modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Begrenzt offener Realisierungswettbewerb | 04/2006

Neubau Halle am Stadion

3. Preis

Schülke Architekten

Architektur

Daniel Verhülsdonk

Architektur

Erläuterungstext



Städtebau I Aussenraum

Die Neue Halle parallel zur Brugger Straße ist als Ensemble mit der alten Stallhalle gedacht. Der Neubau besteht aus zwei Volumen, einem Sockel aus Nebenräumen und der eigentlichen Veranstaltungshalle. Der Sockel entwickelt sich im Norden aus dem bestehenden Sockel der Stallhalle, faltet sich in Traufhöhe der Stallhalle zum Eingang auf und nimmt alle Nebenräume der Halle auf. An der Brugger Strasse nimmt der Sockel die Traufhöhen der umgebenden Bestandsgebäude auf und besetzt angemessen die Ecke des Grundstückes. Das höhere Hallenvolumen orientiert sich zum südlichen Festplatz. Durch den Versatz der beiden Volumen zueinander entstehen zwei Plätze, die die Hauptzugänge zur Halle bilden. Von der Innenstadt kommend erreicht man den Eingang über eine lang gestreckte Rampe und einer Freitreppe, vom Festplatz aus über den Vorbereich vor der Stallhalle. Zwischen der alten Stallhalle und der neuen Stadionhalle spannt sich ein überdachter Eingangsbereich als neuer Knotenpunkt für beide Hallen auf und bildet gleichzeitig die Erschliessung des Festplatzes von der Brugger Straße. Der Aussenraum südlich der Halle gliedert sich klar in die Bereiche Parkplatz und Festplatz. Der Zwischenbereich der Halle und dem Aquasolberich ist als Grünanlage angelegt.

Baukörper I Organisation

Über den überdachten Vorbereich betritt man die Einganshalle der neuen Halle. Kartenverkauf und Besuchergarderobe liegen hier und die Einganshalle ermöglicht Besuchern der Stallhalle einen direkten Zugang zu dem im UG liegenden WC-Trakt
Die eigentliche Halle wird durch die eingestellte Empore und eine flexible Wand in Veranstaltungshalle und Foyer gegliedert. Im Foyer befindet sich eine Bar. Das Foyer kann bei Bedarf der Halle zugeschaltet werden und bietet so eine zusätzliche Bestuhlung für 250 Besucher. Durch das große Panoramafenster orientiert sich die Halle zum südlichen Festplatz und über ein lang gestrecktes Oberlicht wird die Halle zusätzlich von Norden belichtet. Die mobile Bühne sowie Stühle und Stellwände können in den direkt der Halle zugeordneten Lagerflächen untergebracht werden. An der Längsseite der Halle liegen die übrigen Nebenräume: Künstlergarderoben, Küchenbereich und Büros. Die innenliegenden Räume sind über Oberlichter belichtet, über eine lange Durchreiche in der Küche kann diese bei Bedarf als Ausschank für die Halle genutzt werden. Die Büros sind auf kurzem Wege vom Foyer und der Halle erreichbar. Der gesamte Nebenraumtrakt ist über die Anlieferung an der Nordöstlichen Ecke belieferbar und kann separat zur Halle geschaltet werden.
Im Untergeschoss befinden sich die WCs, Technikräume sowie natürlich belichtete Räume für den Hausmeister. Die WCs und die Räume des Hausmeisters sind zusätzlich von aussen vom Festplatz aus erschlossen.

Konstruktion I Materialität

Der eingeschossige Sockelbaukörper wird als massiver Mauerwerksbau mit Putzfassade ausgeführt. Innen sind die Räume geputzt, die Böden in Gußasphaltestrich ausgeführt. Die Halle besteht aus einer Brettschichtträgerkonstruktion, Wände und Decken sind innen holzverkleidet, der Boden mit Industrieparkett belegt. Aussen ist die Halle an Dach und Wänden mit Lärchenholzlamellen verkleidet.

Beurteilung durch das Preisgericht



Die neue Halle wird in Verlängerung der bestehenden Stallhalle an der Ecke Brugger Straße/ Stadionstraße vorgeschlagen. Vom Vorplatz an der Straßenkreuzung führt eine Rampe zum gedeckten zwischen alter und neuer Halle liegendem gemeinschaftlichen Eingangsbereich.

Dieser liegt richtig und erfüllt mit seiner zentralen Erschließungsfunktion alle Anforderung des Auslobers. Bei der Halle selber ist die Orientierung des Saals zum südlichen Festplatz hin richtig.

Die niedrigen Nebenraumspangen nach Norden und Osten beziehen sich auf die kleinteilige Umgebungsbebauung. Die Nebenräume, die WC-Anlage sowie das Foyer können durch ihre Zuordnung zum Eingang getrennt genutzt werden. Das Raumprogramm der Nebenräume ist kompakt und konsequent abgearbeitet. Allerdings gibt es hier funktionale Mängel, so ist z.B. die Zuordnung der Künstlergarderoben zur Bühne kritisch zu sehen. Auch die Dimensionierung und die Ausformung des Außenzugangs zur WC-Anlage im UG wird als schwierig gesehen.

Ungelöst sind auch die Zugänge zum östlichen Kellerteil. Überhaupt ist die Anlage von zwei Unterkellerungen, vor allem aus wirtschaftlicher Sicht, nicht wünschenswert. Die pauschale Darstellung, vor allem im Grundriss, lässt Fragen zum Tragwerk offen.

Insgesamt aber stellt der Entwurf einen sehr positiven Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Seine einfache, kompakte und doch eigenständige und zeitgemäße Erscheinung fällt angenehm auf. Auch gelingt es dem Verfasser, durch Dimensionierung und die Wahl der Materialien ein Ensemble mit der Bestandshalle zu schaffen.