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Award / Auszeichnung | 06/2006

Preis des Deutschen Stahlbaues 2006

Auszeichnung: Mitarbeiterrestaurant Firma Boehringer Biberach

Kauffmann Theilig & Partner, Freie Architekten BDA, Partnerschaft GmbB

Architektur

Pfefferkorn Ingenieure

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Das neue Restaurant vermittelt mit seiner moderaten Höhe zwischen dem kleinen Wohngebiet und der dahinterliegenden, mehrgeschossigen Institutsbebauung. Die solitäre Figur des Mitarbeiterrestaurants findet sicheren Platz auf dem dreieckförmigen Grundstück, die Außenanlagen beziehen mit weitem Umgriff die Umgebung mit ein und sorgen so für die notwendige Freiheit des solitären Gebäudes.

Unter einer bewegten großflächigen hölzernen Dachlandschaft nehmen täglich ca. 2.200 Mitarbeiter auf 680 Sitzplätzen ein Mittagessen ein. Formal gestaltete steinerne Volumen tragen das Dach und beinhalten die Infrastruktur für den Gastraum. Das Dachtragwerk über dem Gastraum tritt in seinen statischen Details nicht in Erscheinung: Vielmehr überspannt ein räumliches, hölzernes \"Faltwerk\" scheinbar stützenfrei den großen Gastraum und leistet gleichzeitig die signifikanten Auskragungen, welche jeweils die Logik dieser Form zu Ende führen.

An sieben runden Ausgabestationen werden unterschiedliche Gerichte in einem Marktbereich angeboten. Die Ausgabetheken mit gezielten Luftabsaugungen etc. sind technisch hochbelastete Bauteile. Die Bauteile sind jedoch so bearbeitet, dass keine Zwänge spürbar werden. Eine Cafeteria mit weiteren 220 Plätzen ergänzt das Angebot. Großzügige Freibereiche schaffen ein zusätzliches Angebot im Sommer, die raumhohe Verglasung verbindet den Innen- und den Außenraum. Eine eher beschwingte farbigere Möblierung leistet den ausdrücklich anderen Charakter im Vergleich zum elegant-schlichten Gastraum.Ein brückenartiges Obergeschoss überspannt in der Diagonalen den beschriebenen Gastraum. Hier befindet sich das Gästecasino. Es ist in den Fluren und Erschließungszonen großzügig verglast und schafft damit räumlichen Zusammenhang zum Gastraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim beweist mit dieser Architektur, dass ein Mitarbeiterrestaurant heute nichts mehr mit dem zu tun hat, was einmal mit dem Begriff \"Kantine“ bezeichnet wurde.

In einer aufwändigen, skulpturalen Architektur wurden differenzierte Räume mit hohen atmosphärischen Qualitäten geschaffen.

Über den aus dem Boden scheinbar herauswachsenden Betonvolumina (von den Architekten als Stalagmiten bezeichnet) entwickelt sich eine hölzerne Dachfaltung (Stalaktiten) und ergibt ein variantenreiches, fast dramatisches Raumgebilde.

Gehalten und getragen – ohne sichtbar zu sein – wird das Ganze von einer Stahlkonstruktion. Das Material Stahl dient hier im Verborgenen, ist aber dennoch durch seine Eigenschaften ein maßgeblicher \"Träger“ der Architektur.

Ohne Stahlbau wäre dieses Gebäude nicht auszuführen gewesen.