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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Ausbau für die Fachbereiche MNI und KMUB des Labor- und Technologiezentrums der Technischen Hochschule Mittelhessen

Anerkennung

GRÜNTUCH ERNST ARCHITEKTEN

Architektur

A24 Landschaft

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Konfiguration des Beitrags setzt die wesentlichen Aussagen der Masterplanung, insbesondere zur Geschossigkeit und seiner Gesamtgestaltung um. Das Angebot, die Lage und Größe eines Minicampus ist nachvollziehbar gewählt und wohl proportioniert. Mit einem Café-Pavillion wird eine sinnvolle Ergänzung der Gebäudestruktur geschaffen und ein klar strukturierter Platz zwischen den Gebäuden 1 und 2 aufspannt. Folgerichtig wurden an dieser neuen Mitte die einzelnen Eingänge der Gebäude gelegt.

Der Auftakt zum Campus im Süden ist positiv zu bewerten, wobei eine klare Adressbildung nicht zu erkennen ist. Insbesondere der angebotene Anschluss der Platzfläche an die Ringallee wirkt überdimensioniert. Der Gedanke, den Bodenbelag als verbindendes Element zu nutzen, ist richtig, jedoch nicht überzeugend umgesetzt worden.

Die Ausbildung einer geschichteten Fassade mit geschosshohen Sonnenschutzlamellen und Glaspanelen kann als elegant bezeichnet werden und durchbricht den üblichen Gestaltungskanon für Forschungsgebäude. Im Schnitt zeigt sich jedoch, das der transparente Charakter durch die erforderlichen Brüstungen konterkariert wird. Fraglich bleibt, ob die positive Fernwirkung sich auch in der alltäglichen Nutzung bewährt.

Das Untergeschoss mit den erforderlichen Stellplätzen stellt eine sinnvolle Verbindung aller Einzelgebäude sicher. Die Verkehrsflächen in den einzelnen Geschossen werden wiederholt geweitet und bilden somit sinnvolle Kommunikationsflächen mit attraktiven Außenbezügen aus. Die Foyerflächen vor den Hörsälen werden jedoch als zu klein dimensioniert angesehen.

Das Raumprogramm ist grundsätzlich erfüllt, jedoch gilt festzustellen, dass einheitsbezogene Funktionszusammenhänge insbesondere bei der Chemie und Physik (Werkstatt und Vorbereitung), zu überprüfen sind. Auch wird festgestellt, dass das Angebot an Technikflächen als zu gering bezeichnet werden kann.

In der vergleichenden Betrachtung der Kosten liegt der Entwurf im mittleren bis oberen Bereich und wird damit als durchschnittlich günstig bis weniger günstig bewertet. In der vergleichenden Betrachtung der BGF und des BRI wird der Entwurf als weniger kompakt und wirtschaftlich bewertet. Die vorgesehenen Technikflächen werden als zu gering bewertet.

Die Einhaltung der Vorgaben zur Energieeffizienz ist im Energiekonzept plausibel dargestellt, bedarf aber einer weiteren Bearbeitung. Der hohe Glasflächenanteil lässt aber Fragen zum sommerlichen Wärmeschutz und zur möglichen Tageslichtnutzung offen. Konzeptionell basiert die Konditionierung aller Räume auf einer mechanischen Lüftungsanlage. Zusätzlich stehen öffenbare Flügel zur freien Lüftung zur Verfügung. Die Wärmeversorgung erfolgt über Geothermie und Fernwärme. Die notwendige Kälte soll über einen Brunnen gewonnen werden. Die Redundanz der beschriebenen Anlagen erscheint sinnvoll.