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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2013

IGA Berlin 2017

MalergÀrten im Gartenband

MalergÀrten im Gartenband

Teilnahme

LĂŒtzow 7 MĂŒller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

IngenieurbĂŒro Grassl GmbH

Bauingenieurwesen

Sting. Architekten GmbH

Architektur

ifw IngenieurbĂŒro fĂŒr Wassertechnik

Bauingenieurwesen, Wasserbau

Mark Krieger Pflanzungen

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

IGA 2017- Die Welt in Gartenbildern

Immer wenn in der Welt Menschen ĂŒber ihren Besuch in dieser Stadt erzĂ€hlen, berichten sie ĂŒber ihr Erstaunen. Anerkennende Verwunderung, dass eine Metropole „so GrĂŒn sein kann“. Eine Karte der GrĂŒnflĂ€chen Berlins verdeutlicht zusammen mit dem Baumbestand der Stadt diese Beobachtungen eindrĂŒcklich. Mit der IGA 2017 entsteht nun ein neuer, herausragender Baustein, die Parkerlebnislandschaft im Osten Berlins zwischen den Bezirken Hellersdorf und Marzahn.
Dieser neue Park bietet alles was einen bedeutenden originĂ€ren Landschaftspark ausmacht. Ein Tal mit Grenzkanal, See und Feuchtgebiet_ ein Berg mit Aussicht, Wald, Lichtung und Freizeitsport_der Pleasure Ground mit GĂ€rten, GewĂ€chshĂ€usern, Folie, Spiellandschaften, Wasserspiel, ParkbĂŒhne / Bandstand_ eine flache Talterrasse mit urbaner GĂ€rtnerei und Landwirtschaft, Mitmachprojekten, Experimentierpotential zu den grĂŒnen Anliegen der Zukunft Stadt und Restaurationen und Gastronomie mit Infrastruktur. Ein Ort offen fĂŒr jede Erwartung und Anspruch.
An jedem Anfang steht das Erkennen der Potentiale, die Idee anzustoßen und zu bewirken, dass es den Nachkommenden als selbstverstĂ€ndlich und richtig erscheint. Das Herausarbeiten, SchĂ€rfen und ErgĂ€nzen zur Verwirklichung der Idee des neuen Parks fĂŒr Berlin ist die Aufgabe der EntwĂŒrfe, sowohl fĂŒr die Nachhaltigkeit des Parks, als auch fĂŒr die internationale Gartenschauausstellung 2017. Nachhaltigkeit ist in diesem Zusammenhang den Nutzen der Ausstellung fĂŒr die Zukunft zu erhalten und Ausstellungsbilder zu entwerfen, die in der Zukunft des Ortes prĂ€genden Bestand entwickeln. Die „GĂ€rten der Welt“ beschreiben schon jetzt einen Ort, der erweitert und weiter ausgestaltet im Kontext der Dialektik von Kultur – Natur den Part der Kultur des Gartens und GĂ€rtnerns fortschreibt. Der Rahmen des Landschaftsgartens beschreibt einen kulturellen Aspekt im Zusammenhang der Naturaneignung des Menschen. Gartenkultur und Malerei sind historisch eng verbundene KĂŒnste und viele GĂ€rtner und KĂŒnstler waren und sind beides. GĂ€rtnern durch Malerei, malen von GĂ€rten und Landschaften. „Jeder Garten ist ein Bild“. Die Welt in Gartenbildern. Das Motto ist Programm fĂŒr sowohl die Parkerlebnislandschaft mit den Bereichen Kultur_Landschaftsgarten der GĂ€rten der Welt, Natur_Landschaftspark Wuhletal_Kienberg sowie fĂŒr die Internationale Gartenschau Berlin 2017.
Am Fuß der historisch spannenden Anhöhe des Kienberges entfaltet sich um dieses rĂ€umliche Zentrum in der Landschaft, ein um 360 Grad gefĂ€chertes GrĂŒn-, Garten- bzw.Landschaftsspektrum, „mitten“ im stĂ€dtischen Kontext.
Der landschaftliche Raum der Wuhleniederung ist der der Natur gewidmete Bereich der Parkerlebnislandschaft. RĂŒckblickend durch SĂŒmpfe geprĂ€gt, wird die seichte Niederung im Verlauf der inneren Parklandschaft zurĂŒckhaltend renaturiert. Die erweiterten Schilf- und RöhrichtbestĂ€nde, die feuchten Wiesen, die trockenen Grasfluren der Sandinsel und die offenen WasserflĂ€chen werden ebenfalls behutsam und erlebnisreich durch einige neue Wege und einfache konstruierte Holzstege fĂŒr den Erholungssuchenden erlebbar gemacht, die den Blick fĂŒr „Kunst in Sicht“ zulassen. Ein BrĂŒckenschlag, landschaftlich eingebunden, ĂŒber die Arme des Bachs hinab in die Niederung findet seinen Fußpunkt am zukĂŒnftigen Kleinen Wuhlesee ĂŒber dem Wasserspiegel schwebend mit Gastronomie und sonniger CafĂ©terrasse am Schilfsaum. Wegebeziehungen fĂ€chern sich hier auf, laden ein, die trockene Sandinsel, die Feuchtbereiche und den partiell zwischen den Armen der Wuhle verlaufenden inneren Rundweg durchs Tal zu besuchen.
