Mehrfachbeauftragung | 07/2013
Gestaltung Karlsplatz
Teilnahme
BIERBAUM. AICHELE. landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Architektur
ErlÀuterungstext
âŠeine âLaufmaschineâ, durch Manneskraft getrieben, bahnt sich ihren Weg durch die Ebene. Sanft wogen die GrĂ€ser der offenen Wiesen im Wind und die alten knorrigen BĂ€ume spenden dem Radler auf seinem GefĂ€hrt im eilenden Vorbei etwas SchattenâŠ
So kann man sich wohl bildhaft die Szenerie vorstellen, als vor ca. 200 Jahren Karl Drais` erstmals auf seiner Laufmaschine vom Mannheimer Schloss Richtung `Schwetzinger Relaishaus` fuhr.
Leitidee/ Gestaltungsthema
Dort, wo einst idyllische Rheinauen ein ruhiges Landschaftsbild prĂ€gten, definiert heute der Karlsplatz als wichtiger Verkehrsknotenpunkt das Entree zum Stadtteil Rheinau. Um wieder einen bildhaften Dialog zum UrsprĂŒnglichen zu schaffen, knĂŒpfen wir mit dem gestalterischen Leitgedanken an dem Bild der damaligen Landschaft an. In den nicht verkehrlich genutzten Bereichen, kommen auf leicht modelliertem GelĂ€nde groĂflĂ€chig ZiergrĂ€ser(Stipa calamagrostis `Lemperg`) mit locker ĂŒberstellten Baumgruppen (wiederverpflanzte BestandsbĂ€ume sowie Neupflanzungen unter Beachtung der Hochspannungsleitungen) zum Einsatz. Durch dieses âlebendige Pflanzenbildâ soll der durch Verkehr geprĂ€gte Stadtraum optisch beruhigt werden. Durch jahreszeitlich unterschiedlich geprĂ€gte Aspekte (wilde Narzissen im FrĂŒhjahr, ZiergrĂ€ser im Wandel der Jahreszeiten) wird das Gesamterscheinungsbild des Karlsplatzes kontinuierlich ĂŒber das Jahr immer wieder neu in Szene gesetzt.
Die Metapher hin zur ursprĂŒnglichen, idealisierten Landschaft als Reminiszenz, wird durch die Einfassung des Kreisels nach auĂen durch einen âschwebenden Rahmenâ besonders hervorgehoben. Mit Beginn der DĂ€mmerung wird dieser Effekt durch ein im Belag integriertes Lichtband, welches den gesamten Kreisel umschlieĂt, zusĂ€tzlich inszeniert.
Die âWiesenfelderâ sind durch ein ca. 20-40 cm hohes Stahlband eingefasst. Hierdurch wird einerseits ein Queren der FlĂ€chen erschwert, zudem können Sitzauflagen zum Warten und Verweilen sinnvoll integriert werden.
Bike & Ride
Die bike & ride Anlage der Fa. Ziegler-PEGASUS ordnet sich analog zur GroĂfigur nach Osten zur WachenburgstraĂe hin (in einem herstellungsĂŒblichen Radius von ca. 39,00 m) an. Hierdurch wird eine optimale Stellplatzausnutzung von ĂŒber 40 StellplĂ€tzen erzielt und zusĂ€tzliche FlĂ€che gewonnen um das âRheinwiesenthemaâ auch in den nordöstlichen Bereich des Kreisels zu transportieren.
FahrgastunterstÀnde
Die FahrgastunterstÀnde werden gem. RNV Standard von der Fa. JCDecaux vorgesehen und sind im Bereich Bus-/ Stadtbahnhaltestelle doppelseitig angeordnet. Ebenso denkbar ist der Einsatz des Prototyps von Netzwerkarchitekten (vergleiche hierzu Tag-/ Nachtperspektive).
BelÀge
Verkehrlich genutzte BelagsflĂ€chen werden in Beton / Asphalt ausgebildet. Die Bahnsteige sowie die ausschlieĂlich fuĂlĂ€ufig genutzten FlĂ€chen, wie beispielsweise, entlang der bike & ride Anlage oder des Platzes vor der Umspannstation, werden mit Pflaster bzw. Platten ausgebildet. Die BelagsflĂ€chen werden in grĂ€ulich-anthraziten Farbnuancen untereinander abgestimmt, um somit eine Differenzierung zwischen nur fuĂlĂ€ufig genutzten FlĂ€chen von MischflĂ€chen kenntlich zu machen.
