modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 08/2013

Sozialzentrum "Gepflegtes Wohnen"

1. Preis / Gewinner

scharmer-wurnig-architekten ZT gmbh

Architektur

Erläuterungstext

Grundstück
Das für die Errichtung des Sozialzentrums und der TG vorgesehene Grundstück liegt nahe dem Ortszentrum und weist eine leichte Hanglage (ca. 1 Geschosshöhe) auf. Nördlich und westlich sind die angrenzenden Grundstücke weitgehend unbebaut, östlich und südlich rücken die Nachbargebäude nahe an die Grundgrenze.

Äußere Erschließung
Die Zufahrt zum Grundstück erfolgt ausschließlich über die Gemeindestrasse von Norden. Fußläufig besteht eine Verbindung zur „Hauptstraße“ bzw. zum Ortszentrum.

Städtebauliche Situation
Der kompakte Baukörper des SZ gliedert sich in zwei annähernd quadratische Teile (je 2 Wohngruppen pro Geschoß), die zueinander verschoben angeordnet sind. So entstehen im Außenbereich Räume unterschiedlichen Charakters: Einerseits im Nordosten der befestigte Platz (über den der Zugang zum SZ erfolgt) mit Brunnen, Terrasse Cafe, Parkmöglichkeiten für Rettung - Arzt ect., Ausgang aus der Tiefgarage mit Kassenautomat und WC Anlage, sowie fußläufiger Anbindung an die Hauptstraße. Andererseits im Südwesten und Süden das grüne „Bauerngartl“ als ruhiger Ort für die Bewohner und Mitarbeiter des SZ.

Innere Erschließung und Gliederung
Das Sozialzentrum ist organisatorisch komplett von der Tiefgarage getrennt. Im ersten und zweiten OG sind je zwei Wohngruppen untergebracht. Im dritten OG die Wohngruppe 5, sowie der Raum für den Frisör und gegenüber die Tagesbetreuung, Technikräume für Lüftung, Heizung und Elektrik. Alle anderen Räumlichkeiten sind übersichtlich im EG angeordnet, die öffentlich zugänglichen nahe dem Eingang, die Hausmeisterwohnung und Personalräume im Süden zum Bauerngartl. Küche, Wäscherei und Entsorgung werden nördlich über den Bereich der überdeckten Anlieferung versorgt. Die vertikale Erschließung der Obergeschosse erfolgt über zwei Treppenhäuser incl. Bettenaufzügen, die jede Wohngruppe zentral erschließen. Die Fluchtweglängen von 40 Metern werden für jedes Zimmer eingehalten. Durch die Anordnung von zwei Brandschutztoren pro Geschoß werden die Obergeschoße in je zwei Brandabschnitte und damit voneinander unabhängige Fluchtwege gegliedert.

Wohngruppen - Organisation - Innenraumqualität
Je zwei Wohngruppen werden als eigenständige, sehr kompakte Einheiten von 15 Zimmern versetzt zueinander angeordnet. Im Kern jeder Wohngruppe befinden sich die Treppe mit Aufzug, die erforderlichen Nebenräume sowie ein „Lichthof“.
Zwischen den Wohngruppen entsteht eine weitgehend offene und helle „Mittelzone“, mit großzügigen Wohnküchen, Stüberl und Dienstzimmer. Die Wohnküchen werden über die vorgelagerten Terrassen zum Außenraum erweitert.
Ein Dienstzimmer versorgt jeweils zwei Wohngruppen. Zusätzlich zu den Dienstzimmern werden separate Medikamentenräume angeboten.

Wirtschaftlichkeit
Das ausgesprochen kompakte Gebäude weist eine minimale Oberfläche im Verhältnis zur Kubatur auf. Damit entspricht es grundsätzlich den Anforderungen an ein Passivhaus. Das Achsmaß der Pflegezimmer ist auf 4,20 Meter ausgelegt. Das ermöglicht einerseits eine optimale Nutzung der Zimmer, andererseits entspricht der statische Raster von 8,40 Metern dem der Tiefgarage (3 Parklätze a 2,80 Metern).Unter diesen Voraussetzungen kann davon ausgegangen werden dass die Statik weitgehend über alle Geschoße durchgeht und eine sehr kostengünstige Errichtung ermöglicht.

Haustechnikkonzept
Bedingt durch die Forderung nach einer strikten Trennung zwischen Tiefgarage und Sozialzentrum können Technikräume nur oberirdisch angeordnet werden.
Die Lüftungszentrale (für Wohnbereiche) wird daher in technisch optimaler Lage im 3. Obergeschoss untergebracht (Fläche entspricht Raumprogramm).
Über die großzügig dimensionierten Schächte können sämtliche Räume erreicht werden.
Heizraum für Solaranlage und Gastherme wird ebenfalls im 3. OG situiert.
Sollte eine Pelletsheizung gewünscht werden so besteht die Option einen Technikraum im ersten Untergeschoss nördlich der Garage zu errichten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die zwei verschränkten Baukörper lösen die Baumasse entsprechend dem städtebaulichen Umfeld auf. Über einen nordöstlich gelegenen Vorplatz wird das Gebäude fußläufig erschlossen, ungestört von der westlichen Tiefgarageneinfahrt. Der Tiefgaragenausgang mündet auf den Vorplatz, nahe der Hauptstraße.
Mehrzweckraum und Cafe sind eingangsnah Richtung Vorplatz orientiert. Die Funktionsabfolge ist den Vorgaben entsprechend.
Pro Geschoß sind zwei Wohngruppen, die im Wohnküchenbereich zu einer „Doppel-WG“ zusammengefasst sind, und somit einen flexiblen und großzügigen Aufenthaltsbereich ermöglichen.
Die breiten Zimmer erlauben ebenso wie der Wohnbereich eine flexible Nutzung.