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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Neubau Bürohaus Danneckerstraße 50

hammeskrause architekten bda

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4. Preis

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Architektur

Erläuterungstext

Leitidee
Der Archetypus des Miethauses ist durch die Bauvoranfrage vorgegeben. Freiheiten entstehen für die innere Erschließung, die Funktion und die Erscheinung nach außen :
1. Alle Büroflächen liegen ausschließlich an den "1A-Fronten" des Hauses (zum Straßenraum, zum Stadtpanorama).
2. Die Mietflächen in den Geschossen werden in der Gebäudemitte erschlossen, um den Besucher in der Mitte zu empfangen und dem Nutzer den Eindruck eines geschossweise zusammenhängenden Raumes zu vermitteln.
3. Das Gebäude ist kein Solitär. Farblich und materiell gliedert es sich in die Phalanx der übrigen unmittelbar umgebenden Fassaden der Danneckerstraße und v.a. der des Hauses der Architekten ein.
4. Die Formensprache ist kubisch, sensibel und werthaltig in der Materialität und dem Detail.

Städtebau/ Architektur
Das städtebauliche Konzept verfolgt eine formal emanzipierte Kontextualität. Die Straßenflucht wird aufgenommen. Adresse und Eingang der Immobilie liegt an der Danneckerstraße, nicht im Bauwich und dies unterscheidet das Bürogebäude von seinem baukörperlichen Ursprung, seiner Körnung als Mietwohnhaus. Der Rücksprung des Eingangs ist deutlich und gliedert die Fassade und schafft ein freundliches, gut belichtetes Entree.
Die Architektursprache des Mietobjektes ist klar, einfach, schlicht und schnörkellos, vermeidet den Eindruck des Außergewöhnlichen, für vielerlei Mieter passend. Die Fassade in ihrer klaren Gliederung stabilisiert nachhaltig den Stadtraum. Die Sensibilität des Neubaus entsteht in der Ausarbeitung der Details der Holzelementfenster und dem hellen Betonwerkstein der Fassade und des Daches. Auf Höhe des Treppenhauses und der Besprechungsräume in den Mietflächen wird die Fassade in den Bauwichen durch ein umlaufendes Glasband geöffnet und der Innenraum belichtet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept zeichnet sich durch einen wohltuend zurückhaltenden Neubau aus. Die vertikal gegliederten Hauptfassaden wirken schlicht und einfach, sind aber von hoher Gestaltqualität. Sie nehmen in angemessener Weise die Materialität der Umgebung auf. Der über zwei Geschosse offene Eingangsbereich entspricht der gewünschten repräsentativen Funktion des Gebäudes, weist aber durch die Tieflage der Eingangsfront und der Besprechung Schwächen auf.
Die funktionale Gliederung des Gebäudes in drei Teile -einen Ost- und Westteil mit dazwischenliegender Erschließung- ist konsequent aus der städtebaulichen Situation entwickelt und erlaubt auch eine getrennte Vermietung von Teilflächen. Allerdings wird die Gleichbehandlung der Fassaden (Hofseite / Straßenseite) eher kritisch gesehen. Die Gliederung der Nord- und Südfassade durch eine einfache Glaszäsur und horizontalen Betonelemente wirkt schematisch und dürfte teilweise zu kritischen Belichtungssituationen führen. Insgesamt bietet die Fassade aus hellen Sichtbetonelementen und feststehender Holzverglasung eine sehr hochwertige Erscheinungsweise. Die Grundrisse weisen eine hohe Variabilität auf, teilweise aber sind die vorgeschlagenen Büroräume zu klein bzw. zu tief. Die Anordnung der Tiefgarage ist funktional; der Anteil an vorgeschlagenen Nebenflächen für Lager und Technik dürfte aber zu gering sein. Die Verfasser verzichten durchgängig auf eine Darstellung der konstruktiven Elemente. Dies offenbart eine hohe Flexibilität in der weiteren Planung, dürfte aber zu Grundrissänderungen führen. Der Entwurf weist hohe errechnete Nutzflächenanteile und wirtschaftliche Kenndaten auf, die aber auch der Darstellungstechnik geschuldet sein dürften. Auch in energetischer Hinsicht (Passivhaus) und unter Nachhaltigkeitsaspekten dürften sich überdurchschnittlich gute Eckwerte ergeben.
Insgesamt stellt der Entwurf einen gelungenen Beitrag zur Aufgabenstellung dar.
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