Hier, weiter am Berg und in Richtung der GĂ€rten der Welt, teilt sich der Hauptweg, der Marzahn- Hellersdorfer Parkboulevard. Am Wegekreuz bieten sich die Ansichten auf die Kuppe des Berges mit Aussichtsturm, der Weinlaube mit Weinanbau und dem Obsthain am Hang an, alternativ die Rundwege mit unterschiedlicher Programmierung und Aspekten zu besuchen. Zu erfahren sind der Serpentinenweg zum Turm, der Höhenpfad zur Weinlaube ĂŒber den Weinberg, das lauffreundlich befestigte, schmale Band des Runner`s Path hinauf und wieder hinab, der kleine Wuhletalrundweg und der Schilfweg am Rand der Sandlinse mit Holz- und verbindungstegen.
Der Parkboulevard verlĂ€uft ebenengleich durch das Areal des Gartenbandes mit dem Ziel Besucherzentrum am Parkeingang West. Dieser Hauptweg passiert den Fuß des Weinbergs_dem Obsthain_entlang des naturnah, landschaftlich gestalteten Grenzgrabens_die Restauration am Koppelfließ / Eingang SĂŒd / IGA Ausstellungshalle, die Attraktionen der Wasserwelten, die IGA Blumenhalle / Info Gartenbau mit Gastronomieterrasse am Wasserspiel, die Gartenkabinette mit den MalergĂ€rten und dem bestehenden Renaissancegarten. Am Besucherzentrum findet der Parkboulevard seine Fortsetzung innerhalb der Wegeloops im Pleasureground der GĂ€rten der Welt.
Der Kienberg bildet den landschaftsrĂ€umlichen Bezugspunkt der Park Erlebnis Landschaft und schafft mit den unterschiedlich programmierten HĂ€ngen, den alternativen Aufstiegen, der biodiversen Entwicklung des Waldes, den Lichtungen, der Seilbahn und dem Aussichtsturm eine besondere Attraktion und Erlebnis- ErholungsqualitĂ€t. Der Berg vertritt im Koordinatensystem der Entwurfsidee sowohl den Part der Kultur als auch den der Natur. Der als vertikales GewĂ€chshaus konzipierte, glĂ€serne Turm steht ikonographisch fĂŒr die Bedeutung und Idee des Gartens in der Metropole und ist integraler Bestandteil des Konzeptes der GĂ€rten der Welt. Aussicht auf die Stadt und gleichsam bildhaft aus den grĂŒnen Architekturen der Metropolen der Zukunft. Ikonographie, Nachhaltigkeit der ganzjĂ€hrigen NutzungsattraktivitĂ€t mit Restaurationsterrasse und Seilbahnanschluss eröffnen neue Optionen der Bespielung innerhalb der Konzepte „GĂ€rten der Welt“ in der IGA 2017 Berlin.
Das Höhenplateau wird in seiner attraktiven Wirkung als Lichtung im Wald, auf der Kuppe weitgehend erhalten. Sichtachsen eröffnen Landschaftsfenster in die 4 Himmelsrichtungen und fokussieren sowohl auf den Fernblick als auch auf die Ansicht der fallenden Hanglagen und die Parkbereiche am Fuß des Berges. Im Besonderen ist der Blick gen Westen ĂŒber die Park FontĂ€ne im Koppelfließ Teich, den Wasserwelten, die große Blumenhalle im Park bis hin nach Berlin Mitte mit dem Wahrzeichen des Fernsehturmes zu nennen. Auf dieser wichtigen Sichtachse fĂŒhrt eine großzĂŒgige Himmelsleiter (Kienbergstiege) von der Park FontĂ€ne hinauf zum Plateau der Bergkuppe. Das Lange Bassin der Wasserwelten unterstreicht die Anmutung dieser Blickbeziehung in die Richtung der sich im Wasser spiegelnden abendlichen Sommersonne im Westen der Stadt. Nach SĂŒden fĂ€llt der Blick auf den Wuhle See und die MĂŒggelberge, nach Norden auf den Marzahner Ausguck mit TĂ€lchenbrĂŒcke und die Ahrensfelder Berge. Der nach Osten gerichtete Hang ist sportlichen AktivitĂ€ten gewidmet und bietet unter anderem Kletterangebote, Parcours und am nördlichen Rand eine Sommer- und Winterrodelbahn. Der westliche Hang ist ruhigen AktivitĂ€ten wie Meditation, Landschaftsmalerei, Umweltbildung und Ă€hnlichen Angeboten zugeeignet. Der sĂŒdliche Hang ist der Muße und Freude am Sein gewidmet. Einzelne Lichtungen im Stadtwald auf dem Berg sind der Programmierung entsprechend ausgestattet. Am West Hang soll wĂ€hrend der IGA 2017 die Ausstellung der Grabgestaltung zu sehen sein.
