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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Rénovation de l'école fondamentale "Brouch"

Eingangs- und Pausenhalle der Schule

Eingangs- und Pausenhalle der Schule

1. Preis

JSWD Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Zum Städtebau
Das neue Quartier „ecole Brouch“ kann sich in Bauabschnitten entwickeln, ohne dass Interimsbauten oder Provisorien nötig sind. Alle Nutzungsbausteine – Schule, Vorschule, Maison relais und Sporthalle sind solitäre Häuser und unabhängig voneinander zu entwickeln. Gleichwohl bilden sie eine Familie, die Zusammengehörigkeit demonstriert und sehr selbstverständlich unterschiedliche Freiraumqualitäten definiert.
Aus dem ehemals „undurchlässigen“ Häuserblock zwischen Rue Marie Muller-Tesch, Rue Michel Lentz und Rue de Belvaux formen sich drei Gebäude-Ensembles heraus, die jeweils einen (Garten-)Hof umschließen. Der Schulhof wird gebildet durch das Schulgebäude selbst ( Alt- und Neubau), die Sporthalle und die Maison relais. Zwischen den Gebäudeteilen verbleiben großzügige Fugen, die den Pausenhof von allen Seiten zugänglich machen. Der zweite Gartenhof beinhaltet u.a. die Freifläche der Vorschule, deren Kinder hier ungestört und abseits des Schulbetriebs spielen können. Der dritte Gartenhof wird definiert durch einen möglichen Neubau, der Wohnungen, oder optional weitere schulische Einrichtungen aufnehmen kann.

Zwischen den Hof-Ensembles verbleibt ein großzügiger, öffentlicher Freiraum, der dem neuen Quartier eine eigene Identität verleiht und dieses mit dem Umfeld vernetzt. Von PKW-Verkehr befreit, bietet er für Schüler und Vorschüler einen sicheren und attraktiven Weg zur Schule. Der Kiss-and-ride Verkehr kann auf drei Zugänge verteilt und damit deutlich entzerrt werden. Die Anbindung von der bestehenden Bus-Station an der Rue de Belveaux und vom Schulbus an der Rue Michel Lentz wird verbessert.
Der Anger bietet attraktive Adressen für Schule, Vorschule und Maison relais und löst den „Hinterhof- Charakter“ des Binnenraumes auf. Der öffentliche Raum könnte von Schülern/innen gestaltet und/oder gepflegt werden ( jardin pedagogique). Die Offenheit und Zugänglichkeit des Quartiers schafft auch für die Bürger/innen von Esch neue Aufenthaltsqualitäten und verankert das Schulensemble mehr als bisher im Gefüge der Stadt.

Bauabschnitte
Wesentliche Parameter bei der Entwicklung des Schulquartiers sind:
- Der Schulbetrieb kann zu jeder Zeit Aufrecht erhalten bleiben.
- Die Pausenhofflächen sind in allen Bauphasen ausreichend dimensioniert.
- Es sind keine Interimsbauten/Provisorien nötig
- Falls eine Unterbrechung der Entwicklung nötig sein sollte, darf kein Fragment entstehen.

1.Bauabschnitt
Die neue Sporthalle kann gebaut werden, ohne Gebäudeteile des Bestands abzubrechen. Bei Bedarf ist eine Organisation als Doppelstockhalle möglich. Auf eine zweigeschossige Unterbauung wird aus Kostengründen verzichtet. Die bestehende Turnhalle wird rückgebaut.

2.Bauabschnitt
Neubau der maison relais und Rückbau des bestehenden Provisoriums.
Auch ohne den Neubau der Vorschule und/oder der Schulerweiterung entsteht ein in sich abgeschlossenes Ensemble. Die Entwicklung könnte an dieser Stelle unterbrochen werden, ohne ein Fragment zu belassen.
Der erste Teil des Schulangers ( ggfs. jardin pedagogique ) kann angelegt werden.

3.Bauabschnitt
Neubau der Vorschule mit Anlage der Freiflächen, Rückbau des Westflügels.
Falls die Entwicklung an dieser Stelle unterbrochen wird, bleibt der Westflügel des Bestands erhalten und wird der Schule zugeschaltet. Der Schulanger ( jardin pedagogique ) wird ausgebaut.

4.Bauabschnitt
Neubau der Schulerweiterung in direktem Anschluss an den Bestandsbau.
Das Haupttreppenhaus wird saniert und die Erschließung behindertengerecht ausgebildet (Aufzug).

5.Bauabschnitt
Das Bestandsgebäude wird geschossweise saniert. Bei Bedarf können Teile der Klassen temporär oder dauerhaft in den Erweiterungsbau umziehen.