Beleuchtung
Neben der Eigenbeleuchtung der Haltestellen, bike & ride Anlage sowie der Umspannstation, werden zusĂ€tzlich drei Masten angeordnet, die ĂŒber eine additive Anordnung mehrerer Leuchtenkörper verfĂŒgen und eine optimale und individuelle Ausleuchtung des Gesamtraumes gewĂ€hrleisten. Ihr, sich nach oben verjĂŒngendes, leicht geschwungenes Design, erinnert an ĂŒberdimensionale Grashalme und integriert sich somit wie selbstverstĂ€ndlich in die Gesamtgestaltung.
Hochbau
Der GebĂ€udebestand Gleichrichterwerk/TrafogebĂ€ude wird gemÀà Raumprogramm mit dem Schaffner-Aufenthaltsraum mit WCs und einem öffentlichen WC erweitert. Das Walmdach wird abgetragen und die Gesamtkubatur wird mit einer neuen Attika architektonisch zusammengefasst. Diese Attika wird in Anlehnung an die Wartehallen von Netzwerkarchitekten ĂŒber dem vorgelagerten Zugangsbereich kubisch erhöht, so dass dieser Vorbereich fĂŒr die Nutzer eine innenrĂ€umliche Wirkung erhĂ€lt. DarĂŒber hinaus bildet diese DachĂŒberhöhung auch stadtrĂ€umlich eine prĂ€gnante Figur.
BetriebsgebĂ€ude gehören zur technischen Infrastruktur einer Stadt. Oft werden diese ohne jeglichen Gestaltungsanspruch erstellt, in der kurzsichtigen Annahme, somit wirtschaftlicher zu Bauen. Diese belanglosen GebĂ€udehĂŒllen stellen oftmals Keimzellen fĂŒr Verwahrlosung und Vandalismus dar und verursachen auf Dauer stetig Renovierungs-, bzw. Reinigungskosten, ohne jemals eine tatsĂ€chliche QualitĂ€t zu erreichen. Aus der bei zahlreichen Verkehrsarchitekturen gewonnenen Erfahrung, dass mit entsprechender OberflĂ€chenausbildung Vandalismus vorgebeugt werden kann, schlagen die Verfasser auch beim Projekt Karlsplatz in Mannheim wie folgt eine nachhaltige Gestaltung vor:
Der massive GebĂ€udekern wird monochrom im Farbton âVerkehrsorange RAL 2009â eingefĂ€rbt und erhĂ€lt im Abstand von 11cm eine im Wartungsfalle abnehmbare Gitterrostfassade aus feuerverzinktem Stahl. Diese tiefe Fassade stellt fĂŒr Graffiti und Wildplakatierung nachhaltig einen ungeeigneten Untergrund dar.
Die Gitterrostfassade besteht aus EinzelflÀchen mit unterschiedlichen TragstababstÀnden. Daraus ergeben sich unterschiedliche Transparenzen, d.h. je nach Blickwinkel tritt die Farbigkeit des GebÀudekerns hervor.
So wie die OP-Art (optische Kunst: V. Vasarely, J.R. Soto, G. Uecker, etc.) in den 60er Jahren den Betrachter direkt in die Bedeutung des Kunstwerkes integrierte â der Betrachter erhĂ€lt kein fertiges Bild, sondern wird mit einer Situation konfrontiert, die seine Reaktion erforderlich macht â so machen die Architekten sich den Bewegungsfluss des Betrachters zunutze, welcher als Verkehrsteilnehmer und somit in Bewegung, das Gleichrichterwerk niemals als statisches Bild oder Objekt sieht. Vielmehr bietet sich dem Betrachter eine Folge von Kontrastwechseln, durch welche der monochrome Kubus unterschiedlich intensiv hervortritt.
Ausgleichsbilanzierung
Das VerhĂ€ltnis von versiegelter zu unversiegelter FlĂ€che bleibt vor und nach der MaĂnahme in etwa gleich. Die Ersatzpflanzungen fĂŒr die zu fĂ€llenden BĂ€ume sind auf dem Karlsplatz vorgesehen.
