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anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren | 11/2005

Schlossacker, Neubau eines Zentrums für Wohnen und Pflege

Lageplan

Lageplan

1. Preis

heinlewischer

Architektur

Erläuterungstext



Das Baugrundstück für das neue Altenzentrum befindet sich an einer Schnittstelle von zwei unterschiedlichen Gebieten. Es orientiert sich auf der Talseite zum Orts-zentrum von Binningen, das entlang der Hauptstrasse durch eine geschlossene Blockrandbebauung geprägt ist. Die Bergseite des Grundstücks berührt das von der Hasen-rainstrasse erschlossene, angrenzende Wohngebiet, dessen Gesicht durch frei stehende Gebäude in großen Garten-grundstücken gekennzeichnet ist. Das Baugrundstück ist extrem steil und weist eine Höhendifferenz von ca. 6 Ge-schossen auf. Es befindet sich in zweiter Reihe hinter dem bestehenden Eckgebäude der Post.

Die Hauptbaumasse des neuen Altenzentrums ist auf der Talseite des Grundstücks angeordnet. Ein mehrgeschossi-ger Sockel beherbergt die gemeinschaftlichen Einrich-tungen wie Cafeteria, Speise- und Veranstaltungsräume, Verwaltung, Spitex-Zentrum für häusliche Pflege, sowie die Warenanlieferung, Küche, Tiefgarage und Nebenräume. Der Haupteingang orientiert sich zur Hauptstrasse, zur Ortsmitte. Auf dem bestehenden, sich augenblicklich als wenig attraktiver Ort präsentierenden Plateau hinter dem Postgebäude wird ein Vorplatz vor dem Altenzentrum ge-schaffen, der auch als Besuchervorfahrt dient. Durch die Verbesserung des Zugangs zur Tramhaltestelle mit ei-ner großzügigen Freitreppe und einem rollstuhlgerechten Aufzug wird dieser rückwärtige Bereich bequem und ein-fach erschlossen. Der Fußweg wird durch eine neu gestal-tete öffentliche Parkanlage mit Kinderspielplatz in das rückwärtige Wohngebiet weitergeführt.

Das Eingangsfoyer im Erdgeschoss bietet Raum für Emp-fangs- / Infotheke und Cafeteria, außerdem für Coiffeur, Fußpflege und Physiotherapie. Durch den starken Außen-raumbezug zum neugeschaffenen Vorplatz und zum Ortszent-rum können diese Angebote auch durch Fremde und Besucher wahrgenommen werden
Eine sich nach hinten versetzende zweiläufige Treppenan-lage verbindet die öffentlichen Geschosse des Sockelge-bäudes miteinander und stellt durch den sich nach oben vergrößernden Luftraum eine spannungsvolle Verbindung her.

Auf dem Sockel befinden sich drei dreigeschossige Bau-körper mit den Wohneinheiten. In ihrer Höhenentwicklung orientieren sie sich an den am Hang stehenden kleinmaß-stäblichen Wohngebäuden. Die den Wohnbereichen zuge-ordneten Gärten und die öffentlich zugänglichen Freiflä-chen gehen in das aufgelockerte und durchgrünte Wohnge-biet über. Die baukörperliche Gliederung des Altenzent-rums führt die Maßstäblichkeit der vorgefundenen Bebau-ung fort.

Besonderer Wert wurde auf die Gestaltung der eigentli-chen Wohngeschosse gelegt, um Bewohnern ein angenehmes Wohnumfeld und Pflegepersonal optimale Arbeitsabläufe zu bieten. Ausgangspunkt ist die Anordnung von je 3 Wohn-gruppen mit je 8 Zimmern zu einer Pflegeeinheit pro Ge-schoss. Die kleinste Einheit ist das Bewohnerzimmer, das sich mit einem großen Fenster mit niedriger Brüstung und breiter Fensterbank nach Südwesten oder Nordosten orien-tiert. Über eine Eingangsnische besteht Blickkontakt zu den im Rücken der Zimmer angeordneten, abwechslungsreich zonierten Aufenthaltsbereichen der Wohngruppe. Diese trennen sich in Wohnraum, Essbereich und Loggia, die in Dimension und Ausstattung das häusliche Umfeld einer Wohnung widerspiegeln. Hier findet der gemeinsame Tages-ablauf der Wohngruppe statt. Jede Wohngruppe ist eine in sich abgeschlossene Einheit. Das Pflegdienstzimmer über-blickt die Wohneinheit und den Eingangsbereich.

Die Wohngruppen sind um einen zentralen Bereich angeord-net, in dessen Mitte sich ein mehrgeschossiger Winter-garten befindet. In diesem geschützten und überschauba-ren Bereich sind Rundgänge mit verschiedenen Ausblicken möglich, ohne dass Sackgassen entstehen, was für die O-rientierung der zum Teil dementen Bewohner erheblich er-leichtert und deren Bewegungsdrang gerecht wird. In die-ser zentralen Zone befinden sich auch die Gemeinschafts-einrichtungen der jeweiligen Pflegeeinheit. Zudem ent-stehen vielfältige Außenraumbezüge zu den nordöstlichen und südwestlichen Gartenbereichen. Begünstigt durch das steil ansteigende Gelände kann jede Pflegeeinheit über einen eigenen ebenerdigen geschützten Gartenbereich ver-fügen. Befestigte Weg- und Terrassenflächen wechseln mit Hecken, Rasenflächen und Pflanzbeeten mit Blütenpflan-zen. Eine klare Trennung zwischen privatem Wohnbereich und öffentlichem Bereich bietet verwirrten Bewohnern ausreichend Sicherheit und Orientierung.
Modell

Modell

Grundriss Ebene 3

Grundriss Ebene 3

Haupteingang

Haupteingang

Gemeinschaftsebene

Gemeinschaftsebene

Schnitt

Schnitt