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Begrenzter landschaftsarchitektonischer Wettbewerb, Einladungswettbewerb mit 12 Teilnehmern | 11/2005

Freiflächenwettbewerb "Westpark"

Gesamtkonzept

Gesamtkonzept

2. Preis

Hanke + Partner Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Konzept
Ziel des Konzeptes ist die Ausformulierung eines Parks mit prägender Kontur im Übergang zum angrenzenden Siedlungsraum. Das Parkband mit Nutzungsangeboten im Süden formuliert eine klar definierte und räumlich erlebbare Eingangssituation in den Westpark. Die Intensität der angebotenen Nutzungen nimmt mit zunehmender Entfernung von der Siedlung ab. Es entsteht ein Park mit Zonen unterschiedlicher Prägung: das Parkband mit intensiven Spiel und Sportflächen kennzeichnet den südlichen Teil, die Parkwiesen den im Osten lang gestreckten offenen Wiesenraum mit naturnahen Bereichen. Die vorhandenen Landschaftsstrukturen vorwiegend an Randbereichen des Planungsgebietes werden erweitert und zu einer räumlichen, landschaftlichen Qualität aufgewertet. Dabei werden naturräumliche Vorgaben wie der Graben und Wildhecken raumbildend herausgestellt. Die Ausformulierung der Parkränder schafft Ordnung, fasst den Raum und verleiht in Symbiose mit den Nutzungsangeboten dem Park seine klar ablesbare und eindeutige Struktur. Durch die Einbeziehung vorhandener Landschaftselemente verweist der neue Park über seine Bearbeitungsgrenze hinaus auf die angrenzenden Flächen des Westparks. Den Hauptzugang in den Park und die Verbindung zur angrenzenden Wohnbebauung bildet die Parkterrasse. Die Parkterrasse ist Auftakt in den Park und gleichzeitig Mittler zwischen den beiden unterschiedlich geprägten Parkteilen – Parkband im Westen und Parkwiesen im Osten. Von hier erschließt sich der Blick nach Westen über das durch Spiel- und Sportangebote definierte Parkband sowie in die offene Weite des Wiesenraumes im östlichen Parkteil. Die Parkterrasse wird durch Blütenbäume, z.B. Schnurbaum herausgestellt. Die Bäume ziehen sich in lockerer Stellung bis in das Parkband.

Parkband
Intensiv gestaltete Bereiche für Spiel und Sport charakterisieren das Parkband. Es ist den Siedlungsbereichen vorgelagert und knüpft inhaltlich an die vorhandenen Sportangebote im Westen an. Das Band bündelt die intensiven Nutzungen innerhalb des Parks. Der Höhenunterschied im Gelände wird im Bereich des Grabens gestalterisch genutzt. Sitzstufen überbrücken den Höheunterschied und stellen die Fläche als einen besonderen Ort innerhalb des Parkbandes heraus. Auf Grabenniveau erstreckt sich das als Kieslandschaft ausformulierte Trockenbett: robuste Gräser und Sträucher unterstreichen den eigenen Charakter dieser Fläche. Holzpodeste und kleine Objekte bieten die Möglichkeit zum Verweilen. Das Nutzungsangebot innerhalb des Bandes entwickelt sich sukzessiv: Sandspielflächen und Spielangebote für Kleinkinder in den Randbereichen werden mit zunehmender Nähe zur Bezirkssportanlage Westpark durch sportliche Aktionsfelder ergänzt. Ein lichtes Wäldchen aus z.B. mehrstämmigen Birken überspannt den Waldspielplatz, der das Band im Süden abschließt. Rasenböschungen mit unterschiedlichen Neigungen schaffen ein bewegtes Rasenlabyrinth. Kleine Spielorte gibt es hier zu entdecken. Im Westen verbindet ein Weg die Bezirkssportanlage Westpark mit dem Parkband.

