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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Bildungslandschaft Altstadt Nord

Anerkennung

Preisgeld: 11.000 EUR

LIN Architekten Urbanisten

Architektur

MĂŒller Illien Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

IBV HĂŒsler AG

Verkehrsplanung

Bollinger+Grohmann

Tragwerksplanung, Fassadenplanung

TPG - Technische PrĂŒfgesellschaft mbH

Brandschutzplanung

Höhler+Partner Architekten und Ingenieure

sonstige Fachplanung

IngenieurbĂŒro Hausladen GmbH

Energieplanung

ErlÀuterungstext

StÀdtebauliches und landschaftsplanerisches Gesamtkonzept Micro Campus Köln

Leitgedanke - Micro Campus
Zentral gelegen verbinden KlingelpĂŒtz- und Hansapark die umliegenden Bildungseinrichtungen.
Sie ermöglichen so die Transformation von bisher einzeln agierenden Institutionen zu einer integrativen Bildungslandschaft, in der die unterschiedlichen Bildungseinrichtungen zukĂŒnftig als Netzwerk fungieren. Eingebettet in die Stadt entsteht ein Micro Campus.

Gleichzeitig sind die bestehenden ParkflĂ€chen als wichtigste Erholungs- und AufenthaltsrĂ€ume fester Bestandteil der umliegenden Quartiere. Der Entwurf reagiert darauf, indem er die Parkanlagen als zentrale – weil zentral gelegene – grĂŒne Elemente integriert ohne sie in ihrer Gesamtheit zu ĂŒberformen oder zu verĂ€ndern. Bestehende QualitĂ€ten sollen langfristig aufgenommen und in einem gemeinschaftlichen Prozess mit verschiedenen Akteuren weiter entwickelt und gestĂ€rkt werden.

Neue GebÀude und PlÀtze in der Bildungslandschaft
Mit fĂŒnf neuen GebĂ€uden und neuen PlĂ€tzen entstehen zwei Pole am sĂŒdlichen und nördlichen Rand des KlingelpĂŒtzparks zwischen denen sich die Bildungslandschaft aufspannt. Entlang der Vogteistraße bilden der Hof des Hansagymnasiums, das Mensa- und WerkstattgebĂ€ude, der KlingelpĂŒtz und ein neuer urbaner Eingangsplatz zum Park ein urbanes Ensemble, das vor allem durch die Ă€lteren SchĂŒler genutzt wird. Im Gegensatz dazu wird das GelĂ€nde am Gereonswall von einer öffentlichen SchulflĂ€che durchzogen die zum Park eine weiche Grenze mit intimen Bereichen ausbildet, an der Kyotostraße hingegen eine klare Platzsituation schafft und so das Abendgymnasium sĂŒdlich der Kyotostraße rĂ€umlich in die Bildungslandschaft einbindet.

AußenrĂ€ume und Erschließung
Alle neuen GebĂ€ude der Bildungslandschaft werden von den öffentlichen FreiflĂ€chen der SchulgelĂ€nde aus erschlossen um Sicherheit und gute Orientierung der SchĂŒler im Alltag zu gewĂ€hren. Neue AußenrĂ€ume die direkt zu einzelnen Institutionen gehören sollen einen, je nach Anforderung und Lage, spezifischen Charakter haben. Die gemeinsam genutzte öffentliche FreiflĂ€che soll im Gegensatz dazu fĂŒr alle Nutzer der Bildungslandschaft Möglichkeiten zum Aufenthalt, Sport und Spiel anbieten und so ein Raum fĂŒr Gemeinschaft sein, der auch flexibel fĂŒr grĂ¶ĂŸere Veranstaltungen der Schulen, wie z.B. Basare und Sommerfeste, zur VerfĂŒgung steht. Gemeinsam ist allen FreiflĂ€chen, dass sie perspektivisch, in partizipativen Planungsprozessen entwickelt werden.

Landschaft
Sowohl auf den SchulgelĂ€nden der öffentlichen FreiflĂ€che, als auch im Park sollen neue BĂ€ume gepflanzt werden um den durch den Umbau entstehenden Verlust langfristig und nachhaltig zu ersetzen. Bodennahe BĂŒsche und StrĂ€ucher sowie Betonelemente sollen entfernt werden um einen guten Überblick zu gewĂ€hren, die Eingangssituationen zum Park zu klĂ€ren und das Sicherheitsempfinden der jĂŒngeren SchĂŒler und Ă€lteren Anwohner zu stĂ€rken.

