modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Mehrfachbeauftragung | 07/2013

Neubau Feuerwehrhaus

2. Rundgang

RIEHLE KOETH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU

Am nördlichen Ortsausgang in Richtung Kirchentellinsfurt befindet sich das Grundstück für das neue Feuerwehrhaus Wannweil. Es liegt in zweiter Reihe zur Ortsdurchfahrt Kirchentellinsfurter Straße an der Robert-Bosch-Straße. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Bauhof Wannweil, die Gärtnerei Weber, diverse Werkstätten und Wohngebäude.
Die städtebauliche Situation im Bereich des Grundstücks wirkt konfus und unsortiert. Unterschiedlichste Dachformen und Gebäudehöhen reihen sich aneinander. Momentan mutet die Robert-Bosch-Straße hinterhöfisch, ohne starke Kanten und Formen an.

Der städtebauliche Ansatz des Bauhofes, die Hofflächen nach Innen anstatt entlang der Straße anzuordnen, ist die logische Konsequenz die Situation entlang der Straße zu verbessern. Die stadtplanerische Idee des neuen Feuerwehrhauses nimmt diesen Gedanken auf und stärkt die Robert-Bosch-Straße mit einem langen Riegel und fasst sie so räumlich ein. Es entsteht eine kompakte, introvertierte Großform welche sich in ihrer Höhenentwicklung den topographischen Gegebenheiten anpasst und in drei verschieden hohe Gebäudeteile gliedert. Entlang der Waldrandstraße schirmt ein zweigeschossiger Riegel die anliegende Wohnbebauung vom üblichen Feuerwehrbetrieb ab, welcher sich weg von der Robert-Bosch-Straße in Richtung Waldrand orientiert.

FUNKTION UND RAUMAUFTEILUNG

Die Zufahrt für private PKWs erfolgt von Norden über die Robert-Bosch- Straße. Die Parkplätze sind auf dem Grundstück parallel zur Waldrandstraße und dem Wassergraben angeordnet. Dort befindet sich auch der Eingang in das Gebäude. Vom Eingangsbereich aus gelangt man sowohl direkt in den Verwaltungsbereich des Gebäudes mit Kommandanten-, Führungs- und Funk- und Telekommunikationsraum. Von Letzterem ist sowohl die Fahrzeughalle, die Hoffläche als auch der Übungshof zu überblicken. So wie geradewegs die Umkleiden von welchen aus man auf direktem Weg die Fahrzeughallen erreicht. Die räumliche Anordnung von Fluren, Umkleiden und Fahrzeughallen ermöglicht einen idealen Ablauf im Alarmfall. Die Fahrzeughalle verfügt über vier gleichgroße Stellplätze.

Die Fahrzeuge verlassen im Alarmfall die Halle in Richtung Waldrand und biegen am südlichsten Ende des Grundstücks auf die Robert-Bosch-Straße ein. Somit ist eine Wegkreuzung von Privat-PKWs (Alarmzufahrt) und Feuerwehrfahrzeugen (Alarmausfahrt) ausgeschlossen und der einzuhaltende Waldabstand von 30 m wird optimal ausgenutzt. Im Erdgeschoss befinden sich außerdem die Sanitärräume sowie das Lager und alle Werkstätten. Diese sind optimal an die Fahrzeughalle angebunden und ermöglichen so einen maximal optimierten Arbeitsablauf. Die Waschhalle befindet sich in Verlängerung der Fahrzeugboxen und ist über eine Schleuse mit integriertem Geräteraum zu erreichen.

Der Erweiterungsbau komplettiert das Ensemble und umfasst vorerst das Außenlager. Bei Bedarf wären lediglich ein Tor und eine Zwischenwand für die fünfte Fahrzeugbox einzubauen. Für das Außenlager wäre trotzdem genügend Platz. Im Obergeschoss befindet sich der Schulungsraum, das Florianstüble und dazwischen die Teeküche. Etwas separiert und durch den WC-Kern, am Treppenaufgang liegend,getrennt, ist auch der Jugendraum im Obergeschoss angeordnet. Zugänglich vom Flur befindet sich über den Werkstätten ein Innenhof. Die Anordnung der Erschließungselemente und
der Räumlichkeiten im Obergeschoss ermöglicht eine Separate Nutzung dieser unabhängig der Räume im Erdgeschoss.


MATERIALITÄT UND FASSADE

Um die Verbindung zum angrenzenden Wald und zu den Bauhof Gebäuden herzustellen entsteht der Neubau als reiner Holzbau. Sowohl die Tragkonstruktion als auch die Fassaden werden in Holz ausgebildet. Die Länge des Gebäudes wird durch die Fensterbänder verstärkt. Sie ziehen sich in beiden Geschossen über Eck und verleihen so dem Zugangsbereich die nötige Wichtigkeit.


TRAGWERK

Die Tragkonstruktion der neuen Feuerwache in Wannweil kann in zwei Bereiche unterteilt werden. Das Tragwerk der Fahrzeughalle wird als hybride Konstruktion, bestehend aus Vollholzelementen (Dübelholzdecke), ausgebildet. Die Vollholzelemente werden hierbei nicht nur für die horizontalen Tragelemente verwendet, sondern auch für die vertikalen,
den Wänden.

Die Tragkonstruktion der Nebenräume wird gebildet durch eine konsequente konstruktive Ausbildung in der Materialität Holz. Wände, wie auch die Decken werden aus Vollholzelementen ausgebildet. Dies erlaubt eine schlanke, materialsparende
Tragkonstruktion, die auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit, den Montagezeiten sowie für die den Nachweis der Erdbebensicherheit eine optimale Lösung darstellt. Die Gründung der Konstruktion erfolgt auf Streifenfundamenten, die durch das geringe Gewicht der tragenden Holzelemente minimiert ausgebildet werden können.



Tragwerksplaner
Prof. Faltlhauser Ingenieure

Klimakonzept
Sobek green technologies