Der Serpentinenweg fĂŒhrt ĂŒber die Blickachse des durch Wiese, malerische SolitĂ€rgehölze und Wald Saum charakterisierten SĂŒdhangs vom kleinen Wuhlesee zur Kuppe. Am Anstieg bieten verschiedene WegeanschlĂŒsse Verbindungen zu den Angeboten des Stadtwaldes an den HĂ€ngen des Kienberges. Die Attraktion des glĂ€sernen Aussichtsturmes mit vertikalem GewĂ€chshaus und Bergrestauration ist Ziel des Weges und des Blicks aus dem Tal der Wuhle.Der Höhenpfad fĂŒhrt den Besucher zur malerischen und am dichten Waldrand gelegenen Weinlaube. Unterhalb dieser mit einer kleinen Terrasse ausgestatteten Laube fĂŒhren kleine Treppen und ein mehrfach querender Weg ĂŒber die Weinbergs Terrassierung hinab in den Obsthain am wechselfeuchten Grenzgraben. Gleichzeitig fĂŒhrt dem exponierten Standort der Laube wieder hinab zum Parkboulevard an der ParkfontĂ€ne. Der bestehende Aufstieg des Hauptweges auf den Kienberg vom Eingang SĂŒd / Koppelfließteich triff sich auch an der Weinlaube mit dem Höhenweg.Der Runners`s Path mit einer Breite von 1.2m und 5 km LĂ€nge, verlĂ€uft vom Runner`s Point am Seepavillon in einer Dopplespirale in je eine Richtung fĂŒr 2 LĂ€ufer hinauf auf den Berg und wieder hinab ins Tal. Das leichte GefĂ€lle von ca. 6% macht das Laufband generationentauglich. Die Trennung von den Spazierwegen gewĂ€hrleistet optimalen Laufkomfort. Im Bereich der Strecke am Ost Hang sind sportliche Parcours Angebote angegliedert. Im GegenĂŒber des Osthanges des Kienberges befindet sich der Ost Eingang mit dem Jelena Santic Friedenspark. Dieser Bereich mit Seilbahnstation und Eingang ĂŒber die LandschaftsbrĂŒcke Wuhletal inszeniert den Auftakt zur IGA 2017 auf der Hellersdorfer Seite. Die ZugĂ€nglichkeit von der U-Bahn Neue Grottkauer Straße und dem Reisebus Port erfolgt von wegebegleitender eindrucksvoller Wechselflor, blĂŒhenden ObstbĂ€umen als Hain gepflanzt ĂŒber großzĂŒgige Zuwegungen mit der Entscheidung der Besucher durch den Friedenspark. Neben dem Obsthain werden als bleibende ErgĂ€nzungen schon SolitĂ€rgehölze in Fastigiata Formen als Landmarks auf der Hangkante des Tals akzentuiert gesetzt. Auf dieser Hellersdorfer Seite beginnt der Marzahner – Hellesdorfer- Parkboulevard mit wechselnden Perspektiven auf Berg und Tal von der neuen leicht ins Tal abfallenden, geschwungenen LandschaftsbrĂŒcke Wuhletal.
Der sich im Westen an die „GĂ€rten der Welt“ anschließende Pleasureground ist ein mit weitlĂ€ufig malerischen SolitĂ€rgehölzen offen gestaltetes HerzstĂŒck der der Kultur gewidmeten Parklandschaft. Weite Rasen- und WiesenflĂ€chen, durchzogen von Parkwegen, bieten an, sich dort niederzulassen, um das Treiben der Besucher zum Beispiel an den Gartenkabinetten oder den Wasserattraktionen der Wasserwelten aus der Ferne als Bild zu genießen. Die Gartenkabinette vor der Kulisse aus dicht gepflanzten Großgehölzen werden durch zwei unterschiedlich thematisierte, parallel verlaufende Wege gefasst und durch freiwachsende und auch geschnittene breite Hecken unterschiedlicher Sorten gegliedert. Die Kabinette zeigen zur Gartenschau die MalergĂ€rten. Einige der schönsten können bleiben, andere machen neuen Gartenmalereien Platz. Die „GĂ€rten der Welt“ können zukĂŒnftig zu den schon bestehenden Angeboten in Zusammenarbeit mit den Klassen der Hochschule Malkurse mit dem Thema Die Welt in Gartenbildern anbieten_ „Alle GĂ€rtnerei ist Landschaftsmalerei“.
Das frische, „kĂŒnstliche“ Wasser der Wasserwelten thematisiert die Erscheinungsformen des Wassers in der Garten_Landschafts_ und Stadtkunst_Wasserkunst_ Im GegenĂŒber der Gastronomieterrasse große Blumenhalle befindet sich der ruhige Himmelsspiegel mit gewĂ€hlten Steinsetzungen und einem wenige cm tiefen Wasserfilm. An einigen Stellen der ebenen OberflĂ€che sind analog seichte Vertiefungen als Schalen ausgebildet. Hier quillt das frische Nass hervor und bildet Senken von bis zu maximal 30cm Tiefe. Der begehbare Himmelsspiegel bietet ein ĂŒbergreifendes Angebot. Im Besonderen die Kinder werden hier ihren Spaß haben wĂ€hrend die Erwachsenen das Geschehen beobachtend auf der Terrasse wahrnehmen