SonderflÀchen / TeilflÀchen (zur Gestaltung freigegeben FlÀchen)
Die an den Kreisel angrenzenden Sonder- bzw. TeilflĂ€chen, werden als ruhige WiesenflĂ€chen mit zweimaliger Mahd vorgeschlagen. Das innerhalb des Kreisels artifiziell umgesetzte Wiesenbild erlangt hierdurch sein natĂŒrliches Passepartout.
So kann man sich wohl bildhaft die Szenerie vorstellen, als vor ca. 200 Jahren Karl Drais` erstmals auf seiner Laufmaschine vom Mannheimer Schloss Richtung `Schwetzinger Relaishaus` fuhr.
Leitidee/ Gestaltungsthema
Dort, wo einst idyllische Rheinauen ein ruhiges Landschaftsbild prĂ€gten, definiert heute der Karlsplatz als wichtiger Verkehrsknotenpunkt das Entree zum Stadtteil Rheinau. Um wieder einen bildhaften Dialog zum UrsprĂŒnglichen zu schaffen, knĂŒpfen wir mit dem gestalterischen Leitgedanken an dem Bild der damaligen Landschaft an. In den nicht verkehrlich genutzten Bereichen, kommen auf leicht modelliertem GelĂ€nde groĂflĂ€chig ZiergrĂ€ser(Stipa calamagrostis `Lemperg`) mit locker ĂŒberstellten Baumgruppen (wiederverpflanzte BestandsbĂ€ume sowie Neupflanzungen unter Beachtung der Hochspannungsleitungen) zum Einsatz. Durch dieses âlebendige Pflanzenbildâ soll der durch Verkehr geprĂ€gte Stadtraum optisch beruhigt werden. Durch jahreszeitlich unterschiedlich geprĂ€gte Aspekte (wilde Narzissen im FrĂŒhjahr, ZiergrĂ€ser im Wandel der Jahreszeiten) wird das Gesamterscheinungsbild des Karlsplatzes kontinuierlich ĂŒber das Jahr immer wieder neu in Szene gesetzt.
Die Metapher hin zur ursprĂŒnglichen, idealisierten Landschaft als Reminiszenz, wird durch die Einfassung des Kreisels nach auĂen durch einen âschwebenden Rahmenâ besonders hervorgehoben. Mit Beginn der DĂ€mmerung wird dieser Effekt durch ein im Belag integriertes Lichtband, welches den gesamten Kreisel umschlieĂt, zusĂ€tzlich inszeniert.
Die âWiesenfelderâ sind durch ein ca. 20-40 cm hohes Stahlband eingefasst. Hierdurch wird einerseits ein Queren der FlĂ€chen erschwert, zudem können Sitzauflagen zum Warten und Verweilen sinnvoll integriert werden.
Bike & Ride
Die bike & ride Anlage der Fa. Ziegler-PEGASUS ordnet sich analog zur GroĂfigur nach Osten zur WachenburgstraĂe hin (in einem herstellungsĂŒblichen Radius von ca. 39,00 m) an. Hierdurch wird eine optimale Stellplatzausnutzung von ĂŒber 40 StellplĂ€tzen erzielt und zusĂ€tzliche FlĂ€che gewonnen um das âRheinwiesenthemaâ auch in den nordöstlichen Bereich des Kreisels zu transportieren.
FahrgastunterstÀnde
Die FahrgastunterstÀnde werden gem. RNV Standard von der Fa. JCDecaux vorgesehen und sind im Bereich Bus-/ Stadtbahnhaltestelle doppelseitig angeordnet. Ebenso denkbar ist der Einsatz des Prototyps von Netzwerkarchitekten (vergleiche hierzu Tag-/ Nachtperspektive).
BelÀge
Verkehrlich genutzte BelagsflĂ€chen werden in Beton / Asphalt ausgebildet. Die Bahnsteige sowie die ausschlieĂlich fuĂlĂ€ufig genutzten FlĂ€chen, wie beispielsweise, entlang der bike & ride Anlage oder des Platzes vor der Umspannstation, werden mit Pflaster bzw. Platten ausgebildet. Die BelagsflĂ€chen werden in grĂ€ulich-anthraziten Farbnuancen untereinander abgestimmt, um somit eine Differenzierung zwischen nur fuĂlĂ€ufig genutzten FlĂ€chen von MischflĂ€chen kenntlich zu machen.
