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Einladungswettbewerb | 08/2013

Kleyerquartier

Perspektive

Perspektive

3. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

MÄCKLERARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Das Gesamtkonzept für das städtische Quartier Kleyerstraße lehnt sich stark an andere beliebte Stadtquartiere in Frankfurt an, die sich durch eine hohe Vielfalt aus Wohnen, Gewerbe und Gastronomie auszeichnen.
Aus diesem Ansatz entwickelt sich ein attraktives Quartier mit zahlreichen öffentlichen und privaten Nutzungsmöglichkeiten, das die Vielfältigkeit der benachbarten Bebauung aufnimmt und sich mit seinen gestalterisch differenzierten Baukörpern harmonisch in das Gesamtbild einfügt.
Als ehemaliges Firmengelände ist das Wettbewerbsgebiet durch eine quer verlaufende Werkstraße geprägt, die als verkehrsberuhigtes Verbindungselement zwischen Kleyerstraße und Gustavsburgplatz im Entwurf aufgenommen wird. Zu beiden Seiten dieser Straße reihen sich durchbrochene Blocksysteme, die eine Durchlässigkeit von mehreren Seiten, sowie eine Erschließung von halböffentlichen Innenhöfen und privaten Gärten als Rückzugsräume ermöglichen. Gestaltprägende Elemente wie Aufweitungen, Staffelungen und Baumreihen verleihen dem Straßenraum zusätzliche Qualitäten und machen einen Aufenthalt im Quartier attraktiv.
Parzellierte Häuser ermöglichen eine spätere Realteilung. Gleichzeitig wird eine Vielzahl von Einzelarchitekturen entwickelt. In diesem Sinne haben wir von dem Holländer Prof. Wouter Suselbeek (Büro Eckert Negwer Suselbeek, Berlin), von Michael Landes (Büro Landes & Partner, Frankfurt am Main) und von Oliver Cyrus (Büro CMA, Frankfurt am Main) Stadthäuser entwerfen lassen und diese in unser Konzept beispielhaft integriert.
Im Westen schaffen Hofhäuser, durch Staffelungen aus Loggien, Dachterrassen und Höfen, einen Übergang zur Nachbarbebauung der Ackermannstraße mit 2-3geschossigen Einfamilienhäusern.
Im nördlichen Bereich des Wettbewerbsquartiers grenzt ein Studentenwohnheim an das bestehende Stadtteil-Kulturzentrum, welches so zusätzlich erschlossen wird. So wird ein wechselseitiger kultureller Austausch ermöglicht, der das Kulturzentrum an das Quartier bindet und verschiedene Bereiche miteinander vernetzt.
An der Kleyerstraße entsteht ein öffentlicher Platz als Zentrum des städtischen Quartiers. Die Erdgeschossflächen der 8-geschsossigen Bebauung, die den Platz schließt, bieten zahlreiche gewerbliche- und gastronomische Nutzungsmöglichkeiten. Dies belebt den Platz nicht nur innerhalb des Quartiers, sondern lädt gleichzeitig auch zum Verweilen und zum innerstädtischen Austausch ein. Nach Süden hin orientiert, ist der Platz sonnig und freundlich. Durch eine Reihe von Kolonaden erfährt der Platz innerhalb des Quartiers eine zusätzliche Aufwertung. Baumreihen dienen als Schattenspender und Lärmschutz für angrenzende Häuser.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Konzeption besteht aus Blöcken unterschiedlicher Größe in Anlehnung an gründerzeitliche Vorbilder. Das Verhältnis von Geschossigkeit der Blockränder zu den Proportionen der Blockinnenbereiche ermöglicht einen qualitätvollen Wohnungsbau. Es wird eine klare Gliederung von öffentlichem Raum, Blockrandbebauung mit allen Eingängen an der Straße und begrünte Innenbereichen vorgenommen. Die vorgeschlagene städtebauliche Struktur lässt eine kleinteilige Parzellierung in einzelne Gebäude zu und ermöglicht eine abwechslungsreiche architektonische Ausprägung im Falle einer Realisierung unterschiedlicher architektonischer Handschriften. Die vorgeschlagene städtebauliche Struktur ist ohne Rückgriffe auf die vom Verfasser vorgeschlagene gründerzeitlich historisierende Formensprache realisierbar.

Das in Anlehnung an die Gründerzeit geplante Quartier wird von dem Quartiersplatz an der Kleyerstraße geprägt. Dieser übernimmt zum einen die Funktion als Eingangsplatz in das Quartier, aber auch die Funktion als Aufenthaltsplatz für die Bewohner des Quartiers. Die Erdgeschosse der Randbebauung sollen Einzelhandel sowie eine Kindertagesstätte aufnehmen, die vorhandene Bushaltestelle wird in den Platz integriert. Die Lage des Platzes wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Aufgrund seiner räumlichen Ausdehnung wird es notwendig sein, ihn später zu zonieren und eine stärkere Raumbildung zu etablieren. Die Blockinnenbereiche sind aufgeteilt in privates
und öffentliches Grün. Diese Flächen sind angemessen zoniert, aber wenig differenziert ausgebildet. Aufgrund der Gebäudehöhen ist die Gefahr der Beschattung einiger Bereiche der Innenhöfe groß. Der zu schützende Baumbestand wird nur im Bereich der Ackermannstraße erhalten.

Der Abstand der Blockbebauung entlang des Bahndamms ermöglicht keine ausreichend dimensionierte Erschließung. Durch die Stellung der Baukörper entlang der nördlichen Grenze des Plangebietes sind die notwendigen Abstände zum Nachbargrundstück an einer Stelle unterschritten. Die hohe bauliche Dichte im nördlichen Bereich wird in Frage gestellt. Im rückwärtigen Bereich der bestehenden dreigeschossigen Bebauung der Ackermannstraße ist die Höhe der gegenüberliegenden Zeile mit sechs Geschossen nicht vertretbar und müsste reduziert werden.

Das Erschließungssystem ist insgesamt durchdacht. Durch das flächige Straßennetz sind alle Gebäude sowie die zugeordneten Tiefgaragen gut erreichbar. Korrekturbedarf besteht hinsichtlich der Fahrbahnbreiten (5,50 m statt 5,00 m in den untergeordneten Straßen) sowie in der Erschließungsstraße entlang des Bahndamms, die auch als Einbahnstraße den Anforderungen genügen muss. Zur Quartiersgarage gibt es keine Aussage.

Die städtebauliche Konzeption ist in den dargestellten Abschnitten gut realisierbar und lässt die gewünschte Wirtschaftlichkeit erwarten.
Lageplan

Lageplan

Schnitte

Schnitte

Ansichten

Ansichten

Modell

Modell