können. Die Perfekte Welle ist die Bewegungsform des Wassers. Zwischen Rasenwellen, zum Pleasureground hin begrenzt vom Langen Bassin sowie begleitet durch die Wasserpromenade, entwickelt sich innerhalb der WellentĂ€ler eine zunehmende Dynamik des sich bewegenden Wassers. Von kleinen FontĂ€nen ĂŒber Sprudel hin zu Spritzern, schließlich SprĂŒhen und Nebel verflĂŒchtigt sich das Nass zu kleinsten Tröpfchen. Die BewĂ€sserung der Rasenwelle wird in die Inszenierung integriert. Die Ausgestaltung der OberflĂ€chen nimmt von seidenem Terrazzobeton am Himmelsspiegel zunehmend rauen Charakter an, bis hin zu Bruchstein und Fels. Die Korrelation von sich verflĂŒchtigendem Nass zu sich verdichtender MineralitĂ€t verdeutlicht die AggregatszustĂ€nde in der Natur und baut eine kreative Spannung im Raum auf. Das Lange Bassin beschreibt die Ruhe eines tiefen Wassers im Bassin und spiegelt von der Terrasse aus betrachtet den Kienberg. Ein kleiner Bambushain ĂŒber einem hölzernen Podest lĂ€dt zusĂ€tzlich zum Verweilen ein. Kleine Schilfteiche nehmen das verwendete Wasser zur Reinigung im östlichen Teil der Wasserwelten wieder auf. Das Thema der Wasserwelten ergĂ€nzt sich durch das Wasser der Natur beginnend mit der großen ParkfontĂ€ne im Koppelfließteich und anschließend in den Wassern des naturnahen Grenzgrabens und dem Naturrefugium Wuhletal.
Der Eingang Nord wird durch eine verbindende Gestaltung zwischen Außen und Innen durch einen steinernen Teppich mit KĂŒbelpflanzen im CarrĂ© sowie EntrĂ©e mit Pflanzung akzentuiert. Die Brunnengalerie und der Rhododendrenhain werden pflanzlich arrondiert. Die Restauration der Tropenhalle wird großzĂŒgig in den internen Platzbereich integriert. Der Eingang West mit dem Besucherzentrum ist funktional klar und ebenengleich erschlossen. Eine breite steinerne Bank bietet Wartenden einen guten Ort mit reprĂ€sentativen BlĂŒtenpflanzungen am Rande des Eingangsplatzes. Der Marzahner Ausguck wird umgeben von den Attraktionen und AktivitĂ€ten des Zauberwaldes, durch ĂŒppige GrĂ€serpflanzungen in Sichelform an ausgesuchten SolitĂ€rbĂ€umen rĂ€umlich gefasst, im Raumerlebnis geschĂ€rft. In VerlĂ€ngerung der geschwungenen TĂ€lchenbrĂŒcke bietet eine erhöhte Plattform, der Ausguck, Aussicht in freigestellte kleine Blickachsen in die „GĂ€rten der Welt“ und auf die Silhouette der Stadt. Die TĂ€lchenbrĂŒcke sowie auch die LandschaftsbrĂŒcke Wuhletal sind beide als leichte Stegkonstruktionen integrativ und zurĂŒckhaltend angedacht. Der Wasserspielplatz ist als vielseitiger Wasserloop mit verschiedenen Wasserspielangeboten, robust und eindrĂŒcklich gestaltet. Neben dem Spiel mit klarem Wasser im Loop fließt das Wasser in die mittige SpielsandflĂ€che und lĂ€dt hier zum Spiel mit Sand ein. Die Quelle des Koppelflies ist mit Bruchsteinen sowie Findlingen als Bestandteil der Konzeption des Spielbereiches naturnah thematisiert.
Das Wuhletal als Naturrefugium steht fĂŒr weitlĂ€ufige Wiesen und wechselfeuchte FlĂ€chen mit artenreichen Biotopstrukturen. Baumarten der Flusslandschaften wie Weiden und Pyramiden-, Silber-, Pappeln schaffen RĂ€ume und inszenieren den Blick auf die Großsiedlungen. Stege in Rohrkolben und SchilfflĂ€chen erlauben das Erlebnis von Pfuhl, See oder Teich in fast schon intimer Weise.
Dies sind die Orte fĂŒr Lauf- und Rollsportarten zum Spazieren und Wandern im Park. Zum Rasten laden BĂ€nke, umgefallene BaumstĂ€mme und frei gestellte StĂŒhle ein. Als Anlaufpunkt dient ein CafĂ© mit Runnerspoint am kleinen Wuhlesee, in dem ebenfalls hierzu Umkleiden und Duschen gibt. Das CafĂ© spielt mit der Grenze von Wasser und Land am „See“, Sumpfschwertlilie und Seerose stehen dafĂŒr.
Ausgedehnte RasenflĂ€chen bieten sich zum Grillen, informellen Ballspiel und zum Drachensteigen an. Am Hellersdorfer Rand des Parks lösen sich die zart farbigen Wiesen im FrĂŒhsommer in fast reine FarbflĂ€chen auf, Lupinen und SalbeibĂ€nder tauchen diesen Raum großflĂ€chig in tiefes Blau. Der Saum des Kienbergwaldes bildet hier eine wohltuende Raumkante.

