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Beschränkter Wettbewerb mit Bewerbungsverfahren (15 Teilnehmer) | 05/2006

Stadtteilpark "Rudolf-Bednar-Park"

Situationsplan

Situationsplan

1. Preis

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

In der Leopoldstadt entsteht ein neues Stadtquartier! Die Leopoldstadt war immer - bedingt durch seine Randlage ausserhalb der Stadtmauern Wiens - eine Art städtisches „Auffangbecken“. Alles was „intra muros“ nicht mehr Platz hatte, wurde hierher verlegt. Das kaiserliche Jagdrevier wurde zum „Vergnügungsviertel“ und schliesslich zur industriell geprägten Vorstadt des 19. Jahrhunderts und Austragungsort der Weltausstellung.
Wo einst Bahnhof war, ist jetzt Stadt; wo einst Industrie war, ist jetzt Park; wo einst gejagt wurde, wird kĂĽnftig gewohnt.
Für die von permanenter Veränderung geprägte Leopoldstadt und in der Folge auch für den Rudolf-Bednar-Park stellt sich somit die Frage nach einer eigenständigen Identität. Die Antwort liegt in den gegeben Besonderheiten des Ortes: die Lage an der Donau; die dynamischen Verschiebungen des Stadtgefüges und das heterogene Nebeneinander von „ländlichen“ und „städtischen“, „vergangenen“ und „zukünftigen“ Stadtschichten.
Aus diesem Potential wird ein räumliches Erscheinungsbild für den Rudolf-Bednar-Park abgeleitet. Hauptelement ist ein zusammenhängender „Baumschleier“, der den Rudolf-Bednar-Park als räumlich eigenständigen Ort im künftigen Stadtquartier verankert. Die Ausrichtung des „Baumschleiers“ reagiert auf die grossmasstäbliche, durch die Donau vorgegebene und schon im Nordbahnhof-Areal aufgenommene Richtung des Stadt- bzw. Landschaftsraumes. Im „Baumschleier“ des Parks bleiben die Prägung des Ortes und seine Nähe zur Donau somit als städtisches Muster weiterhin räumlich ablesbar.
Ein homogenes Erscheinungsbild des „Baumschleiers“ aus Linden - als klassische und zugleich robuste Parkbäume - zur „Stadtseite“ hin integriert den Park auf unaufdringliche und selbstverständliche Weise in das neue Stadtquartier. Zur „Parkseite“ hingegen wird das homogene äussere Erscheinungsbild durch verschiedene Baumarten geprägt (Silberpappeln, Gleditschien, Rotahorn und Sumpfeichen), die dem Park eine heterogene Schicht von unterschiedlichsten Orten, Atmosphären und Stimmungen hinzufügen und so ein vielfältiges „Parkleben“ gewährleisten. Neben der raumbildenden Schicht des „Baumschleiers“ ergeben wenige weitere vegetabile Elemente wie Strauch, Hecke und Rasen in ihrer Anordnung eine übersichtliche, robuste Struktur, welche vielfältige Nutzungen zulässt und Veränderungen gelassen entgegen blickt.
Unter dem Dach des „Baumschleiers“ befindet sich eine Schicht verschiedener Bereiche mit einem vielfältigen Angebot. Am südwestlichen Rand zur künftigen Schule findet sich eine nutzungsintensive Zone: Von Skateranlage bis zu Streetballfelder findet sich hier alles, was Jugendliche in einem Park erwarten. Der nordöstliche Bereich entlang des Wohnhauses an der Vorgartenstrasse, ist eher ruhigeren Nutzungen wie Boulespielen vorbehalten. Daneben bestimmt „Kinderspiel“ das Bild. Orange eingefärbte Stelen sind spielerisch mit verschiedensten Spielelementen bestückt. Von der Kletterstele, über einfache Schaukeln bis hin zur Hängematte findet man alles was Jung und Alt Freude bereitet. In diesem Bereich laden die mit heckenbeschnittenen Blühsträuchern gefassten „Quartiersgärten“ ein: hier ein Grillplatz, dort eine intime Laube oder ein Quartierskompost. Die Struktur ist von der Nutzung her offen und bietet intime Orte in der sonst sehr offenen Struktur des Parks.
Die zentralen Räume des Rudolf-Bednar-Parks sind vor allem durch weite Rasenlichtungen bestimmt. Sie fordern zum Liegen, Sonnenbaden, Tai-Chi und zum Fussballspielen auf: sie sind flexibel in der Bespielung, ohne eine bestimmte Tätigkeit vorzugeben.
Zwischen den grossen Rasenflächen queren die „Schilfgärten“ den Park. Als Reminiszenz an den Landschaftsraum der Donau bietet die mit Wasserbecken durchsetzten „Schilfgärten“ Orte des Rückzugs und der Kontemplation. Darüber hinaus bieten diese die Möglichkeit, als Retentionsflächen für das anfallende Dachwasser, des neuen Stadtquartiers benutzt zu werden. In die „Schilfgärten“ integriert befindet sich an exponierter Stelle im Herzen des Parks das zweigeschossige Cafe, welches als transparent gestalteter Kubus, wie ein blauer Kristall zwischen den Bäumen des Parks hindurch schimmert. Von der Cafeterrasse aus kann in „Langer Weile“ das rege Treiben im Park beobachtet und sich schliesslich ganz im Sinne Georg Kreislers dem Parkleben hingeben werden: „Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau – Geh mer Tauben vergiften im Park“.
Detailplan

Detailplan

Baumschleier-Piktogramme

Baumschleier-Piktogramme

Perspektive

Perspektive

Schnitt

Schnitt

Spiele

Spiele