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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Schulcampus mit Internat

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2. Ankauf

Preisgeld: 7.000 EUR

Pichler & Traupmann Architekten

Architektur

Mario Gasser Architecture

Architektur

Erläuterungstext

SCHULCAMPUS MIT INTERNAT – NEUSTIFT I. ST.

Die Schule versteht sich als verdichtetes Gebilde eines dorf- oder kleinstadtähnlichen Organismus, in dem die verschiedenen Gebäudetypen und -größen in strukturierter Weise mit dem öffentlichen Raum in Zusammenhang stehen. Dieses Grundmuster einer sinnfälligen, tradierten und bewährten Bezugslogik findet sich durchgehend in allen Organisationsbereichen als selbstähnliches System, das vielschichtige Schaltungen von Zuordnungen und eine große Bandbreite von Öffnung und Rückzug ermöglicht.
Der Archetypus des Wohnens als Anordnung von Funktionsbereichen um eine zentrale Mitte wird als Ausgangspunkt jeder gemeinschaftlichen Aktivität und damit zugleich jeder Kommunikationsform betrachtet und bildet somit auch den Ausgangspunkt der Überlegungen für dieses Projekt.
Die kleinste Einheit ist also ein Cluster von drei bis fünf Klassen, die jeweils halboffen bis transparent um den zentralen Raum für offenes Lernen angeordnet sind. Gruppen und Lehrerräume sind ebenfalls an diesen Zentralraum angelagert. Dieser Raum versteht sich als offene Lernlandschaft, die vielfältige individuelle Rückzugs- und Aneignungsmöglichkeiten und hohe Flexibilität hinsichtlich Nutzung und Veränderbarkeit bietet. Eine der wichtigsten Strategien zu diesem Ziel ist das „Verwischen“ strikter Grenzen zwischen den Klassen und vor allem zwischen diesen und der Erschließung. Es existiert keine Trennung zwischen Klassenzimmer und Freizeiträumen, beides findet im gleichen Raumgefüge statt. SchülerInnen können sich selbständig und individuell den Lehrstoff erarbeiten und dabei in einer offenen Lernlandschaft gleichzeitig "Räume besetzen" und entdecken. Als Gegenpol zur vollkommenen Offenheit braucht es jedoch neben den Lern- und Arbeitsbereichen auch Nischen- und Rückzugsbereiche sowohl für SchülerInnen als auch für die Lehrenden.
Eine Schuleinheit des Campus ist jeweils aus einem oder mehreren Clustern zusammengesetzt. Was die Klasse für den Cluster, ist der Cluster für den Campus. Dies ist jedoch nicht nur funktional gegeben, sondern bildet sich formal im Sinne fraktaler Geometrien in einer Selbstähnlichkeit ab: In Summe bildet die Trapezform der Klassen – gewählt in bewußter Abkehr von tradierten Raumgeometrien hin zu Raumzuschnitten, die neue und integrative Lern- und Lehrmethoden fördern und fordern sollen – erneut eine Trapezform des Clusters. Die Cluster formieren sich also wiederum um zentrale Räume, diesmal jene der Aula und der Erschließungshalle, von der aus von mehreren Ebenen die verschiedenen Schulen, Schulzonen und Sonderfunktionen erreichbar sind und auch in diese Einblick genommen werden kann. Hinauszutreten in den großen Hallenraum der Schule ist wie ein einzelnes „Wohnhaus“ zu verlassen und sich auf dem „Dorf- oder Stadtplatz“ zu versammeln.
Die einzelnen Cluster wurden nun behutsam entlang der Schichtenlinien des ausgeprägten Hanggrundstücks ins Gelände gesetzt und so zueinander verschoben, dass jeweils die Dachfläche des unteren Clusters als Terrasse des darüber liegenden Clusters fungieren kann. So erhält jeder Raum seinen eigenen Zugang ins Freie. Die zuunterst angeordneten Volksschulen kommen direkt in den Garten.

Zur Landschaft hin sind die Cluster fingerartig angeordnet, um sich einerseits mit dieser zu verzahnen. Andererseits werden sowohl Klassen als auch Zentralräume über die entstandenen hofartigen Einschnitte belichtet, während sich zugleich trichterförmig aufweitende Ausblicke aus tieferen Raumzonen auf den landschaftlich eindrucksvollen Gegenhang ergeben.
Ganz anders reagiert die Anlage zur Straße hin: Hier sind die größeren Volumina spürbar, zu linker Hand die Spielhallen, zur rechten das Internat, verbunden mit einer schwebenden Dachplatte über einem zur Straße in orientierten Eingangshof. Betritt man von hier die Schule, steht man am Beginn der sich kaskadenförmig nach unten entwickelnden, lichtdurchfluteten Halle, die neben der selbstverständlichen Erschließung identitäts- und zentrumsstiftende Funktionen übernimmt und eine Schule mit wahren Aufenthaltsqualitäten bezeichnet.
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pxt_modell 01

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pxt_modell 02

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pxt_modell 03

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pxt_lageplan

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pxt_Ebene 00

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pxt_Ebene -1

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pxt_Ebene -02

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pxt_Ansicht_Schnitte

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