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Begrenzt offener Realisierungswettbewerb nach GRW mit 30 Teilnehmern | 05/2006

Realisierungswettbewerb für den Neubau der Berufsakademie Heidenheim/Brenz

Campus

Campus

Ankauf

gramlich architekten bda

Architektur

knoll landschaftsarchitekten bdla

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Stadträumliche Beziehungen

Die Berufsakademie stellt sich als Konzept einer offenen Hochschule dar. Studierende und Wirtschaft stehen in enger Beziehung zueinander, was für beide Seiten eine gewinnbringende Situation ergibt. Auch hat dies eine Stärkung des regionalen Standorts zur Folge.
Das architektonische Konzept sieht vor, die verschiedenen Studienbereiche in eigenen Studienhäusern unterzubringen, welche sich um einen zentralen Campus gruppieren. Der Campus ist das Herzstück der Akademie und bewirkt durch seine offene Anordnung eine enge Beziehung zur Stadt Heidenheim. Als Ort der Kommunikation sowohl für die Studierenden als auch Gästen gedacht, bereichert der Campus die öffentlichen Platzräume der Stadt Heidenheim durch ein eigenständiges Element mit hoher räumlicher Qualität und Intensität. Dadurch entsteht ein Bindeglied zwischen Bahnhof und Busbahnhof sowie dem im Zuge der Landesgartenschau neugeschaffenen Park an der Brenz.

Die Studienhäuser gruppieren sich in lockerer Folge um den Campus. Die Größe der Einzelgebäude vermittelt zwischen den unterschiedlichen Korngrößen der heterogenen Umgebung.
Durch eine offene Fuge wird der direkte Blick durch die Studienhäuser hindurch auf die schwäbische Alb erhalten.

Innenleben

Die präzise Ausformulierung der einzelnen Studienhäuser stehen als Synonym für konzentriertes Arbeiten in den einzelnen Bereichen. Das Konzept der „Studieninseln“ spiegelt sich in der kompakten Anordnung der unterschiedlichen Studiengänge wieder. Offene Innenhöfe ermöglichen vielfältige Blickbezüge und regen durch ihre differenzierte Ausformulierung zu einer kommunikativen Atmosphäre im Innern der Akademie an.
Die gemeinschaftlichen Bereiche Cafeteria, Bibliothek, Studenteninformation sowie der Verwaltungs-bereich befinden sich in der Eingangsebene. Diese wird vom Campus erschlossen und fasst die drei Studienhäuser zusammen. Zu jedem Bereich gehört ein differenziert ausformulierter Garten, ein Bambusfeld zur Cafeteria, ein Gräsergarten zum Studentenbereich, ein stiller Lesegarten zur Bibliothek. Unterschiedlich gestaltete Höfe mit fahrbaren Pflanz- und Sitzelementen unterstützen das Konzept der vielfältigen Innenräume.

Tektonik

Ein grüner Pelz aus blühenden Wildstauden überdeckt die Eingangskörper und umfließt die Studienhäuser. Diese liegen als schwere Möbelstücke aus feingewaschenem Beton mit tiefer Fassadenausbildung auf dem grünen Teppich. Großzügig verglaste Öffnungsflügel liegen in der zweiten Fassadenebene und sorgen für lichtdurchflutete Innenräume. Wie ein Vorhang lässt sich der Sonnen- und Blendschutz aus Metallgewebe vor die Fensterflächen ziehen und ermöglicht durch seine vertikale Anordnung auch in halbgeschlossenem Zustand einen offenen Durchblick nach Außen. Durch die drehbaren Lamellen kann der Tageslichteinfall individuell geregelt werden.
Sichtbeton mit unterschiedlich bearbeiteten Oberflächen, Hölzer im Innenbereich und matt geschliffener Sichtestrich mit farbigen Einstreuungen bilden das Materialgerüst und tragen zum haptischen Charakter der Architektur bei.

