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Ankauf 8 / 8

Begrenzter Wettbewerb im Regelverfahren gem. RAW 2004 mit EU-weiter Ankündigung und vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 05/2006

Sanierung und Umnutzung des U-Turms

Lageplan

Lageplan

Ankauf

Kiessler Architekten GmbH

Architektur

VALENTIEN + VALENTIEN Landschaftsarchitekten und Stadtplaner SRL

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Der U-Turm in Dortmund bringt die besten Voraussetzungen mit, in ein großes Museum verwandelt zu werden. Die hohen hallenartigen Geschosse mit ihrer simplen Stahlbetonkonstruktion sind bestens als Ausstellungsräume geeignet. Das Fehlen großformatiger Öffnungen in den massiven Außenwänden ist eher ein Vorteil, da bei den meisten heutigen Ausstellungskonzepten ohnehin auf eine akzentuierte Kunstlichtbeleuchtung gesetzt wird, vorhandene Fenster also in der Regel geschlossen werden. Hinzu kommt, dass massive Außenwände unerwünschten Wärmeeintrag durch Sonneneinstrahlung wirkungsvoll minimieren, und dass diese Außenwände zusammen mit den massiven Deckenkonstruktionen eine nennenswerte Speichermasse darstellen; mit deren Hilfe wird der maschinelle Aufwand zur Erzielung eines angemessenen Raumklimas stark reduziert mit der Folge erheblicher Ersparnisse bei den Bau- und Betriebskosten.
Was für die museale Nutzung des U-Turms bisher fehlt, ist eine großzügige übersichtliche innere Erschließung. Folglich ist die Lösung dieses Problems bestimmend für das Umwandlungskonzept. An der Nahtstelle zwischen den beiden Baukörpern, Hochhaus und Annex, mit ihren unterschiedlichen Skelettsystemen wird aus dem Gebäudekomplex auf die ganze Höhe eine zentrale, im Grundriss trapezförmige Halle herausgeschnitten, ein neuer, öffentlich zugänglicher Raum der Stadt. Diese neue Halle ist auf der Haupteingangsseite bis zum Königswall und auf der Nebeneingangsseite bis zur Ritterstraße weithin ablesbar. Der bisher undurchdringliche massive Baukörper öffnet sich im Zentrum zu einem durchfließenden Erlebnisraum. Der obere Abschluss dieser Halle erfolgt durch ein Glasdach, das sich über den Annex erweitert und diesen mit einem Dachwintergarten krönt - ein sich unterordnendes, aber doch klar artikuliertes Pendant zur Dacharchitektur der Kathedrale. Eine den Längsseiten der Halle im Uhrzeigersinn folgende Treppenanlage bildet die großzügige fußläufige Verbindung aller Geschosse untereinander vom Eingangsniveau bis zum Kathedralengeschoss. Die einzelnen Ebenen sind zur Halle mit massiven Brüstungen begrenzt; bei Bedarf können hier Glasabschlüsse oder auch geschlossene Wände vorgesehen werden.

Um dem Museum ein angemessenes Vorfeld Richtung Königswall zu geben, wird eine Modifizierung des Bebauungsplanes empfohlen. Die südliche Grenze der an der Einmündung Brinkhoffstraße – Königswall vorgesehenen Bebauung wird um etwa 15 m nach Norden verschoben, so dass sich bereits von der Hauptachse Königswall aus eine freie und einladende Sichtbeziehung zum Museumsbau ergibt; in dieser Sichtachse liegt auch der Hauptzugang; eine Fußgängerbrücke überquert die tiefer liegende Brinkhoffstraße. In diesem Zusammenhang wird auf der Südseite der Brinkhoffstraße eine Bebauung entlang des Königswalls vorgeschlagen. Die Hauptstraße wird damit räumlich gefasst, der Verwaltungsbau der Bau- und Brunnen AG erhält ein räumlich definiertes, vom Straßenlärm abgeschirmtes parkartiges Vorfeld.

Die Programmverteilung ergibt sich aus den Grundrissdarstellungen: Über den publikumsorientierten Bereichen im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sind im 2. Obergeschoss Verwaltung und Werkstätten, darüber vier Ausstellungsgeschosse und im Dachgeschoss schließlich der Dachwintergarten als Foyer zum Veranstaltungsraum in der Kathedrale vorgesehen. Der gewünschte besondere Platz für die Sponsoren liegt auf dem Deck der Garderobe mit Blick über Dortmund.
Die in der Kathedrale eingebauten sperrigen Unterkonstruktionen des vierseitigen “U”-Dachaufsatzes werden durch eine stählerne Abfangkonstruktion unmittelbar unter den Betonträgern in den Raumecken ersetzt. Die Kombination von Dachwintergarten und Kathedrale macht das 7. Obergeschoss zu einem attraktiven Veranstaltungsgeschoss, aus dessen Vermietung wesentliche Beiträge zum Jahresbudget zu erzielen sind.
Mit dem neuen Museum im U-Turm erhält Dortmund ein kulturelles Zentrum eigener Prägung und damit – wie Bilbao mit dem Gehry-Museum – einen großen Impuls mit nachhaltiger Wirkung.
7. Obergeschoss

7. Obergeschoss

Querschnitt

Querschnitt

Perspektive 7. Obergeschoss

Perspektive 7. Obergeschoss

Perspektive Innenraum

Perspektive Innenraum

Perspektive Ostansicht

Perspektive Ostansicht

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