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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Marktplatz

1. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ideengeber für diesen Entwurf sind die Fließen, die blauen Bänder in der Stadt. Der Marktplatz wird einerseits als „Bleichwiese“ tituliert, andererseits sehen die Verfasser das Plangebiet als urbanen Moment am Jordan. Den letztgenannten Ansatz kann die Jury sehr gut nachvollziehen, eine „Bleichwiese“ ist allerdings nicht zu erkennen“.
Der Platz versteht sich auch als Trittstein zwischen den übergeordneten städtischen Grünflächen; eine Baumreihe betont diesen Bezug und dient gleichzeitig als Filter zu den heterogenen Fassaden der angrenzenden Bebauung. Davor wird ein Raum geschaffen, der durch einen einheitlichen Belag den Platz definiert. Ein Bezug zur Kernstadtatmosphäre wird durch die Wahl des Pflastermaterials hergestellt. Darin eingelegte Platten-bänder interpretieren das Fließende und fungieren als Funktionsstreifen; auf ihnen befinden sich die urbanen Ausstattungselemente und es werden die Höhenunterschiede zum Jordan herausgearbeitet und barrierefrei überwunden. Bankelemente laden zum Sitzen ein und bieten einen Blick über das Wasser. Mit den Bändern gelingt eine kleinräumige Differenzierung auf der einen Seite und – in Verbindung mit geschickt gesetzten Baumstellungen – definieren sie große offene Flächen auf der anderen Seiten.
Baumlinien aus Platanen suchen den Bezug zur Stadt, freistehende Weidenbäume prägen landschaftliche Qualitäten und stellen den Bezug zum Wasser her. Die kleinen Fontänen können in Anbetracht des nahen Jordan für Kinder und Junggebliebene ein spannendes Thema sein, zumal sie sich hier angemessen zurücknehmen.
10 Stellplätze finden sich vor dem Gebäude Markplatz 2; hier könnten weitere Bäume eine Kulisse bilden und die Architektur kaschieren.
Der Übergang zur Lange Straße ist gut gelöst. Die Ausbildung eines kleinen „Jordanbalkons“ mit Blick über den Platz kann überzeugen; Besucher werden durch die aus der Gestaltungssprache entwickelte Geländerführung regelrecht in den Platz „gezogen“. Der Mobilitätshafen ist der Touristinformation zugeordnet und könnte so den Platzeingang verengen. Die Kosten für den Balkon und die neue Brückenkontur werden vielleicht das gesetzte Budget überschreiten; allerdings ist der räumlich-funktionale und gestalterische Gewinn diesen Einsatz wert. Insgesamt bietet die Arbeit einen eigenständigen und wertvollen Beitrag für die Umgestaltung des Marktplatzes in Bad Lippspringe.