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Begrenzt offener Realisierungswettbewerb | 04/2006

Neubau Halle am Stadion

Lageplan

Lageplan

Ankauf

Architekturbüro Josef Prinz BDA

Architektur

Erläuterungstext



Städtebauliche Konzeption
Der geplante Neubau der Veranstaltungshalle „Halle am Stadion“ beabsichtigt, die städtebaulichen Qualitäten des Ortes zu stärken und Defizite der vorgefundenen Situation zu beheben:
Ein selbstbewusst, aber schlüssig an der Ecke Bruggerstrasse / Stadionstrasse platziertes Gebäude formuliert den südlichen Stadtzugang neu. In Korrespondenz mit dem Aquasol und den Sportstätten entsteht ein Ensemble mit der Außenwirkung Sport, Freizeit, Erholung und Unterhaltung.

Zwei individuell den städtebaulichen Anforderungen angepasste Stadträume und Vorbereiche entstehen:
Zum einen der Vorplatz zur Anbindung der Fußwege von der Innenstadt mit der Vorfahrt, der Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs mit attraktiven, kleinteiligen Aufenthaltsbereichen,
zum anderen der großzügige, offene Vorbereich der beiden Hallen im Süden mit der beabsichtigten Doppelnutzung Festplatz und Parkplatz.
Verknüpft werden die beiden Vorbereiche durch das übersichtliche Foyer der neuen Halle und durch den offenen Durchgang zwischen der „Stallhalle“ und der „Halle am Stadion“.
Eine offene Überdachung verbindet die „Stallhalle“ mit der neuen Halle und unterstützt die städtebauliche Rahmung der Festhalle zusätzlich.
Der Festplatz erhält somit zusammen mit dem Vordach der neuen Halle eine zweiseitige, gedeckte und vielfältig nutzbare überdachte zusätzliche Freifläche.
Durch die großzügige räumliche Öffnung integriert sich die neue Halle in den Bereich Festplatz und kann bei Großveranstaltungen zusammen mit den Vorbereichen vielfältig genutzt werden.

Die erforderlichen Parkierungsflächen werden im westlichen Bereich angeordnet.
Individuell den städtebaulichen Absichten sowie der funktionalen Anforderungen folgend werden unterschiedliche Oberflächen zur Platzgestaltung angeboten:
Für die Vorbereiche unmittelbar an den Hallen und dem nördlichen Vorplatz Betonpflastersteine, für die Fahrgassen und Fußwege asphaltierte Flächen, für den Festplatz und Parkierung wassergebundener Belag, für begrünte Parkierungsflächen Rasengittersteine.

Die profilierte, aber flächige Außenwandbekleidung unterstützt diese Absichten der selbstbewussten Integration des Gebäudes in die Umgebung zusätzlich.
Durch Rücksprünge in der Fassade und der gegliederten Fassadenstruktur des Solitärs werden einerseits die Eingangbereiche formuliert, anderseits erhält das Gebäude eine, auf den zweiten Blick sensible, individuelle Ausformulierung.

Funktionalität, Raumkonzeption:
Das Gebäude wird über das Foyer von den beiden Vorbereichen erschlossen.
Das übersichtliche Foyer bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, Flexible Nebenraumzonen erlauben eine nutzungsspezifische Unterbringung von Bestuhlungen, Tischen und Garderobenmöbel sowie der weiteren Nebenräume. Die Anlieferung erfolgt von Süden. Zur Andienung der Hallenflächen kann zusätzlich die Fassade nach Westen großflächig geöffnet werden.

Innenräumliches Konzept:
Das innerräumliche Konzept versucht, den unterschiedlichsten Anforderungen der einzelnen Nutzungsmöglichkeiten und Nutzungsabsichten in möglichst weiten Teilen gerecht zu werden:
Für Veranstaltungen mit starker öffentlichen Ausrichtung und erwünschtem Bezug zum AuSSenraum wie z.B Volksfeste, Gewerbeausstellungen, Werbemessen oder auch Vereinsanlässe und die Sportnutzung wird eine Innenraumkonzeption vorgeschlagen mit der gezielten großflächigen Lichtöffnung nach Westen und kleinen Lichtöffnungen im oberen Bereich der Halle nach Süden und Osten. Es wird eine freundliche, helle, offene und kommunikative Atmosphäre geboten.
Für Veranstaltungen ohne Wunsch nach Außenbezug und Tageslicht, insbesondere für Theateraufführen, kann durch Schließung von Vorhängen eine den Anlässen angemessene Innenraumatmosphäre erzeugt werden.

Fassadenkonstruktion, Materialien
Für das Gebäude wird eine kostengünstige und bewährte Stahlbetonfertigteilkonstruktion vorgeschlagen. Die Hauptträger sind, um in Feldmitte die statische Höhe zu erhöhen und für die Dachabdichtung die erforderlichen Gefälle zu erreichen, mittig überhöht. Das Vordach zum Festplatz wird als Kragarm ausgebildet und entlastet den Einfeldträger. In Querrichtung wird Stahltrapezblech mit integrierter Wärmedämmschicht vorgeschlagen.
Die Nebenraumbereiche werden als Stahlbetonkonstruktion mit Massivdecken und außen liegender Wärmedämmung vorgeschlagen.

Die Fassadenkonstruktion aus Stahlbetonfertigteilen, Wärmedämmung, Hinterlüftung, und Bekleidung mit Kupferprofiltafeln soll bei Einsatz von kostengünstigen Baumaterialien bei präziser Detaillierung dem Gebäude eine angemessene Ausstrahlung als Veranstaltungshalle der Stadt Rottweil verleihen.

Beurteilung durch das Preisgericht



Mit der Platzierung der neuen Halle an der Nord-Ost-Ecke zeigt sich das Gebäude angemessen nach außen und bewirkt mit der Verbindung zur Stallhalle und dem gegenüber des Aquasol die stadträumliche Fassung des Festplatzes. Es entsteht ein baumüberstandener Vorplatz, der einleiten soll zu den Eingängen von Festhalle und Stallhalle. Leider liegt der Zugang zur Festhalle abseits und nicht logisch in die Wegeführung eingebunden. Die Halle präsentiert sich mit der nördlichen Nebenraumspange zum Vorplatz und zur Brugger Straße. Die Anbindung an die Stallhalle und die unmittelbare Nähe der gemeinsam genutzten Nebenräume wird begrüßt. Das Foyer und die zugeordneten Nebenräume sind gut und übersichtlich organisiert und ermöglichen auf Saalebene alle geforderten Verknüpfungen. Der Saal weist gute Proportionen auf und lässt sich multifunktional nutzen und möblieren, die Erweiterung in das Foyer ist nachgewiesen. Sehr begrüßt wird die Öffnung auf der kompletten Westseite zum Festplatz hin, während zusätzliche Belichtungen in gleichmäßigerer Anordnung gewünscht wären. Baukörper und Fassaden sind einfach und konsequent aufgebaut, die gewählte Außenhaut aus Kupferprofiltafeln lässt einen homogenen Baukörper entstehen. Der Entwurf liegt mit seinen wirtschaftlichen Kenndaten im mittleren Bereich und eine klare, einfache Stahlbeton-Konstruktion lässt keine besonderen Aufwendungen erkennen. Der Verzicht auf Unterkellerungen mit Ausnahmen der Technik unterstützt die Wirtschaftlichkeit. Insgesamt ein Entwurf, der sich grundsätzlich richtig positioniert, funktional die Anforderungen erfüllt, leider doch Mängel in der Zugänglichkeit aufweist.

Grundriss

Grundriss

Ansichten / Schnitte

Ansichten / Schnitte

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