Parkwiesen
Der östliche Parkteil präsentiert sich als offener und weiter Landschaftsraum. Ein Hauptweg erschließt als langer Bogen den Wiesenraum und verbindet den Park über die Strasse am Weinberg mit den angrenzenden Flächen des Milleniums. Querende Wege in West- Ost- Richtung strukturieren den Wiesenraum, Baum- und Gehölzpflanzungen folgen ebenfalls dieser Ausrichtung und gewährleisten die klimaökologische Ausgleichsströmung. Gehölzinseln gruppieren sich an den Wegen im Übergang zur Strasse Am Ganderhals. Punktuelle Spielangebote in den Inseln erweitern das Angebot des Parkbandes: Schaukeln, Kletterstelen und „Baumhäuser“ ermöglichen neu Blickwinkel und verleihen jeder Gehölzinsel einen individuellen Charakter. Die vorhandene Topographie erfährt im westlichen Kreuzungsbereich der Wege eine leise Zäsur. Die Geländestruktur wird durch drei den Wiesenraum charakterisierenden Parkplateaus erfahrbar. Der Graben wird als signifikante Landschaftsstruktur gestärkt und durch Gehölzpflanzungen ökologisch aufgewertet. Eine untergeordnete Wegeverbindung verläuft parallel zum Graben in Nord- Süd- Richtung und bildet durch Verknüpfung mit dem Hauptweg im Osten einen Rundweg durch den Park. Kleine Staustufen strukturieren den Graben und bilden zwei besondere Aufenthaltsorte, die gleichzeitig Endpunkte der West- Ost- Wegeverbindungen sind. Holzdecks und Bänke laden zum Verweilen und Rückzug ein.

Vegetation/ AusgleichsmaĂźnahmen
Der Leitidee folgend werden die Parkränder durch qualitativ hochwertige, standortgerechte Gehölzpflanzungen gestärkt. Im Westen und Süden werden prägende Wildhecken ergänzt bzw. neu integriert. Schlehe, Brombeere, Wildrose, Feldahorn und Eberesche finden hier Verwendung. Der Grabenbereich entlang der Kleingartensiedlung Ganderhals wird als naturräumliches Element entwickelt: Grauerlen und Weiden prägen das Bild, ergänzt durch Hartriegel, Hainbuche und Haselnuss. Drei Gehölzinseln kennzeichnen den Parkrand im Osten und verbinden sich mit der Gehölzstruktur der Böschung. Baumgruppen im Wechsel mit Strauch- und Heisterpflanzungen: Ebereschen, Feldahorn, Haselnuss, Wildrosen und Schneebeeren sind hier prägend. Die vorgenannten Pflanzbereiche bieten ausreichend Raum, um die geforderten Ausgleichsplanungen zu integrieren. Die vorhandene doppelte Baumreihe entlang der Strasse Am Ganderhals wird vervollständigt. Ausstattung Neben intensiven Spiel- und Sportangeboten sowie Ausstattungselementen (Bänke, Podeste) im Parkband werden vereinzelte Spielobjekte in den Gehölzinseln und robuste Holzdecks und Sitzmöglichkeiten an den besonderen Orten am Graben angeboten. Hier dienen Mauerkanten zusätzlich als Sitzgelegenheit. Auf der Parkterrasse werden Sitzmöglichkeiten in Form von langen Bänken vorgeschlagen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee einer Gliederung des Wettbewerbsbereiches in zwei unterschiedlich nutzbare und erlebbare Räume hier mit "Parkband" und "Parkwiesen" bezeichnet, ist nachvollziehbar.
Das Nutzungsangebot ist zielgruppenorientiert. Es sind generationsĂĽbergreifende Angebote vorhanden.
Räumlichkeit, Nutzungsangebot und Formensprache geben dem Bereich eine eindeutige Identität.
Vor Allem der Bereich der Parkwiesen hat Qualitäten durch die Berücksichtigung klimaökologischer Anforderungen bei der Raumgliederung, Großzügigkeit ohne in die Monotonie zu verfallen, differenzierte Wegeführung in Anpassung an vorhandene Gestaltungsstrukturen und Erlebnisvielfalt (Blickziel Millenniumsberg, Raumkammerung, Wasser, Wald).
Die Realisierung des Entréebereiches ist ohne Rückbau der Peenestraße möglich.
Negativ wird die fehlende Anbindung des Kleingartengebietes "Ganderhals" beurteilt und die gestalterisch unbefriedigende, diffuse Ausbildung des Ăśbergangsbereiches zwischen dem "Parkband" und dem sĂĽdlich angrenzenden bebauten Bereichen.
Idee

Idee

Schnitt Wiesenlandschaft

Schnitt Wiesenlandschaft

Parkband – Spiel und Sport

Parkband – Spiel und Sport

Wiesenlandschaft im nördlichen Park

Wiesenlandschaft im nördlichen Park

Besonderer Ort am Graben

Besonderer Ort am Graben