Organisation SchulgelÀnde am Gereonswall
Der Entwurf schlĂ€gt vor das VerbundgebĂ€ude Studienhaus als öffentliches GebĂ€ude der neuen Bildungslandschaft zentral auf dem GelĂ€nde am Gereonswall zu positionieren. Es wirkt gleichermaßen als verbindendes wie ordnendes Element und spannt vielfĂ€ltige Platzsituationen auf.

Typologische DiversitÀt | RÀumliche Einheit
Durch die zentrale Lage des Studienhauses auf dem GelĂ€nde am Gereonswall entsteht eine öffentliche Zone die das gesamte GelĂ€nde durchzieht, grĂ¶ĂŸere und kleinere Platzsituationen ausbildet und vielfĂ€ltige Sicht- und Wegverbindungen der Institutionen untereinander erlaubt. SpĂ€ter können in diesem Bereich gemeinsam genutzte GĂ€rten oder SpielflĂ€chen entstehen. Ein neuer Vorplatz von dem die GebĂ€ude erschlossen werden findet seine Entsprechung auf dem GelĂ€nde des Abendgymnasiums und kann so, die Kyotostraße ĂŒberspannend, einen rĂ€umlichen Zusammenhang zwischen den Institutionen herstellen. Zum Park hin weiten sich intimere RĂ€ume auf, die von den SchĂŒlern als Freibereiche und RĂŒckzugsorte genutzt werden können. Bestehende und neu gepflanzte BĂ€ume zum Park hin schaffen eine natĂŒrliche Pufferzone zwischen Park und neuem Campus GelĂ€nde.

Akteure | AktionsrÀume
Die Entwicklung der Bildungslandschaft wird als Prozess verstanden, der mit dem Entwurf einen Rahmen enthÀlt, in dem vielen Akteuren die Möglichkeit zur Beteiligung gegeben wird. Der Micro Campus Köln wird als offener Campus in der Altstadt Nord sowohl den beteiligten Nutzern der Bildungslandschaft, als auch den Bewohnern der umliegenden Viertel vielfÀltige QualitÀten zum Aufenthalt und anregende RÀume zum Lernen bieten.
Um dies zu gewĂ€hrleisten und um die Akzeptanz und Identifikation zu stĂ€rken sollen wenn möglich alle beteiligten Akteure in den Planungsprozess miteingebunden werden. Dies kann ĂŒber die Gestaltung der RĂ€ume der jeweiligen Institutionen durch ihre Nutzer gerade in der Gestaltung der FreiflĂ€chen durch partizipative Planungsprozesse gewĂ€hrleistet werden. Als mögliche Aktionsfelder sehen wir hier die AktionsrĂ€ume die im KlingelpĂŒtz- und Hansapark und auf den SchulgelĂ€nden liegen. Sie haben das Potential in einzelnen Projekten mit unterschiedlichen Verfahren ĂŒber einen langen Zeitraum, verschiedene Akteure in den Gestaltungs- und Entstehungsprozess der Bildungslandschaft mit einzubeziehen.


Organisation GebÀude | GebÀudetypen

CĂ©lestin-Freinet-Grundschule
Altbau und Anbau bilden ein neues Ensemble. Die Verbindung ist als offener Aufenthalts- und Empfangsbereich ausgebildet. Die Abfolge von intimen und öffentlichen Bereichen innerhalb des SchulgebÀudes soll Kindern die Möglichkeit geben, ja nach Situation, geeignete AufenthaltsrÀume selbst zu finden. Die FreiflÀchen der Grundschule werden durch einen privaten, umfriedeten Hofbereich ergÀnzt.

Open Haus | Bibliothek
Das GebĂ€ude des Studienhauses am Gereonswall ist eines der zentralen VerbundgebĂ€ude die von sehr verschiedenen Nutzergruppen der Bildungslandschaft und der umliegenden Viertel genutzt werden und somit innerhalb des Campus grĂ¶ĂŸtmögliche Öffentlichkeit erreichen. Konsequent ist das GebĂ€ude zentral platziert, sodass es als Bindeglied zwischen Abendgymnasium und anderen Institutionen fungiert. Im Bereich um das Offene Haus sollen weiter Programme, wie z.B. FahrradstĂ€nder, Tischtennisplatten und BĂ€nke angesiedelt werden, die das Offene Haus zu einem zentralen Treffpunkt auf dem Campus machen.

Realschule
Der kompakte Baukörper bietet durch Einschnitte, Terrassen und einen Hof viele Möglichkeiten fĂŒr ruhige Arbeit, GesprĂ€che und AktivitĂ€t. Als zentrales Element wirken dabei die ErschließungsflĂ€chen, die als AufenthaltsflĂ€chen ausgebildet hohe QualitĂ€t erreichen sollen. Mit sensiblen Gesten verbindet sich der große Baukörper mit der Umgebung und öffnet sich zum Park. Die rĂ€umliche NĂ€he zum Offenen Haus | Bibliothek und die Erschließung vom selben Platz aus sollen die Institutionen eng aneinander binden und so fĂŒr die SchĂŒler als integraler Teil ihrer Schule deutlich werden.

