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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Neubau des Ganztagesbereiches der Adolf-Reichwein-Schule, Schulkindergarten und KindertagesstÀtte

Modellfoto

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2. Preis

Weissenrieder I Architekten BDA

Architektur

balda architekten

Architektur

ErlÀuterungstext

Wettbewerb Neubau Ganztagesbereich Adolf-Reichwein-Schule Freiburg i. Breisgau

Der bestehende GebĂ€udekomplex der Adolf-Reichwein-Schulen in Freiburg wird geprĂ€gt durch die beiden windmĂŒhlenartigen, 3-geschossigen Klassentrakte und den verbindenden 1-geschossigen Aulabereich, ferner durch die separat errichteten GebĂ€ude fĂŒr die Turnhalle und zusĂ€tzliche KlassenrĂ€ume. Durch die zurĂŒckgesetzte Lage der SchulgebĂ€ude an der Bugginger Strasse und die unterschiedlich verspringenden GebĂ€udekanten und GebĂ€udehöhen werden nur marginale BezĂŒge zum stĂ€dtebaulichen Umfeld aufgebaut.
Mit der Erweiterung eines Ganztagesbereiches und dem Neubau eines Schulkindergartens mit KindertagesstĂ€tte entsteht eine große Chance diese stĂ€dtebaulichen Defizite zu beheben und dem GebĂ€udekomplex eine neue Dominanz im heterogenen Stadtraum zu verschaffen.
Durch die Platzierung quadratischer, in der Höhe variierender Module, die sich mit einem einheitlichen Gestaltungsansatz prÀsentieren, entsteht an der Bugginger Strasse eine neue GebÀudeformation, die einer weiteren VerunklÀrung des Umfelds entgegenwirkt und zusammen mit den benachbarten Neubauten von Weingarten Mitte und dem benachbarten geplanten Neubau der evangelischen Hochschule neue GestaltungsqualitÀten definiert.
Durch die vorgeschlagene Anordnung der verschiedenen Module wird ein gemeinsamer Eingangshof an der Bugginger Strasse geschaffen, von dem die unterschiedlichen GebÀude und GebÀudeteile erschlossen werden können:
Der Ganztagesbereich wird an die bestehende Aula angeschlossen und somit in den Schulbetrieb voll integriert - es besteht jedoch auch die Möglichkeit diesen Bereich, je nach Schulzzeit und –konzept, separat zu betreiben und vom Schulbetrieb abzukoppeln.
Der Schulkindergarten und die KindertagesstĂ€tte sind baulich mit den SchulgebĂ€uden nicht verbunden, können jedoch ĂŒber den gemeinsamen Eingangsbereich auf kurzem Weg vom Schulhaus aus, optional ĂŒberdacht, erschlossen werden.

Ganztagesbereich

Durch einen kleinen Eingriff an der sĂŒdlichen Haupt-Zugangsfassade der Aula kann der Ganztagesbereich mit dem BestandsgebĂ€ude mĂŒhelos verbunden werden. Durch die Umorganisation des bestehenden Verwaltungsbereiches können die beiden KernzeitrĂ€ume im Aulabereich angeordnet werden, die Verwaltung wird im Erdgeschoss des Neubauteils integriert, in unmittelbarer NĂ€he des Hauptzugangs.
Die Cafeteria ist ebenfalls im Erdgeschoss angeordnet und orientiert sich nach SĂŒden und zum Eingangshof. Große verglaste FassadenflĂ€chen und ein ĂŒberdachter Freibereich erhöhen zusĂ€tzliche die AttraktivitĂ€t dieses zentralen Raumes. Die KĂŒche und die Anlieferung sind an der westlichen Parkplatzzone angeordnet, dies garantiert einen störungsfreien Betrieb wĂ€hrend der Schulzeiten. Die Cafeteria kann separat genutzt und betrieben werden.
Über eine zentrale, an einem Lichthof gelegene Treppe können die RĂ€ume fĂŒr die Ganztagesschule in den beiden Obergeschossen erschlossen werden. Hierbei werden im 1. Obergeschoss die lĂ€rm- und bewegungsintensiven RĂ€ume platziert, im 2. Obergeschoss befinden sich die ruhebedĂŒrftigen Raumbereiche. Die Zimmer gruppieren sich um den zentralen Lichthof und können teilweise hierzu geöffnet werden. Flexible Lernzonen am Lichthof unterstĂŒtzen die Idee eines offenen Schulhauses.