Außenraum

Schattenspendende Baumgruppen aus hochstämmigen Linden oder Parkeichen geben dem Campus den Charakter eines akademischen Bereiches. Lange Sitzbänke, welche sich aus dem Bodenbelag wie Stempel nach oben drücken, laden zur Kommunikation und lebhafter Diskussion ein. Ein Lichtkonzept aus schmalen Lichtsäulen unterstützt den offenen Raumcharakter.
Blühende Wildstauden, Rhododendronarten und kurzgeschnittene Eichen geben dem grünen Pelz zu jeder Jahreszeit ein anderes Aussehen. Die Bepflanzung erfolgt mit vorgefertigten Staudenmatten, wodurch ein extensiver Pflegeaufwand erzielt wird. Eine extensive Begrünung der Dachflächen bettet die Körper in die umgebende Landschaft ein.

Nachhaltiges Gesamtenergiekonzept

Ziele für eine hohe Nachhaltigkeit ist die Optimierung und Nutzung aller Energieflüsse im Gebäude und regenerativer Energiequellen. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die thermische und visuelle Behaglichkeit im Winter und im Sommer gegeben ist. Um dies zu erreichen wird ausgehend von einem optimalen Wärmeschutze ein gewerkeübergreifendes und nachhaltiges Energiekonzept entwickelt.
Grundsätzliche Idee ist es dabei im Winter mit einem sehr guten Wärmeschutz unter Verwendung von Passivhauskomponenten soweit wie möglich die passive Solareinstrahlung und gleichzeitig die anfallenden inneren Wärmelasten für Heizzwecke zu nutzen. Die interne Wärmelasten resultieren zum großen Teil aus Abwärme aus IT-Schränken und Servern. Diese kann dann effektiv genutzt werden, wenn eine Niedertemperaturheizung zur Verfügung steht, wie sie als Bauteilaktivierung geplant ist. Ein Gaskessel ergänzt die Wärmeversorgung.
Um die Bauteilaktivierung wirtschaftlich einzusetzen, wird sie als Grundtemperierung auch im Sommer betrieben – jedoch ausschließlich über natürliche Quellen in Form von Kälteerzeugung aus der kühlen Nachtluft und adiabate Abkühlung durch Besprühung mit Regenwasser. Der effektive aussenliegende Sonnenschutz schützt das Gebäude zudem vor Überwärmung und hält den größten Teil der Sonnenstrahlung zurück. Aufgrund der Drehbarkeit der Elemente ist immer eine Durchsicht nach außen gegeben, was sowohl für die Psychologie der Nutzer als auch den Tageslichteintrag förderlich ist.
In Räumen, die aus Gründen einer hohen Schallbelastung (z.B. gegenüber dem Busbahnhof) keine ausschließliche Fensterlüftung möglich ist, erfolgt die Grundlüftung über mechanische Lüftungseinheit mit Wärmerückgewinnung. Diese kann in der Flurwand pro Raum platziert werden, so dass ein bedarfsweiser Betrieb möglich wird.
Der Grauwasserverbrauch wird ebenfalls ökologisch vorbildlich über eine Regenwassersammelanlage bereitgestellt. Neben der Toilettenspülung werden die Außenanlagen sowie die Rückkühler (Kälteerzeugung für die Bauteilaktivierung während des Nachtbetriebs) damit versorgt.
Zusammengefasst ergibt sich ein Gesamtkonzept, das
-ökologisch vorbildlich,
-in großem Maße nachhaltig und ressourcenschonend,
-zukunftweisend

ist und geringe Betriebskosten aufweist.
Campus

Campus

Studienhäuser

Studienhäuser

Studienhäuser

Studienhäuser

Lage und Grundriss

Lage und Grundriss

Lage- und Grundrisse

Lage- und Grundrisse

Fassade

Fassade

Fassade

Fassade

Gruppierung

Gruppierung

Gruppierung

Gruppierung

Ausblick

Ausblick

Ausblick

Ausblick