Beleuchtung
Neben der Eigenbeleuchtung der Haltestellen, bike & ride Anlage sowie der Umspannstation, werden zusĂ€tzlich drei Masten angeordnet, die ĂŒber eine additive Anordnung mehrerer Leuchtenkörper verfĂŒgen und eine optimale und individuelle Ausleuchtung des Gesamtraumes gewĂ€hrleisten. Ihr, sich nach oben verjĂŒngendes, leicht geschwungenes Design, erinnert an ĂŒberdimensionale Grashalme und integriert sich somit wie selbstverstĂ€ndlich in die Gesamtgestaltung.
Hochbau
Der GebĂ€udebestand Gleichrichterwerk/TrafogebĂ€ude wird gemÀà Raumprogramm mit dem Schaffner-Aufenthaltsraum mit WCs und einem öffentlichen WC erweitert. Das Walmdach wird abgetragen und die Gesamtkubatur wird mit einer neuen Attika architektonisch zusammengefasst. Diese Attika wird in Anlehnung an die Wartehallen von Netzwerkarchitekten ĂŒber dem vorgelagerten Zugangsbereich kubisch erhöht, so dass dieser Vorbereich fĂŒr die Nutzer eine innenrĂ€umliche Wirkung erhĂ€lt. DarĂŒber hinaus bildet diese DachĂŒberhöhung auch stadtrĂ€umlich eine prĂ€gnante Figur.
BetriebsgebĂ€ude gehören zur technischen Infrastruktur einer Stadt. Oft werden diese ohne jeglichen Gestaltungsanspruch erstellt, in der kurzsichtigen Annahme, somit wirtschaftlicher zu Bauen. Diese belanglosen GebĂ€udehĂŒllen stellen oftmals Keimzellen fĂŒr Verwahrlosung und Vandalismus dar und verursachen auf Dauer stetig Renovierungs-, bzw. Reinigungskosten, ohne jemals eine tatsĂ€chliche QualitĂ€t zu erreichen. Aus der bei zahlreichen Verkehrsarchitekturen gewonnenen Erfahrung, dass mit entsprechender OberflĂ€chenausbildung Vandalismus vorgebeugt werden kann, schlagen die Verfasser auch beim Projekt Karlsplatz in Mannheim wie folgt eine nachhaltige Gestaltung vor:
Der massive GebĂ€udekern wird monochrom im Farbton âVerkehrsorange RAL 2009â eingefĂ€rbt und erhĂ€lt im Abstand von 11cm eine im Wartungsfalle abnehmbare Gitterrostfassade aus feuerverzinktem Stahl. Diese tiefe Fassade stellt fĂŒr Graffiti und Wildplakatierung nachhaltig einen ungeeigneten Untergrund dar.
Die Gitterrostfassade besteht aus EinzelflÀchen mit unterschiedlichen TragstababstÀnden. Daraus ergeben sich unterschiedliche Transparenzen, d.h. je nach Blickwinkel tritt die Farbigkeit des GebÀudekerns hervor.
So wie die OP-Art (optische Kunst: V. Vasarely, J.R. Soto, G. Uecker, etc.) in den 60er Jahren den Betrachter direkt in die Bedeutung des Kunstwerkes integrierte â der Betrachter erhĂ€lt kein fertiges Bild, sondern wird mit einer Situation konfrontiert, die seine Reaktion erforderlich macht â so machen die Architekten sich den Bewegungsfluss des Betrachters zunutze, welcher als Verkehrsteilnehmer und somit in Bewegung, das Gleichrichterwerk niemals als statisches Bild oder Objekt sieht. Vielmehr bietet sich dem Betrachter eine Folge von Kontrastwechseln, durch welche der monochrome Kubus unterschiedlich intensiv hervortritt.
Ausgleichsbilanzierung
Das VerhĂ€ltnis von versiegelter zu unversiegelter FlĂ€che bleibt vor und nach der MaĂnahme in etwa gleich. Die Ersatzpflanzungen fĂŒr die zu fĂ€llenden BĂ€ume sind auf dem Karlsplatz vorgesehen.
SonderflÀchen / TeilflÀchen (zur Gestaltung freigegeben FlÀchen)
Die an den Kreisel angrenzenden Sonder- bzw. TeilflĂ€chen, werden als ruhige WiesenflĂ€chen mit zweimaliger Mahd vorgeschlagen. Das innerhalb des Kreisels artifiziell umgesetzte Wiesenbild erlangt hierdurch sein natĂŒrliches Passepartout.
Lageplan
Beleuchtungskonzept
Grundriss und Schnitt GebÀude