Schulkindergarten und KindertagesstÀtte

Der beiden Einrichtungen sind gemĂ€ĂŸ den Nutzungsvorgaben separiert, jedoch in einer GebĂ€udeeinheit zusammengefasst. Der Zugang erfolgt vom gemeinsamen Eingangshof aus. An einem hellen Gemeinschaftsflur sind im nördlichen, eingeschossigen Modul die RĂ€ume fĂŒr den Schulkindergarten untergebracht. Diese gruppieren sich, Ă€hnlich der Organisationsweise des Ganztagesbereichs, um einen zentralen Lichthof.
Im zweigeschossigen, sĂŒdlichen Modul sind die RĂ€ume fĂŒr die KindertagesstĂ€tte untergebracht. Um Erdgeschoss sind die Gruppen-, Intensiv-, Therapie- und SchlafrĂ€ume um eine helle Lichthofzone herum angeordnet. Im Obergeschoss befinden sich die gemeinschaftlich genutzten FlĂ€chen und die MehrzweckrĂ€ume (nach Westen orientiert).
Das Fluchtwegskonzept sieht analog Ganztagesbereich aussenliegende Balkone vor.
Alle erdgeschossigen RĂ€ume haben einen direkten Aussenbezug zu den vorgelagerten großzĂŒgigen SpielflĂ€chen und sind weitestgehend vom Heizwerk abgewandt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit mit der Tarnzahl 1003 zeichnet sich durch ein klares stÀdtebauliches Konzept aus. Das additive System der bestehenden Schule wird aufgenommen und in einer eigenstÀndigen Sprache weiter entwickelt. Die bestehende Schule bleibt durch ihre freigestellte Hauptfassade als Adresse erhalten und trÀgt dazu bei, die IdentitÀt der Schule zu stÀrken.
Die großzĂŒgige bauliche Eingangssituation wird jedoch geschwĂ€cht durch den in der RealitĂ€t mit einem Zaun abgegrenzten Spielbereich der KiTa.
Die einzelnen Baukörper sind geprĂ€gt durch Lichthöfe, die die innen liegenden ErschließungsflĂ€chen aufwerten und reizvolle Raumsituationen schaffen.
Im 3-geschossigen Teil der Ganztagsbetreuung ist der Lichthof wahrscheinlich etwas zu knapp bemessen.
Die Mensa ist optimal zur Buggingerstraße am Eingang platziert. Auch die innere Anordnung der RĂ€ume von Ausgabe, SpĂŒlbereich, Anlieferung mit KĂŒche und Lagerraum verspricht eine gute FunktionalitĂ€t.
Der Eingriff in die vorhandene Bausubstanz an der Ostseite mit dem Umbau in 2 KlassenrÀume ist vertretbar.
Das KiTa GebÀude um die beiden Lichthöfe ist gut organisiert und schafft eine leichte Orientierbarkeit.
Die Kompaktheit der beiden sich ĂŒberschiebenden Baukörper ermöglicht eine Erreichbarkeit aller RĂ€ume auf kurzem Wege. Die GruppenrĂ€ume in der Regel an den Ecken anzuordnen ist geschickt.
Aus Sicht der Kindergartenbetreiberin ist die Anordnung der Toiletten und der TherapierÀume nicht optimal.
Die umlaufenden Ă€ußeren LaubengĂ€nge im 1. bzw. bei der Schulerweiterung auch im 2. Obergeschoss ermöglichen offene TreppenrĂ€ume durch ihre Funktion als weitere Rettungswege. ZusĂ€tzlich schaffen sie eine Verschattung der großen GlasflĂ€chen.
Die FunktionalitÀt der vorgeschlagenen KlapplÀden vor den Fassaden wird stark angezweifelt.
Vom Bruttorauminhalt liegt die Arbeit im mittleren Bereich.
Insgesamt stellt diese Arbeit einen sehr wertvollen Beitrag zur Lösung der sehr komplexen Aufgabenstellung dar.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Ansicht

Ansicht

Schnitt

Schnitt