KindertagesstÀtte
Die KindertagesstĂ€tte liegt vom Zentrum abgewandt zum Park und Gereonswall hin orientiert. Ein großer Hof und eine begehbare Dachlandschaft bieten FreirĂ€ume fĂŒr Gemeinschaft und kleine Gruppen. Der Eingangsbereich und die Erschließungszone sind fĂŒr schnelle und gute Orientierung offen gestaltet. Die einzelnen Gruppen sind in eigenen Bereichen untergebracht. Neben dem Dach und dem Hof, die als gemeinschaftliche FlĂ€chen genutzt werden können, liegen zwei AußenflĂ€chen mit SandflĂ€chen und GĂ€rten zum Park hin orientiert und können wie die DachflĂ€chen von kleineren Gruppen genutzt werden.

Mensa- und WerkstattgebÀude
Die Mensa ist der zentrale Treffpunkt fĂŒr Ă€ltere SchĂŒler und ist durch ihren offenen, urbanen Charakter gekennzeichnet. Die kompakte Form zieht eine klare Grenze zum Park. Die Fassade der Mensa lĂ€sst sich jedoch großflĂ€chig zum Baumhain hin öffnen.


Team

Architekten
LIN Architects Urbanists, Berlin/ Paris mit Giulia Andi, Finn Geipel, Philip Koenig, Vesta Nele Zareh (Projektleitung 1.Phase), Sandra Badji (Projektleitung 2.Phase), Lucia Sanchez, Morana Mazuran, Marcin Szczodry, Marta Diez Amante, Bruno Pinto da Cruz, Ines Dobosic, Thomas Untersweg

Landschaftsplaner
MĂŒller Illien Landschaftsarchitekten, ZĂŒrich

Verkehrsplaner
IBV HĂŒsler AG, ZĂŒrich

Struktur und Fassade
Bollinger + Grohmann, Frankfurt am Main

Brandschutz
TPG ¼‹Technische PrĂŒfgesellschaft mbH, Berlin

Kostenplanung
Höhler+Partner | Architekten und Ingenieure, Hamburg

Energetische Konzeption
IngenieurbĂŒro Hausladen GmbH, Kirchheim

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch eine ungewöhnliche stĂ€dtebauliche Konfiguration, die die Bildungslandschaft stadtrĂ€umlich und architektonisch interpretiert. Besonders hervorzuheben ist die neue Positionierung des Studienhauses, die eine gute Verbindung zu den Bildungseinrichtungen inklusive Abendgymnasium erlaubt. Lediglich die Distanz zum Hansagymnasium wird geringfĂŒgig verlĂ€ngert. In Verbindung mit den gerundeten GebĂ€udekörpern entstehen fließende öffentliche RĂ€ume, die eine gute Verzahnung sowohl mit dem Park als auch mit dem Stadtraum entstehen lassen. Der gerade Abschluss zur Kyotostraße wird kontrovers diskutiert. Durch die eigenstĂ€ndige, selbstbewusste Architektursprache ist eine eindeutige Ablesbarkeit der Bildungslandschaft gegeben und eine hohe Strahlkraft zu erwarten. Bedenklich ist jedoch die sehr schematische Fassadengestaltung.

Der Entwurf erfĂŒllt die pĂ€dagogische Zielsetzung in sehr großen Teilen, der Kindergarten ist sehr schön nach innen und außen angelegt, hat aber das Problem, dass die AußenflĂ€chen nicht klar den Clustern zugeordnet sind. Die Cluster der Grundschule sind gut ausgearbeitet. Die Cluster der Realschule sind im Innenbereich nicht optimal gelöst.

Der Entwurf der Kita besticht durch seine hierarchiefreie Anordnung von RĂ€umen mit gleichermaßen gĂŒnstigen Außenraumbezug und die Besonderheit kindgerechter AußenraumqualitĂ€t des umschlossenen Innenhofes.

Der lediglich in den Obergeschossen mit dem denkmalgeschĂŒtzten GebĂ€ude verbundenen Anbau belĂ€sst diesem seine EigenstĂ€ndigkeit. Clusterbildung und Verzahnung zwischen vorhandenen GebĂ€ude und Anbau sind gut gelöst. Der Bezug zwischen Clusterforum und KlassenrĂ€umen ist durch unbelichtete, enge Flure eingeschrĂ€nkt. Die bodengebundenen AußenraumflĂ€chen der Grundschule sind eng bemessen und können nur durch DachflĂ€chen kompensiert werden.

