Nichtoffener Wettbewerb | 07/2012
Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal
Der "Ring"
3. Rundgang
sonstige Fachplanung
ErlÀuterungstext
Der Entwurf schlÀgt eine, den zentralen Platzraum weitrÀumig fassende, reliefartig modellierte, kreisförmige Bodenplastik vor.
Die Kreisform steht in direktem Bezug zum Innenstadtring als den authentischen Ort, der Leipziger âMontagsdemonstrationenâ. Sie thematisiert mit einem begehbaren Plateau den âZug der Siebzigtausendâ auf dem Weg zur Friedlichen Revolution 1989.
Ziel des Entwurfs ist es, das Erinnern an das historische Ereignis mit dem âInstrumentâ einer begehbaren und vielschichtig benutzbaren, mehrdeutigen Form zu befördern und am âPlatz der Friedlichen Revolutionâ als prĂ€gender Bestandteil einer Platzgestaltung zu verankern.
Ein schalenartig geschwungenes Plateau um fasst den zentralen Platzraum ringförmig.
Es wird mit ansteigender Höhe breiter und fĂŒhrt den Betrachter bis auf 1,50m ĂŒber das Platzniveau.
Zwei halbreisförmige Ringe stehen sich, einander zugeneigt, gegenĂŒber. BodenbĂŒndig miteinander zu einer Gesamtform verbunden rahmen sie einen groĂen bĂŒhnenartigen Platzraum mit einem Durchmesser von hundert Metern. Der Platz öffnet sich in der Diagonalen sehr weitrĂ€umig nach Nord und SĂŒd und verbindet so, rĂ€umlich deutlich erlebbar, die Innenstadt mit den sĂŒdöstlichen Stadtquartieren und der Achse zum Völkerschlachtdenkmal .
Die groĂrĂ€umige Dimension steht in deutlichem und spannungsvollen VerhĂ€ltnis zu dem weiten Raum des Innenstadtringes und zu der sehr groĂen, FlĂ€che des zukĂŒnftigen âPlatzes der Friedlichen Revolutionâ.
Sie gibt dem Stadtraum einen prĂ€gnanten, aber nicht dominanten Rahmen um eine groĂe, offene und bĂŒhnenartige Mitte.
Die rÀumliche Wirkung des Plateaus changiert zwischen Schwere, Leichtigkeit und Dynamik.
Sie regt an, im Betrachten und Benutzen und im Vorbeigehen ĂŒber die Freiheit, als immer wieder neu zu erringendes Gut nachzudenken. Sie dient in ihrer betrĂ€chtlichen rĂ€umlichen Ausdehnung der Erinnerung an die Menschen der Friedlichen Revolution 1989 und sie stellt leise die Frage nach der gegenwĂ€rtigen und Besorgnis erregenden Situation des Kampfes der Menschen fĂŒr die Grundrechte, in Europa und in vielen LĂ€ndern der Welt. Dieses benutzbare und Denkmal findet mit seinen Nutzungsmöglichkeiten, seiner PlastizitĂ€t, Dimension Geste einen starken und stimmigen Ausdruck.
Der kleine Schritt vom Passanten zum Demonstranten soll mit dem Begehen des Plateaus symbolisch nachvollziehbar werden.
Die leicht zum Kreisinneren geneigte Ebene, kann leichte Verunsicherung auslösen. Das Plateau ist kein normaler FuĂweg. Es ist zugleich auch die Andeutung eines Amphitheaters in Form einer sich zum Himmel öffnenden flachen und geteilten Schale, es ist eine begehbare und verĂ€nderbare âGeschichtsuhrâ die ĂŒber die Ereignisse der Friedlichen Revolution erzĂ€hlt, die den Blick fĂŒr die Geschehnisse in der Nikolaikirche und am Innenstadtring schĂ€rfen kann.
Sie vermittelt dem Benutzer in chronologischen Folge die Daten der Montagsgebete, und spÀteren Montagsdemonstrationen und deren ungeheures Anwachsen mit im Boden des Plateaus eingelassenen entscheidenden Daten des Jahres 1989.
