal.
Auch die zwei Höfe der historischen Schlossanlage entstehen mit neuen Nutzungen neu:
der obere Hof als Außenbereich für die Bibliothek und den Saal, der untere Hof als zentraler Campusplatz der Studienakademie, von dem aus die beiden Gebäude erschlossen sind.

„Drei Dächer”
Unter Anlehnung an die vorgründerzeitliche Dachlandschaft wird die histroische Silhouette wieder hergestellt: Die drei Dächer betonen die historischen Gebäudeteile (Roter Turm - Quergebäude - Nordturm) und lassen so eine Unterscheidung zwischen Gebäuden und Wehrmauer wieder zu. Das neue Dach des Quergebäudes ist eine Interpretation der ortstypischen, hohen Schieferdächer. Der Giebel zur Stadt stärkt die Präsenz der Silhouette im Stadtbild.

Die starken Zerstörungen des 2. Weltkrieges haben nur wenige Mauerreste des Schlosses überlebt. Eine glückliche Fügung ist jedoch, dass gerade die ältesten Teile des Schlosses den Krieg überstanden haben. Zum Teil sind sogar durch die Zerstörungen historische Elemente, die in der Gründerzeit umgebaut und überformt wurden, wie zum Beispiel die ursprünglichen Arkaden des Schlosshofes wieder zum Vorschein gekommen. Diese erhaltenen Mauern des alten Schlosses sollen gänzlich in den Neubau eingebunden werden und seine ursprüngliche Kubatur soll wiedererstehen. Sie werden dabei nicht archäologisch behandelt, sondern architektonisch integriert. Die Ruine soll zwar im neuen Baukörper lesbar bleiben, gleichzeitig aber wieder zur Stadtkrone vervollkommnet werden.

Um sowohl die Einheit des neuen Gebäudes, als auch die Lesbarkeit der Ruine zu erreichen, soll das Ruinenmauerwerk geschlämmt werden und die neuen Gebäudeteile in ihrer farblichen Wirkung angeglichen werden. Gleichwohl sollen sie sich aber durch eine
subtil konstrastierende Materialität vom historischen Mauerwerk unterscheiden. Dabei ensteht auch ein feiner Unterschied zwischen Nah- und Fernwirkung, zwischen städtebaulichem und architektonischem Maßstab.
Lageplan

Lageplan

„Drei Dächer”: Die Stadtkrone von Plauen

„Drei Dächer”: Die Stadtkrone von Plauen

„Drei Dächer”: Die Stadtkrone von Plauen

„Drei Dächer”: Die Stadtkrone von Plauen

Das ehemalige Amtsgericht

Das ehemalige Amtsgericht

Die Schlossruine

Die Schlossruine

Der Amtsberg heute

Der Amtsberg heute