Im Rahmen der Inwertsetzung durch die IGA 2017 wird der Kienberg mit Waldbestand in Richtung eines Erlebnis- und Freizeitwaldes in seinen Potentialen entwickelt. Dabei bilden die Schneisen der Seilbahnen und des Rodelhangs keine expliziten Trennungen der Waldgesellschaften aus. Langlebige, wertvolle, heimische und fremde Waldbaumarten lassen ein nachhaltiges Waldbild entstehen. Mit gezielten Setzungen wird der Wald inszeniert, offene Lichtungen mit Aufenthaltscharakter nehmen zur Gartenschau die GrĂ€berausstellung als eine Lichtung der Ruhe wie selbstverstĂ€ndlich auf. Die Schichtungen von heimischen Mischwaldgesellschaften und ihren Entsprechungen in Teilen Asiens und Nordamerikas können hier zum Thema werden. Ein Kletterpfad lĂ€sst das Erleben unmittelbar werden und knĂŒpft an die Lauf- und Bewegungswege auf den Kienberg an. Der Waldboden wird dauerhaft so entwickelt, dass er mit Waldbodenpflanzen wie Sauerklee, großer Sternmiere und Buschwindröschen sich möglichst selbst erhĂ€lt und nur wenige Eingriffe notwendig macht.
Im SĂŒden des Kienbergs, auf halber Höhe entsteht ein kleines Weinlokal (Weinlaube) ĂŒber einem Weinberg, der zur Zeit der Ausstellung auch den Ausstellungsbeitrag Kletterpflanzen wie Clematis und Kletterrosen mit aufnimmt. In offenen Hanglagen finden StreuobstbĂ€ume ihren Platz.
Am Fuß des Weinbergs bilden BestĂ€nde von Blutweiderich und Sumpfschwertlilie mit den großen BlĂ€ttern der Pestwurz einen selbstverstĂ€ndlichen Begleiter des Grenzgrabens und wird ein naturnaher Retentionsraum.
Vom Gipfel des Kienbergs windet sich in Serpentinen ein Band aus Wechselflor fĂŒr das Jahr der Gartenschau und langlebigen Stauden Richtung CafĂ© am kleinen Wuhlesee.

