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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2013

Nordbahnhof / Friedhofstraße / Rosensteinviertel

Lageplan

Lageplan

2. Preis

Preisgeld: 33.000 EUR

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

Schwille Architektenpartnerschaft mbB

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Urbanes Wohnen und städtisches Grün: Das neue Rosensteinviertel

Entlang der Nordbahnhofstrasse und der Friedhofstrasse schützt strassenbegleitend eine städtische sechsgeschossige Strassenrandbebauung den Quartiersinnenbereich vor Strassenlärm und Emissionen, die traditionellen Strassenfluchten des städtebaulichen Umfeldes werden im Neubaukonzept aussen übernommen und fortgeführt.
Im Inneren des neuen Stadtquartiers verbindet die neue , paralell zur Nordbahnhofstrasse verlaufende , städtische „Rosensteinpromenade“ die Friedhofstrasse im Süden mit der Eckartstrasse im Norden. Die Promenade bildet das Rückgrat des neuen urbanen Wohnquartiers. Sie bindet alle daranliegenden „Wohnquartiere“ zusammen an einer neuen, das gesamte neue Viertel durchziehenden städtischen Strassen- und öffentlichen Platzfolge:
Die „ Rosensteinpromenade“ bildet mit ihren beiden neuen urbanen Plätzen ( „Martinsplatz“ im Süden und „Eckartplatz“ im Norden ) die neue , deutlich wiedererkennbare öffentliche innere (durchaus auch autofreie) Erschliessung, welche das Neubauviertel von Süden nach Norden durchzieht.
Urbaner wird die Rosensteinpromenade noch über die üppige Vernetzung mit den umliegenden vorhandenen benachbarten Stadtgebieten, über die Gassen und Wege von der Nordbahnhofstrasse ins Quartier, über die Anbindung der Rosensteinpromenade an die Friedhof- und Mönchstrasse im Süden sowie an die Eckartstrasse im Norden ebenso wie über die Vernetzungen der Promenade mit den Wegen in den Park und zur denkmalgeschützten Friedhofslandschaft im Westen. Die vorhandenen Höhensprünge im Gelände werden in der Promenade völlig entspannt barrierefrei aufgenommen und in den gebauten Stadtterrassen der beiden neuen baumbestandenen Stadtplätze zusammengefasst. Die Struktur des neuen Stadtquartiers ist einfach und übersichtlich: „Urbanes Wohnen“ an der Nordbahnhofstrasse um eigene private grüne Gartenhöfe herum, „Pflegeakademie“ an der Ecke Friedhof – zur Nordbahnhofstrasse , „Nachbarschaftshaus“ mit „Raum der Begegnung“ , Kindertagesstätte und Sozialwohnungen zentral am „Martinsplatz“ gelegen, das abtrennbare Areal des Männerwohnheims im Westen der Friedhofstrasse und - ebenfalls westlich der Rosensteinpromenade gelegen , die allmählich zum Park und zur Landschaft sich öffnenden promenadenbegleitenden Geschosswohnungen und die fünf „Villen im Park“ am Übergang in die denkmalgeschützte Landschaft.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt in ihrer klaren städtebaulichen Haltung. Logisch werden die Raumkanten zur Friedhof‐ und Nordbahnhofstraße ausgebildet. Die Akzentuierung der Ecksituation Friedhof‐/Nordbahnhofstraße überzeugt ohne überzogene Geste in ihrer Selbstverständlichkeit.

Die innere Erschließung ist geprägt durch eine Folge von angemessenen Plätzen. Über diese Quartiersplätze entstehen sinnfällige Wegeverbindungen, Vernetzungen zwischen Nordbahnhofstraße und Grünzone entlang des Pragfriedhofs.
Der bautypologische Gedanke der Punkthäuser wird von der Martinskirche her nach Süden weiter entwickelt.
Geschossigkeit, Körnung und Ausrichtung der Baukörper der Quartiere ermöglichen Wohnnutzungen in durchgängig hoher Qualität. Die Zonierung der Außenanlagen zwischen privaten und öffentlichen Flächen ist mit den vorgeschlagenen Heckenriegeln überzeugend.
Das Nachbarschaftshaus ist mit seinen Nutzungen des Raumes der Begegnungen und der Kindertagesstätte am zentralen Martinsplatz richtig positioniert. Die südlichen Freiflächen versprechen hohe Nutzungsqualität.
Zugang und Orientierung der Pflegeakademie erfolgen selbstverständlich über die Nordbahnhofstraße. Ergänzende Gewerbenutzungen unterstützen die stadträumliche Situation.
Die Erschließung der Betreuungseinrichtungen von Westen liegt richtig und schafft Wohnsituationen im Hochparterre. Die vorgeschlagenen Notunterkünfte im Sockelgeschoss können nicht befriedigen.
Die für das Gebiet vorgeschlagenen zwei Tiefgaragen sind von der Nordbahnhofstraße über das Quartierinnere erschlossen. Der Nachweis der Zufahrtsituation der südlichen Tiefgarage ist in den Plänen widersprüchlich bzw. nicht dargestellt.
Der Bebauungsvorschlag auf dem Grundstück Nordbahnhofstraße 31 arrondiert die städtebauliche Konzeption.
Die stadträumliche Qualität und gute Orientierung der Bebauung wird durch ein unterdurchschnittliches Wohnflächenangebot ermöglicht.

Der Entwurf stellt eine gekonnte, überzeugende Lösung für die gestellte Aufgabe dar. Er schafft eine angemessene, stadträumlich klärende Antwort auf die Nachbarschaftsbebauung. Er bietet sowohl Offenheit wie auch eigene Identität und dadurch Identifikation für die zukünftigen Bewohner.
Quartier

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