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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Ausbau für die Fachbereiche MNI und KMUB des Labor- und Technologiezentrums der Technischen Hochschule Mittelhessen

Anerkennung

SPREEN ARCHITEKTEN

Architektur

fischer heumann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Neubauten der Technischen Hochschule an der Gutfleischstraße werden auf Grundlage des Masterplans entwickelt. Die Baumasse des Labor- und Technologie-zentrum wird in drei Baukörper verteilt. Die Baukörper gruppieren sich um ein gemeinsames Zentrum, es entsteht ein sog. "Minicampus".
Alle Zugänge zu den neuen Gebäuden orientieren sich zum Campus. Die Eingangs-bereiche werden aus den Baumasse "ausgeschnitten", es entstehen überdachte Frei-bereiche. Innen- und Aussenbereiche werden symbiotisch verflochten. Das Gebäude 3 für den Fachbereich MNI erhält eine zweiten eingeschnittenen Eingangbereich, orientiert zur Gutfleischstraße.
Alle drei Gebäude sind dreigeschossig mit einem zusätzlichem Staffelgeschoss. Zum Campus sind die Gebäude viergeschossig, der Campus wird somit in seiner räumliche Bedeutung gestärkt. Die Höhenstaffelung von drei- und viergeschossigen Gebäudeteilen nehmen Bezüge zu den bestehenden Gebäuden auf.
Durch die Baukörperanordnung und Ausformulierung der Zugangsbereiche entstehen kommunikative Ort mit einer hohen Aufenthaltsqualität.

Das modulare Konstruktionsraster von 1,35m ermöglicht eine variable Ausgestaltung der Grundrisse. Laborräume sind haben eine Raumtiefe von 8,10 m brutto, Büro- und Nebenräume eine Tiefe von 5,40 m. Tragende Stützen sind im Achsratser von 5,40 m und 8,10 m vorgesehen. Eine differenzierte Ausbau der Geschosse und eine Variabilität für zukünftige Umnutzungen ist damit gegeben. Durch die tragende Fassadenstützen (Achsraster von 5,40m - 8,10m) sind die Innenräume fassadenseitig stützenfrei.
Die Nutzräume sind um die zentralen Kommunikations- und Erschließungsbereich organisiert. Die Erschließungsflächen leisten über die Verkehrsfunktion hinaus einen Beitrag für eine attraktive Hochschule, in dem Flächen für Präsentation, Austausch und Ruhebereichen geschaffen werden.
Die zentralen Erschließungsflächen sind durch räumliche Verbindungen zu den Fassaden mit Tageslicht versorgt, zudem entstehen interessante Blickbezüge.
Der Dachgarten bieten eine zusätzlichen attraktiven Freiraum für Bedienstete und Studierende.

Die vorgeschlagenen Gestaltung der Fassaden wird dem Anspruch an eine hochwertige und anspruchsvolle Hochschularchitektur gerecht. Stüzen aus Betonfertigteilen im Achsraster von 1,35 m - 4,05m prägen die äussere Erscheinung. Die Abstände der Betonstützen vergrößern sich vom ersten zum dritten Obergeschoss um jeweils ein Raster (1,35m / 2,70m / 4,05m). Das Erdgeschoss wird als Sockelgeschoss mit großflächiger Verglasung bzw. großflächigen geschlossenen Flächen ausformuliert. Die Gebäude wirken trotz der geordneten und robusten Struktur leicht und einladend. Die Beton-Fertigteile sind eingefärbt und die Oberfläche gestockt.
In den zurückliegenden Fassadenebenen wechseln sich geschosshohe Verglasungen mit opaken Paneelen aus dunklem Aluminiumblech mit integrierten Öffnungsflügeln ab.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die baukörperliche Ausprägung der Arbeit orientiert sich im positiven Sinn an den Vorgaben des städtebaulichen Masterplans. Sowohl der Zugang von Süden ist (mit und auch ohne temporärem Gebäude) angemessen gelöst als auch die Ausprägung zur Ringallee.

Die Zugänge des Gebäudes MNI folgen dieser Struktur und orientieren sich zum Zugangsband des Außenbereichs von Süden her wie auch zum neu entstehenden Campusplatz. Im Inneren des Gebäudes wird parallel ein innerer Weg formuliert, der so die im Erdgeschoss angeordneten Lehrflächen erschließt. In den Obergeschossen verschränken sich geschickt groß- und kleinräumliche Nutzungen um vielfältig nutzbare Innenzonen.

Die Gebäude KMUB orientieren sich beide zum Campusplatz und prägen hier den Zugang durch mit Ausschnitten überdachte Außenbereiche vor den ausreichend dimensionierten Foyers. Auch hier sind die Nutzungsbereiche in groß- und kleinräumlicher Struktur um die inneren Verfügungsbereiche verschränkt.

Die Fassadenausbildung versucht, durch eine Struktur sich nach oben hin aufweitender Vertikalen dem Baukörper eine Leichtigkeit zu geben. Dies kollidiert allerdings mit der nach oben zunehmenden Kleinteiligkeit der Nutzungen. Hier fehlt ein Lösungsvorschlag.

Insgesamt legen die Verfasser mit der Arbeit einen guten Vorschlag zur Umsetzung des Campus vor, der allerdings in Teilbereichen Schwächen zeigt.

Der Arbeit gelingt es, durch einen einheitlichen Belag die Gebäude auf dem Campus miteinander zu verweben. Durch eine leichte Differenzierung in der Struktur des Belages wird eine Zonierung und Differenzierung in unterschiedliche Funktions- und Aufenthaltsbereiche versucht. Diese Varianz kann in der zentralen Erschließungsachse überzeugen, im zentralen Platzbereich wirkt diese als Aufenthaltsangebot inmitten der großflächigen befestigten Fläche ebensowenig überzeugend wie die gewählte, an der Grundstücksgrenze orientierte Platzfläche selbst.

In der vergleichenden Betrachtung der Kosten liegt der Entwurf im oberen Bereich und wird damit als weniger günstig bewertet. In der vergleichenden Betrachtung der BGF und des BRI wird der Entwurf als weniger kompakt und weniger unwirtschaftlich bewertet. Die vorgesehenen Technikflächen werden als zu gering bewertet.

Die Einhaltung der Vorgaben zur Energieeffizienz erscheint möglich. Dämmstärken, Fensterflächenanteil und sommerlicher Wärmeschutz lassen dies erwarten. Das Energiekonzept ist nicht dargestellt.