Vegetationskonzept IGA 2017

Gehölze
PrĂ€chtige SolitĂ€rgehölze kommen genauso zum Einsatz wie AlleebĂ€ume und Jungware fast aller Gehölze, um neue Wege und ParkrĂ€ume sinnvoll wieder einzugrĂŒnen. BĂ€ume fĂŒr die Zukunft, die dem Klimawandel trotzen könnten, bekommen hier ein sinnvolles Testfeld. Der Umbau des Kienbergs wird hier auch Platz bieten, JungbĂ€ume von WaldbĂ€umen mit Migrationshintergrund zur Verwendung zu bringen.
Zur Gehölzverwendung nutzen wir die Heckenware, die lenkend und abschirmend durch den neuen Park fĂŒhrt. In KĂŒbeln gezeigte Sonderformen und GĂ€ste aus den GewĂ€chshĂ€usern zeigen die ganze Breite der Produktion der Baumschulen. Sonderthemen wie Rosen in Kombination mit Stauden in der Sonne nahe am neuen westlichen Haupteingang sowie der erweiterte Rhododendronhain im Bereich des nördlichen Eingangs neben der Brunnengalerie gelegen, werden mit Begleitgehölzen und zusĂ€tzlichen RhododendronzĂŒchtungen noch hochwertiger.
Der Weinberg bietet die Möglichkeit klassischer Kombinationen wie Rosen an der Weinproduktion um als MehltauwÀchter zu fungieren. Die extensive Produktion von Obst, wie zum Beispiel in StreuobstbestÀnden, ist hier gut im Zusammenhang darzustellen, der deutsche Weinbau kann sich hier prÀsentieren.

Stauden
Die IGA Berlin zeigt die ganze Vielfalt der Stauden, die im Berliner Raum mit Karl Foerster einen der berĂŒhmtesten StaudenzĂŒchter aufzuweisen hat.
Stauden als heimische Wildformen im Bereich der NaturschutzflÀchen zum Beispiel in den wechselfeuchten Arealen an der Wuhle, fremde Wildstauden in Verwilderung in informellen Bereichen, wie den HÀngen des Kienbergs.
Stauden mit all ihren Prachtformen in den zum Teil dauerhaften Beeten der EingÀnge und als gezielte Setzungen im Park. Zu den Stauden gehören auch die immer wieder kommenden Zwiebelpflanzen, wie spÀte Narzissen, die ein wichtiger Bestandteil des Auftaktes der Gartenschau sein werden.
Wechselflor
Der Austausch der Pflanzen im Mai von FrĂŒhjahrsflor zu Sommerflor mit dem Ziel der lang anhaltenden Farbenpracht setzt auf der IGA Berlin 2017 besondere Attraktionspunkte. Gastronomie, Aufenthaltsorte und Seilbahnstationen sowie EingĂ€nge erhalten so eine Aufwertung, sind ĂŒber das Jahr hinweg zusĂ€tzliche Anziehungspunkte. Mit dem Ausstellungsbeitrag Beet-und Balkonpflanzen lassen sich vertikale Elemente entwickeln, die an temporĂ€ren Bauten zum Einsatz kommen.

Wiesen
BlĂŒtenwiesen mit Regiosaatgut angelegt, haben schon auf vielen Gartenschauen zu interessanten Aspekten gefĂŒhrt, die nachhaltig die DiversitĂ€t der heimischen Arten positiv beeinflussen konnte. Auch hier werden auf den Standort und gemĂ€ĂŸ der Gestaltungsabsicht Wiesen etabliert und entwickelt werden.

Wasserpflanzen
Die vielen Uferbereiche an der Wasserwelt und den Bereichen um die Wuhle und dem naturnahen Grenzkanal im SĂŒden bieten die Gelegenheit, Wasserpflanzen auszustellen, die sonst nur auf eher begrenztem Raum bei Gartenschauen Platz finden.

GemĂŒse
Der Sehnsucht nach dem eigenen GemĂŒse wird in nennenswertem Rahmen im Norden des Parks Raum gegeben. Hier entstehen FlĂ€chen fĂŒr das urbane GĂ€rtnern, das sich auch den Themen rund um den Erhalt alter GemĂŒse und Obstsorten widmet.

Der Turm auf der Kienbergkuppe wird nicht allein als Aussichtsbauwerk, sondern als weiteres Gartenmosaik der „Welt in Gartenbildern“ formuliert, der die PrĂ€sentation internationaler Gartenkultur um einen garten- und kulturhistorisch interessanten Aspekt erweitert.
Der Turm wird als vertikales GewĂ€chshaus interpretiert, in dem die Geschichte der Ansiedelung von Pflanzen aus Übersee erzĂ€hlt wird. Inhaltlicher Ausgangspunkt ist die „Wardsche Kiste“. Diese so einfache wie bahnbrechende Erfindung durch Dr. Nathaniel Bagshaw Ward um 1830 hat die Einfuhr und weltumspannende Verbreitung vieler fremder Pflanzenarten erst ermöglicht, weil in diesen einfachen Glaskisten erstmals lebende Pflanzen in grĂ¶ĂŸerem Umfang die langen Seereisen geschĂŒtzt ĂŒberdauern konnten.
Auf den verschiedenen Ebenen sind unterschiedlichste Nutz- und Zierpflanzen zu sehen, die mittels der Wardschen Kiste weltweit verbreitet wurden. ErgÀnzend zur Bepflanzung ist auch eine museale PrÀsentation der 2010 im Botanischen Garten Berlin entdeckten, originalen Wardschen Kisten , denkbar.
Diese spezifische Programmatik einer Pflanzenausstellung ermöglicht eine ganzjĂ€hrige Nutzung des Turmes und damit auch den ganzjĂ€hrigen Betrieb der integrierten Gastronomie. Das bereits durch die geplante Tropenhalle erhöhte Besucherpotential der GĂ€rten der Welt im Winterhalbjahr oder bei Schlechtwetter wird durch den „Wardschen Turm“ nochmals erweitert.