Im Übergang zur Kyotostraße ist eine deutliche Überschreitung der vorgesehenen Baugrenze festzustellen. Durch den geringen Abstand zur stark befahrenen Kyotostraße ist eine BeeintrĂ€chtigung der NutzungsqualitĂ€t der angrenzenden RĂ€ume zu erwarten.

Vor dem Hintergrund der gerundeten Fassaden und des sowohl innen als auch außen hohen GlasflĂ€chenanteils ist mit höheren Investitions- und Betriebskosten zu rechnen. Aufgrund der kompakten Kubaturen ist energetisch eine gĂŒnstige Ausgangssituation festzustellen, die jedoch durch den hohen GlasflĂ€chenanteil negiert wird. Die Barrierefreiheit ist im Innen- und Außenraum mit Ausnahme des Erdgeschosses der Grundschule gelöst. Dort ist im Sinne einer Inklusionsschule der Aufzug zu versteckt platziert und nicht zeitgemĂ€ĂŸ.

Die sehr offene, spielerische Innenraumorganisation des Studienhauses mit seinen freigestellten TreppenhĂ€usern lĂ€sst sehr interessante Raumwirkungen und vielfĂ€ltige Raumnutzungen erwarten. Im 1. OG wird eine zweite InnenraumhĂŒlle erforderlich, um die geforderten abgeschlossenen Seminar- und PrĂŒfungsrĂ€ume bilden zu können. Hier hat das offene Konzept seine SchwĂ€chen. Das zusĂ€tzliche zweite OG ist offenbar ausschließlich der stĂ€dtebaulichen Situation geschuldet und im Hinblick auf den tatsĂ€chlichen Raumbedarf verzichtbar.

Überraschend ist, dass die organisch geformte GebĂ€udekontur der Realschule im Inneren sehr stringent strukturiert ist. Die große GebĂ€udetiefe fĂŒhrte trotz des großzĂŒgigen Foyers und des von oben belichteten Treppenhauses zu vielen unbelichteten und schmalen FlurflĂ€chen. Der Außenraum ist sinnvoll dem Park zugeordnet.

Das Mensa- und Werkstatthaus zeichnet sich durch eine klare Grundrisskonzeption aus, die sĂ€mtliche Nebenfunktionen in einem linearen RĂŒcken zum Brandgiebel nach SĂŒdosten anordnet. Die Aufenthaltsund WerkstattrĂ€ume orientieren sich konsequent zum Senkgarten nach Nordwesten mit gĂŒnstigem Freiraumbezug.

Diese Arbeit liefert durch ihre EigenstĂ€ndigkeit und rĂ€umliche QualitĂ€t einen sehr interessanten Beitrag zur Gestaltung der Bildungslandschaft. Der Entwurf erkauft einen Teil seiner QualitĂ€ten durch deutlich zu ĂŒppig bemessene GrundrissflĂ€chen.
Ansicht Realschule

Ansicht Realschule

Realschule EG

Realschule EG

Realschule 1. OG

Realschule 1. OG

Flexible Nutzung Cluster-Forum Realschule

Flexible Nutzung Cluster-Forum Realschule

Flexible Nutzung Cluster-Forum Realschule

Flexible Nutzung Cluster-Forum Realschule

Realschule 2. OG

Realschule 2. OG

Realschule 3. OG

Realschule 3. OG

Ansicht Grundschule

Ansicht Grundschule

Grundschule UG

Grundschule UG

Grundschule EG

Grundschule EG

Grundschule 1. OG

Grundschule 1. OG

Grundschule 2. OG

Grundschule 2. OG

Bibliothek EG

Bibliothek EG

Bibliothek 1.OG

Bibliothek 1.OG

Bibliothek 2.OG

Bibliothek 2.OG

Ansicht Kindergarten

Ansicht Kindergarten

Kindergarten EG

Kindergarten EG

Kindergarten 1. OG

Kindergarten 1. OG

Ansicht Mensa und Werkstatt

Ansicht Mensa und Werkstatt

Mensa und Werkstatt EG

Mensa und Werkstatt EG

Mensa und Werkstatt 1. OG

Mensa und Werkstatt 1. OG

Mensa und Werkstatt 2. OG

Mensa und Werkstatt 2. OG

Mensa und Werkstatt 3. OG

Mensa und Werkstatt 3. OG

Flexible Nutzung Speiseraum Mensa- und WerkstattgebÀude

Flexible Nutzung Speiseraum Mensa- und WerkstattgebÀude

Flexible Nutzung Speiseraum Mensa- und WerkstattgebÀude

Flexible Nutzung Speiseraum Mensa- und WerkstattgebÀude