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Einladungswettbewerb | 08/2013

Kleyerquartier

Perspektive Kleyerstrasse

Perspektive Kleyerstrasse

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

Baumschlager Hutter Partners

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Das städtebauliche Konzept generiert sich aus der Idee, mit einer differenzierten Blockrandbebauung Räume zu bilden und damit lesbare, gewohnte Qualitäten herzustellen. Vereinzelt zeigen Hochpunkte besondere Teile des Quartiers an, markieren Orte und Adressen.
Es entstehen öffentlich nutzbare Stadträume und halböffentliche Höfe. Beide Aussenraumtypen decken unterschiedliche Bedürfnisse ab und lassen eine Vielfalt an Nutzungen zu. Es werden den Nutzern Tools zur Verfügung gestellt um eigene Vorstellungen zu realisieren.
Die Einschnitte in den Blockrändern erzeugen eine differenzierte Belichtung und Besonnung der Höfe. Damit entsteht im Blockinneren eine offenere Atmosphäre als bei einer durchgängigen Traufe. Jeder Hof wird zu einem besonderen Ort.

ARCHITEKTUR
Die Vielgliedrigkeit der Baukörper lässt eine mehrgestaltige architektonische Sprache zu. Je nach Adresse, nach Lage im Quartier und je nach Nutzung können unterschiedliche Fassadentypologien angewendet werden. Die einzelnen Blöcke bzw. ihre Teile lassen durch deren leicht unterschiedlichen Gestaltung Vielfalt entstehen ohne das Gesamtgefüge diffus werden zu lassen.

ENERGIE UND LÄRMSCHUTZ
Die hohe Kompaktheit der Hoftypen bildet die Voraussetzung für ein energieeffizientes Bauen. Die physikalische Qualität der Fassaden und Dächer, das Verhältnis Nutzfläche zu Fassade und die haustechnischen Zusätze garantieren den gewünschten energetischen Effekt.
Die durch Schallemissionen belasteten Quartiersteile werden mit Kastenfenster Konstruktionen ausgestattet. Sie stellen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wärme/Kälteschutz und Schallschutz her. Sie ermöglichen auch unterschiedliche formale Lösungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf besticht durch das entspannte Raffinement, mit dem ein atmosphärisch reizvolles, vielfältiges Quartiersgewebe geschaffen wird, das sich in den Kontext fügt und gleichzeitig eigene Identität entwickelt.
Den scheinbar komplexen Gebäudeformen liegt ein klares Konzept zugrunde, das die plastischen Qualitäten der Gebäude, ihre Erschließung und Besonnung berücksichtigt. Begrüßt wird auch die schlichte Großzügigkeit der Fassaden.

Allerdings geraten mehrere Höfe zu eng und erhalten in den unteren Geschossen trotz der Öffnungen der Höfe zu wenig Sonne. Weil in den Sockelgeschossen nur Gewerberäume vorgesehen sind, wird dieser Nachteil etwas gemildert, jedoch entsteht dadurch viel zu viel Gewerbefläche. Die Wohnungsgrundrisse sind elegant und ökonomisch, leiden aber stellenweise unter zu geringen Gebäudeabständen.

Im Ideenteil wird ein interessanter Vorschlag gemacht, der die Kreuzung an der Rebstöcker Straße aus ihrer starren Symmetrie befreit und stattdessen ein angemessenes Tor zur Neubebauung bietet. Mit einem Hochpunkt wird die Entwicklung des Kleyerquartiers in die Lahnstraße und die nördlich anschließende Grünfläche signalisiert – ein guter Beitrag, das neue Quartier in die Gesamtstadt einzubinden.
(Auszug aus dem Jurybericht)
Schwarzplan

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