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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2008

Neubau Verwaltungsgebäude Amt Landschaft Sylt

1. Preis

ppp architekten + stadtplaner

Architektur

ANDRESEN LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Gebäude
Der Neubau des Amtsgebäudes für das Amt Landschaft Sylt ist als kompakter zweigeschossiger Baukörper mit Niedrigenergiestandard konzipiert. Der Bau vermittelt einen leichten und freundlichen, fast schwebenden Eindruck.
Naturbelassenes Seekiefernholz, Glas und Geschossdecken aus weißem Beton als vorherrschende Materialien betonen den einladenden nordischen Charakter des Amtsgebäudes.
Ziel ist es einerseits ein offenes transparentes Haus für Besucher und Politiker zu schaffen andererseits aber auch optimale Raumkonditionen hinsichtlich Licht, Wärme und Lüftung für die Mitarbeiter und Besucher der Ämter sicherzustellen.
Eine gläserne Haut schützt die Fassade aus unbehandeltem Seekiefernholz und dient als Klimapuffer. Helle textile Sonnenschutzbehänge im Fassadenzwischenraum dienen der Verschattung und transportieren ein positives Image. Als fünfte Ansicht fungiert ein extensiv begrüntes Dach. Das Gebäude soll unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten in Betrieb und Unterhaltung, wie auch durch den Einsatz der Energieträger Sonne und Erdwärme Vorbildcharakter haben.

Organisation
Das Amt gliedert sich in zwei Zonen, die durch die innere „Strasse“ mit Treppe und Aufzug getrennt werden. Westlich der Strasse gruppieren sich auf zwei Geschossen die fünf Ämter um einen Hof. Der Hof ist mit landschaftlichen Themen der Insel gestaltet und dient Mitarbeitern und Besuchern als windgeschützter Freiraum. Östlich der inneren Strasse liegen die Versammlungsräume mit öffentlicher Nutzung. Insbesondere die Fraktionsräume aber auch das Foyer orientiert sich zum offenen weiten Landschaftsraum des Flugfeldes.

Flexibilität
Der Skelettbau ist in einem büroüblichen Achsraster von 1,25m konzipiert. Flachdecken ermöglichen eine flexible Raumaufteilung. Für Abendliche Nutzungen kann der Verwaltungsteil leicht abgetrennt werden. Durch bewegliche Wandelemente lässt sich der große Saal für Veranstaltungen zum Foyer hin öffnen. Über die innere Strasse oder durch den Patio lässt sich die Cafeteria leicht anbinden. Aufgrund der Flughafennähe sind so Konferenzen oder Fremdnutzungen der Versammlungsräume auch außerhalb der verwaltungsüblichen Öffnungszeiten oder am Wochenende denkbar.
Als großer Vorteil wird das aufgrund der einfachen Gebäudestruktur mögliche Bauen mit Fertigteilen und Halbfertigteilen gesehen. Der hohe Vorfertigungsgrad bedingt kurze Bauzeit bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit. Die Fassade ist wesentlicher Bestandteil des Low Tec Konzepts und modular aufgebaut.

Energiekonzept
Zielvorstellung ist die Unterschreitung der EnEV um 50% bei weitgehendem Verzicht auf fossile Energieträger. Erreicht wird dies im wesentlichen durch den kompakten Baukörper mit gut gedämmter Gebäudehülle und einer Doppelfassade. Diese ermöglicht ganzjährig witterungsunabhängige natürliche Lüftung und Verschattung nahezu aller Räume des Hauses. Auf mechanische Lüftung kann somit mit Ausnahme der innenliegenden WC Anlagen und der Küche verzichtet werden. Die Beheizung des Gebäudes ist mittels Geothermie geplant. Die Bodenverhältnisse ermöglichen die Nutzung von Erdwärme über Erdsonden, Wärmepumpe und Fußbodenheizung (niedriges Temperaturniveau->hohe Arbeitszahl). Mit einer Solarthermie – Anlage ist die Erwärmung des Brauchwassers für Küche und Duschen über Plattenkollektoren geplant. Dies stellt eine optimale Ergänzung zum niedrigen Temperaturniveau der Heizung dar.

Fassade
Die Doppelfassade fungiert als Wetterhaut, Klima- und Schallpuffer. Die äußere Einfachverglasung kann über vertikale Nurglaslamellen motorisch geöffnet werden. Eine wettergeführte Steuerung regelt den Öffnungsgrad der Lamellen. Die innere Fassade wird individuell manuell bedient. Textiler Sonnenschutz befindet sich im Fassadenzwischenraum und ist damit wind- und wettergeschützt. Bodentiefe Öffnungsflügel wechseln mit Festverglasungen und wärmegedämmten Paneelen. Raumweise angeordnete hölzerne Lüftungspaneele mit Absorbern ermöglichen eine natürliche Lüftung trotz Verkehrslärms. Die Holzfenster und Paneele aus Seekiefer können, da sie nicht der Witterung ausgesetzt sind naturbelassen bleiben und sind damit wartungsfrei.