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Offener Wettbewerb | 05/2013

Umgestaltung Landhof-Areal

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

GERSBACH LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

bube

Architektur

Studio Michael Sailstorfer

Kunst

Beurteilung durch das Preisgericht

Zentrales Element des Projektes bildet eine grosszügig dimensionierte Rasenfläche im Kern der Anlage, die von einer harten, als Freiform ausgebildeten Kante begrenzt wird. Bei genauerer Betrachtung mutet diese als Sitzstufe ausgebildete Einfassung wie die Laufstrecke eines überdimensionierten Kreisels an, dessen freien Lauf jedoch mit der Blockrandbebauung de# nitive Grenzen gesetzt wurden.

Wohl bedacht zu liegen kommt der SURRLI in Form eines kreisrunden Gebäudes – absolut richtig – in der Nähe des nord-westlichen Zugangs von der Riehenstrasse und damit seit Vollendung der neuen Messehalle in Blickbeziehung zum Messeplatz.

Das eingeschossige Gebäude besitzt durch seine Form keine Vorder- oder Rückseite. Dennoch entsteht aufgrund der Anordnung der Nutzflächen, welche das Raumprogramm anstandslos aufnehmen, ein logischer Dialog zum Aussenraum, welcher durch die in grossen Teilen transparente Fassade unterstrichen wird. Die unterschiedlichen Nutzungen werden subtil durch die variierende Höhenentwicklung des Daches ablesbar.

Die Einbettung des Gebäudes und der Rasenfläche in den Kontext erfolgt durch eine Raumschicht, die als vermittelndes Element zwischen dem harten Blockrand mit seinen privaten Gärten und der als Freiform ausgebildeten Rasenfläche auftritt. Neben der Erschliessung leistet diese viel, da sie den Gemeinschaftsgarten, Spielflächen, mittel- und langfristig aneigenbare Aussenräume sowie Fragmente der Stehrampe aufnimmt. Neben dem zu erwartenden hohen Unterhaltsaufwand für die sehr feingliedrig angelegte Erschliessung, wird die vorgeschlagene Umgebungsgestaltung als verhältnismässig kostenintensiv bewertet. Ein gelungener künstlerischer Beitrag ist ohne Zweifel der Vorschlag, an vier Orten die Installation je eines objekthaften «Mückenhauses» als überdimensionierten Lampenschirm über eine klassische Strassenlaterne vorzusehen. Wenn auch die Frage unbeantwortet bleibt, welcher Vorteil sich für die Insekten ergibt, so hat die Intervention gerade nachts das Potential einen gelungenen visuellen Bezug zum umliegenden Strassenraum herzustellen.

Die schützenswerten Bäume wurden im Konzept berücksichtigt, das Vegetationskonzept bleibt jedoch nur grob umrissen. Auf den Stehrampenfragmenten wird der schützenswerte Bewuchs partiell erhalten. Ein Ersatz für den Flächenverlust ist nicht geplant, ebenso fehlt der Ersatz der wertvollen Ruderalwiese und der heute bestehenden Hainbuchenhecke.

Durch die Wahl einer Freiform innerhalb der Blockrandbebauung, die logische Abfolge der räumlichen Schichtungen und die präzise Verortung des Gebäudes stellt das Projekt einen selbstverständlichen und eigenständigen Beitrag dar. Grundsätzlich liegt das Potential vor, den zukünftigen Anforderungen unterschiedlichster Nutzergruppen an das Landhof-Areal Rechnung tragen zu können. Der Umgang mit der Geschichte des Ortes, die lediglich und nicht überzeugend durch die Stehrampenfragmente widergespiegelt wird, macht die Arbeit zu einem gewissen Grad austauschbar: Insgesamt ein sehr gelungenes Projekt, das durch etwas zu viel Stadtpark und etwas zu wenig Landhof charakterisiert ist.
Situation

Situation

Zonierung

Zonierung

Ansichten Infra Gebäude

Ansichten Infra Gebäude

Detailansicht Infra Gebäude

Detailansicht Infra Gebäude