Einladungswettbewerb | 06/2013
Stadthäuser V6 und V7 im Quartier V8 in Freiburg
Ansicht Merzhauser Straße
3. Preis
Architektur
becker + haindl architekten.stadtplaner PartGmbB
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Als "Spielregel" für die bauliche Entwicklung der Bausteine V 6 und V 7 sollen folgende generelle Leitlinien gelten:
- Bildung einer klaren Raumkante zur Merzhauser Straße
- Herausarbeiten einer "kleinteiligen" Stadthausoptik
- Differenzierung des Erscheinungsbildes der Straßen- und Innenhofseite
- Akzentuierung der Ecksituation Merzhauser- Wiesentalstraße
- Vorbildfunktion in Nachhaltigkeit und Ökologie
Die Bausteine V 6 und V 7 schließen die Lücke entlang der Merzhauser Straße als horizontales Sockelband, welches eine harte Raumkante hin zum Straßenraum bildet. Das Sockelband wird durch die Staffelung in unterschiedlichen Stockwerken differenziert und in drei Hauptbaukörper unterteilt.
Ein niedriger viergeschossiger Südbau, ein fünfgeschossiger Hauptbau und ein sechsgeschossiger Hochpunkt an der Ecke Merzhauser- Wiesentalstraße. Jeder der drei Hauptbaukörper unterliegt einer weiteren Differenzierung oberhalb der Sockelzone. Rücksprünge gliedern die Fassade und verleihen ihr eine kleinteilige Stadthausoptik. Die Rücksprünge dienen den dahinterliegenden Gewerbeeinheiten zur Belichtung und bieten durch ihre Begrünung mit Chinesischem Blauregen - Wisteria sinesis - dem öffentlichen Raum einen Mehrwert. Die Fassade ist in weiten Teilen in fortschrittlicher Massivholzbauweise ausgeführt , was sich in der Verkleidung aus Holzlattung widerspiegelt. Durch seine Materialität wird dem Gebäude ein freundlicher Charakter verliehen und es wird auf die dahinterliegenden Werte von Nachhaltigkeit und Ökologie verwiesen.
Die auf der Straßenseite vorgenommenen geometrischen Operationen von Einschüben sind analog in der Hoffassade als Ausbuchtungen abzulesen. Dadurch entsteht eine Verbindung von Straßenseite zur Hofseite, welche sich als Negativbild in der Hoffassade ablesen läßt. Abgetreppte Terrassierungen öffnen die Hoffassade und schaffen so einen luftigen und sonnigen Charakter für die privaten Terrassen. Diese sind mit einem Vorhang aus Japanischem Blauregen `Wisteria floribunda` behängt, welche im Sommer als Schattenspender dienen und im Winter die Sonne tief in das Gebäude eindringen läßt. Die Wohnungen öffnen sich mit großflächiger Verglasung zum Hof, die sich mit Schiebeelementen aus Holz verschatten lassen.
- Bildung einer klaren Raumkante zur Merzhauser Straße
- Herausarbeiten einer "kleinteiligen" Stadthausoptik
- Differenzierung des Erscheinungsbildes der Straßen- und Innenhofseite
- Akzentuierung der Ecksituation Merzhauser- Wiesentalstraße
- Vorbildfunktion in Nachhaltigkeit und Ökologie
Die Bausteine V 6 und V 7 schließen die Lücke entlang der Merzhauser Straße als horizontales Sockelband, welches eine harte Raumkante hin zum Straßenraum bildet. Das Sockelband wird durch die Staffelung in unterschiedlichen Stockwerken differenziert und in drei Hauptbaukörper unterteilt.
Ein niedriger viergeschossiger Südbau, ein fünfgeschossiger Hauptbau und ein sechsgeschossiger Hochpunkt an der Ecke Merzhauser- Wiesentalstraße. Jeder der drei Hauptbaukörper unterliegt einer weiteren Differenzierung oberhalb der Sockelzone. Rücksprünge gliedern die Fassade und verleihen ihr eine kleinteilige Stadthausoptik. Die Rücksprünge dienen den dahinterliegenden Gewerbeeinheiten zur Belichtung und bieten durch ihre Begrünung mit Chinesischem Blauregen - Wisteria sinesis - dem öffentlichen Raum einen Mehrwert. Die Fassade ist in weiten Teilen in fortschrittlicher Massivholzbauweise ausgeführt , was sich in der Verkleidung aus Holzlattung widerspiegelt. Durch seine Materialität wird dem Gebäude ein freundlicher Charakter verliehen und es wird auf die dahinterliegenden Werte von Nachhaltigkeit und Ökologie verwiesen.