Weitere Entwicklung
Eine Entwicklung der Grundstücke außerhalb des Schulgeländes ist parallel, oder im Anschluss an die Bauabschnitte 1-5 möglich. Nach Klärung der Grundstücksverhältnisse kann hier Wohnen, oder ein weiterer Baustein zur Stärkung des Schulstandortes untergebracht werden. Der Anger ( jardin pedagogique ) wird fertiggestellt.

Organisation
Der Entwurf bildet das vorgegebene Raumprogramm ab, kann aber noch flexibel auf sich ändernde Vorgaben reagieren. Alle Nutzungsbausteine – Schule, Vorschule, Maison Relais und Sporthalle können sich unabhängig voneinander entwickeln. Es entstehen Kind gerechte Häuser und Freiräume, die im Zusammenspiel eine große Aufenthaltsqualität bieten und die Identifikation der Schüler/innen mit ihrer Schule fördern.

Erweiterungsbau und Bestandsgebäude verbinden sich organisatorisch zu einer Einheit.
Die neue Eingangshalle liegt auf Erdgeschossniveau des Altbaus, so dass von hier aus alle Nutzungen im Erdgeschoss ebenen gleich, oder über einen Aufzug behindertengerecht erschlossen werden können. Die Eingangs-/Pausenhalle öffnet sich weiträumig zum Pausenhof und zum überdachten Freiraum, der sich mit der Bestandsloggia selbstverständlich verbindet. Eine Freitreppe mit Sitzstufen vermittelt auf die Hofebene. Sie kann als kleine Tribüne für Lehrveranstaltungen und Open Air Vorstellungen genutzt werden. Zusammen mit Sporthalle und Maison Relais umschließt und beschützt der Schulbau den Pausenhof, der zum kommunikativen Mittelpunkt des Schulensembles wird.
Die Klassenräume in den Obergeschossen orientieren sich nach Osten zum Hof, während die weniger lärmempfindlichen Werk- und Interaktionsräume zum Straßenraum ausgerichtet sind.
Die zur Zeit im Dachgeschoss des Altbaus untergebrachten Klassenräume werden in den Neubau verlegt. Statt dessen findet hier ein Multifunktionsraum, oder eine Orangerie zu Lehrzwecken Platz. Bei Bedarf kann der Erweiterungsbau auf Ebene 1 an den Neubau der Sporthalle angeschlossen werden.

Die Sporthalle kann bei Bedarf als Doppelstockhalle ausgebildet werden. Auf ein vollständiges Versenken unter Geländeniveau wird aus Kostengründen verzichtet. Eine Unterbauung des Schulhofes stellt die Nutzung des Pausenhofes und damit den Schulbetrieb über einen langen Zeitraum in Frage. Das Foyer der Sporthalle ist wettergeschützt über den Pausenhof erreichbar und erhält einen Sportlerzugang für Externe. Beide Hallen sind Tageslicht belichtet, die großzügige Verglasung im Erdgeschoss lässt Einblicke aus Straßenraum und Pausenhof in die untere Hallenebene zu.

Die Maison Relais erhält, wie alle Nutzungsbausteine, einen eigenen Zugang. Analog zu Schule und Vorschule öffnet sich das Foyer mit Haupteingang zum neu gestalteten Anger (Jardin pedagogique). Der zentrale Pausenhof wird von der Maison Relais mit genutzt, ggfs. kann hier eine Terrasse für Mahlzeiten im Freien angeboten werden. Die Organisation des Hauses bietet Raumgrößen und Zuschnitte für unterschiedliche Lern- und Betreuungsformen, bei Bedarf können Gruppenräume auch zu Großräumen/Veranstaltungsräumen zusammengeschaltet werden.

Der Neubau der Vorschule wird baulich und räumlich von der Schule entkoppelt und erhält dadurch eine eigene, für Kleinkinder erfahrbare Identität. Die Außenspielflächen werden, vom Schulbetrieb unberührt, im ruhigen Gartenhof angeboten. Zusätzlich erhalten die drei Gruppenräume der Kinder von 3-4 Jahren nach Süden ausgerichtete Spielterrassen. Auch die Gruppenräume in den Obergeschossen sind ausnahmslos nach Süden orientiert, ggfs. können diesen noch Loggien vorgeschaltet werden. Die Räume sind so dimensioniert, dass bei Bedarf Schlafecken und/oder Koch-Essbereiche abgebildet werden können.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Schnitt A-A, Schema 1.- 3. Bauabschnitt

Schnitt A-A, Schema 1.- 3. Bauabschnitt

Schnitt B-B, 4.- 5. Bauabschnitt

Schnitt B-B, 4.- 5. Bauabschnitt

Schnitt C-C, Skizzen Städtebau

Schnitt C-C, Skizzen Städtebau