Der Aussichtsturm steht auf einem massiven Sockel, in dem die Gastronomie und die technischen Funktionen untergebracht sind. Dieser Sockel befindet sich am Rand der Kienbergkuppe und erweitert diese in Form eines ebenengleichen Aussichtsplateaus in den Hang hinein. Dadurch wird die vorhandene rÀumliche QualitÀt der Kuppe als ebene, baumgesÀumte Lichtung auf dem Berg respektiert und architektonisch konzeptionell integriert.
Der glĂ€serne Pflanzenturm verweist schon in seiner Fernwirkung durch den flĂ€chigen Pflanzenscreen hinter der Fassade auf den Bezug zu der Parkerlebnislandschaft. In der AnnĂ€herung werden einzelne, eingestellte Glasvitrinen mit hoher Bepflanzung erkennbar, die ikonografisch als „Wardsche Kisten“ innerhalb der GebĂ€udestruktur gelesen werden können.
Abgelöst von der transparenten Fassade, die mit ca. 1m Abstand vor die Konstruktion und die Geschossebenen gehĂ€ngt ist, befindet sich der vertikale Pflanzen-Screen der eigentlichen Pflanzenausstellung. Die entsprechenden PflanzbehĂ€lter werden mit 90cm Abstand ĂŒbereinander in einer umlaufenden, von den Decken abgehĂ€ngten Stahlprofilkonstruktion eingehĂ€ngt. Innerhalb eines seriell-rationalen, technisch-konstruktiven GrundgerĂŒstes erzeugen die thematisch unterschiedlich gestalteten Pflanzkabinette, die mehrgeschossigen und versetzt eingestellten „Wardschen GlashĂ€user“, Skywalks, die wechselnd angeordneten FassadentrĂ€ger, die variierend verwendete Pflanztrog-Tragstruktur, die scheinbar ungeordneten LĂŒftungsfenster und die wechselnd inszenierten Ausblicke eine Varianz, die jeder Ausstellungsebene einen eigenen Charakter verleiht. Auf der obersten Ebene befindet sich eine offene Aussichtsplattform. Die Gestaltung der Sonnenterrasse der Gastronomie wiederholt das Bild der auskragenden Aussichtsebenen.

Im Aussichtsturm besteht die Möglichkeit zur Gartenschau die Schaupflanzungen aus den Wettbewerben thematisch zu integrieren. Die langfristige Konzeption sieht jedoch die Thematisierung der Reisen der Pflanzen aus den Subtropen und Tropen der Welt nach Mittel- und Nordeuropa vor.
Die Pflanzungen im Aussichtsturm gliedern sich in eine flĂ€chige Pflanzung entlang der Fassade und in den Turm eingestellte „Wardsche GlashĂ€user“. Die flĂ€chigen Pflanzungen bestehen aus im Balkonkastenprinzip hergestellten Riegeln innerhalb der Glasfassade. Hier wird die Vielfalt der FarngewĂ€chse der Welt und vorwiegend grĂŒne Blattschmuckpflanzen gezeigt. In den eigentlichen „Wardschen GlashĂ€usern„ werden Sortierungen möglich wie:
GewĂŒrze wie Pfeffer, Zimt, Ingwer und Vanille
Heilpflanzen wie Chinin, Koca und Neem
Faserpflanzen wie Rhaphis, Neuseelandhanf oder Sisal
Nutzpflanzen wie Brotfruchtbaum, Kautschuk, Bananen, Ananas und Zuckerrohr
Genussmittel wie Tee, Kaffee, Kakao und Mate
Genauso kann natĂŒrlich nach Kontinenten oder Sammlungsreisenden sortiert werden.
Selbst die Verwendung von einzelnen Gattungen wie Orchideen ist denkbar, da diese mit eine der grĂ¶ĂŸten Pflanzenfamilien stellen.
Eine solche Konstruktion ermöglicht die Entwicklung eines auch dynamischen Ausstellungskonzeptes, wie es in etablierten HÀusern hÀufig schwer zu verwirklichen ist.