Die auf der Straßenseite vorgenommenen geometrischen Operationen von Einschüben sind analog in der Hoffassade als Ausbuchtungen abzulesen. Dadurch entsteht eine Verbindung von Straßenseite zur Hofseite, welche sich als Negativbild in der Hoffassade ablesen läßt. Abgetreppte Terrassierungen öffnen die Hoffassade und schaffen so einen luftigen und sonnigen Charakter für die privaten Terrassen. Diese sind mit einem Vorhang aus Japanischem Blauregen `Wisteria floribunda` behängt, welche im Sommer als Schattenspender dienen und im Winter die Sonne tief in das Gebäude eindringen läßt. Die Wohnungen öffnen sich mit großflächiger Verglasung zum Hof, die sich mit Schiebeelementen aus Holz verschatten lassen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der städtebauliche Ansatz, das Grundstück mit einem durchgängigen architektonischen Thema zu besetzen kann positiv gewertet werden, da die gewünschte Kleinteiligkeit durch eine Dreigliederung des Baukörpers erreicht und weiter über begrünte Loggien ausdifferenziert wird. Einen Zusammenhalt erfährt der Entwurf durch das einheitliche Fassadenmaterial und das durchgängige Sockelgeschoss, wobei die Betonung des Kopfgebäudes trotzdem mit einfachen Mitteln erreicht wird.
Fragwürdig ist der geringe Fensteranteil der Lochfassade zur Merzhauserstrasse. Die natürliche Belichtung der Gewerbeeinheiten scheint deshalb zu gering und beliebig, auch sind die Gewerbeflächen in der Grundrissorganisation zu unflexibel. Weit besser gelöst sind die Wohnungen, sowohl im Grundriss als auch im Fassadenbild. Sie lassen eine gute Wohnqualität erwarten. 1-Zimmerwohnungen fehlen jedoch komplett.
Kontrovers diskutiert wird das durch das Material Holz bestimmte Erscheinungsbild sowohl wegen seiner eher ländlichen Anmutung als auch unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und Dauerhaftigkeit. Aus freiraumplanerischer Sicht fällt der großzügige Platz mit Zugang zum Wasser im Hof positiv auf.
In Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit handelt es sich um einen eher konventionellen Ansatz. Ungewöhnlich und neu ist jedoch der Alternativvorschlag, tragende Brettsperrholzwände mit massiven Stahlbetondecken zu kombinieren.
Insgesamt fällt dieser Beitrag in seiner eigenständigen und zugleich angenehm zurückhaltenden Art im Vergleich zu anderen Lösungen positiv auf.
Fragwürdig ist der geringe Fensteranteil der Lochfassade zur Merzhauserstrasse. Die natürliche Belichtung der Gewerbeeinheiten scheint deshalb zu gering und beliebig, auch sind die Gewerbeflächen in der Grundrissorganisation zu unflexibel. Weit besser gelöst sind die Wohnungen, sowohl im Grundriss als auch im Fassadenbild. Sie lassen eine gute Wohnqualität erwarten. 1-Zimmerwohnungen fehlen jedoch komplett.
Kontrovers diskutiert wird das durch das Material Holz bestimmte Erscheinungsbild sowohl wegen seiner eher ländlichen Anmutung als auch unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und Dauerhaftigkeit. Aus freiraumplanerischer Sicht fällt der großzügige Platz mit Zugang zum Wasser im Hof positiv auf.
In Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit handelt es sich um einen eher konventionellen Ansatz. Ungewöhnlich und neu ist jedoch der Alternativvorschlag, tragende Brettsperrholzwände mit massiven Stahlbetondecken zu kombinieren.
Insgesamt fällt dieser Beitrag in seiner eigenständigen und zugleich angenehm zurückhaltenden Art im Vergleich zu anderen Lösungen positiv auf.
Ansicht Merzhauser Straße
Lageplan
Lageplan
Regelgrundrisse Obergeschosse
Regelgrundrisse Obergeschosse
Ansicht Wohnhof
Ansicht Wohnhof