Der Sockel wird als Stahlbetonkonstruktion teilweise in den Hang gebaut. Der Turm selbst wird als reine Stahlkonstruktion aus Quadratrohrprofilen errichtet. Die vertikalen Lasten aus den HauptstĂŒtzen werden ĂŒber BohrpfĂ€hle in den Baugrund abgeleitet. Die um jeweils 1,75m in der Höhe versetzten Geschossebenen ruhen auf einem TrĂ€gerrost, an dem sowohl die Glasfassade als auch die Tragkonstruktion fĂŒr die PflanzbehĂ€lter an RundstĂ€hlen abgehĂ€ngt werden. Der Aufzugsschacht wird als zentraler, aussteifender Kern ausgebildet. Die TreppenlĂ€ufe dienen als aussteifende WindbĂ€nder in LĂ€ngsrichtung, in Querrichtung erfolgt die Windaussteifung durch die Vierendel-Wirkung der Decken-Tragroste in Verbindung mit den HauptstĂŒtzen und dem Aufzugskern. Diese rationale und wirtschaftliche Tragstruktur kontrastiert gestalterisch mit den beiden weit auskragenden Skywalks, welche durch die Ausnutzung der Tragwirkung des BrĂŒstungsgelĂ€nders und Seilabspannungen optisch schlank gehalten sind. Durch die AbhĂ€ngung der gesamten Konstruktion fĂŒr die Pflanzschicht und der Glasfassade von den Geschossebenen werden vertikale Tragglieder an der Fassade vermieden, um Leichtigkeit und Transparenz beizubehalten.

Der Turm soll als beheiztes GewĂ€chshaus ausgefĂŒhrt werden. Die benötigte Heizenergie wird geothermisch durch die als EnergiepfĂ€hle ausgefĂŒhrten GrĂŒndungspfĂ€hle mittels einer WĂ€rmepumpe gewonnen. ZusĂ€tzlich wird die AbwĂ€rme der Gastronomie zur Beheizung des Turmes genutzt. Besonders wĂ€rmeliebende Pflanzen werden nur in den klimatisch abgetrennten vertikalen „Haus im Haus“ GewĂ€chshĂ€usern untergebracht, was ein insgesamt moderates Temperaturniveau im Rest des Turmes erlaubt.
Im Sommer soll ĂŒberschĂŒssige WĂ€rme im Turm dem Erdreich ĂŒber die EnergiepfĂ€hle wieder zugefĂŒhrt und damit wĂ€hrend des Sommers ein WĂ€rmeenergiespeicher fĂŒr das Winterhalbjahr angelegt. Durch die Summe dieser Maßnahmen können die Betriebskosten nachhaltig gegenĂŒber einer konventionellen Beheizung reduziert werden.
Eine Überhitzung des Turmes im Sommer wird durch natĂŒrliche LĂŒftung mit großzĂŒgig angeordneten LĂŒftungsflĂŒgeln vermieden. Diese werden je nach Windgeschwindigkeit und vorhandener Thermik auf unterschiedlichen Höhen und Fassaden des Turmes automatisch geöffnet und geschlossen. Zur Vermeidung von Feuchtespitzen in der Raumluft im Winterhalbjahr wird der Turm mechanisch gelĂŒftet und die WĂ€rme in WĂ€rmetauschern zurĂŒckgewonnen. Die Zuluft wird an den Fassaden auf der untersten Ebene eingeblasen und gelangt durch Thermik und Sogwirkung bis auf die oberste Ebene, wo sie innerhalb des Fahrstuhlschachtes nach unten abgesaugt wird. Auf ein aufwĂ€ndiges Kanalnetz kann dadurch verzichtet werden.
Aus BrandschutzgrĂŒnden ist der gesamte Turm mit einer Sprinkleranlage ausgestattet. Die LĂŒftungsfenster dienen als RauchabzĂŒge.

Die PflanzbehÀlter werden durch ein automatisches BewÀsserungssystem bewÀssert. Zur Minimierung des Wasserverbrauches wird das anfallende Regenwasser auf allen versiegelten FlÀchen der Kienbergkuppe in einer Regenwasserzisterne gesammelt.
Talblick im Wuhletal

Talblick im Wuhletal

Lageplan

Lageplan

Conceptual

Conceptual

Erlebnispark Berlin Marzahn

Erlebnispark Berlin Marzahn

Parkeingang-West

Parkeingang-West

Parkeingang-Nord

Parkeingang-Nord

Bergblick ins Wuhletal

Bergblick ins Wuhletal

Parkboulevard Wuhletal

Parkboulevard Wuhletal

Plateau auf dem Kienberg

Plateau auf dem Kienberg

Vertikales Greenhouse - Aussichtsplattform Kienberg

Vertikales Greenhouse - Aussichtsplattform Kienberg

Steg-Restauration im Wuhletal

Steg-Restauration im Wuhletal