Die Buchstaben der Worte âFriedenâ und âFreiheitâ sind klein aber aus Gehwegdistanz entlang der AuĂenseite des Plateaus in möglichst vielen Sprachen eingelassen.
Zur Veranschaulichung und Bezugnahme der Entwicklung auf dem Innenstadtring, sind die abstrahierten Formen von sich immer mehr ausbreitenden FuĂabdrĂŒcken im Plateauboden vorgesehen. Kleinen LED- Leuchten schaffen nachts eine warm schimmernden, sich verdichtenden Lichtteppich und weisen auf das wichtige Ereignis des Lichtfestes als âoffene und immer wieder neu zu belebende, lebendige Inszenierung eines Erinnerungsrituales hin.
Das Datum des 9. Oktobers befindet sich an der höchsten Stelle des Plateaus. Eine ĂŒber den Innenrand fallende WasserflĂ€che unterstreicht die besondere Bedeutung dieses glĂŒcklichen und einmaligen Ereignisses in der deutschen Geschichte.
Eine weitere WasserflĂ€che im gegenĂŒberliegenden Teil wĂ€re noch sinnvoll zuzuordnen.
Plateau und Platz gehören untrennbar zusammen. Sie sollten sich im GlĂŒcksfall gegenseitig befördern um sich erfolgreich im alltĂ€glichen Gebrauch und in der Zukunft bewĂ€hren zu können. Die stĂ€dtischen Funktionen brauchen diese gegenseitigen Impulse und umgekehrt kann der Platz von diesen Funktionen profitieren.
Um das Bebauungskonzept und eine erfolgreiche Vernetzung der Innenstadt ĂŒber den Leuschner Platz mit den angrenzenden Stadtquartieren zu erreichen, bedarf es eines âBildesâ, eines Charakters.
Das neue Denkmal, die Nutzung des Oktogons als Dokumentations- und Kulturort, die neue Markthalle, die Probsteikirche und die neue Bebauung könnten zusammen einen sehr modernen, lebendigen und vielseitig nutzbaren, auch von jĂŒngeren Menschen stark frequentierbaren urbanen Stadtraum mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t prĂ€gen.
Ein zusĂ€tzliches Gestaltungsmittel sind die locker auf der PlatzflĂ€che verstreuten BaumsolitĂ€re in runden unterpflanzten Baumscheiben. Sie sind hoch aufgeastet und schaffen als âFriedensbĂ€umeâ
eine besondere AtmosphÀre, ohne den Blick von allen Seiten auf die rahmende Bebauung und die hoffentlich bald komplettierten Promenade des Altstadtringes zu verstellen.
Die technische Realisierbarkeit ist nach bisheriger EinschĂ€tzung unproblematisch. Die höheren Belastungen liegen auĂerhalb der Decke des Citytunnels.
Der monolithische, möglichst fugenlose Eindruck kann mit der Verwendung eines Ă€uĂerst hochwertigen und extrem robusten Betonwerkstein mit besonderer OberflĂ€chenbehandlung am besten und sehr langlebig zum Ausdruck gebracht werden.
Der Aufwand fĂŒr den wirtschaftlichen Betrieb und Unterhalt fĂŒr zwei Brunnenanlagen, ist zu berĂŒcksichtigen.
Die Reinigung der BetonwerksteinoberflĂ€che ist nach der Fertigstellung der PlatzflĂ€che und unter BerĂŒcksichtigung ihrer hohen Bedeutung und der zu erwartenden Frequenz höher anzusetzen.
Die Kreisform steht in direktem Bezug zum Innenstadtring als den authentischen Ort, der Leipziger âMontagsdemonstrationenâ. Sie thematisiert mit einem begehbaren Plateau den âZug der Siebzigtausendâ auf dem Weg zur Friedlichen Revolution 1989.
Ziel des Entwurfs ist es, das Erinnern an das historische Ereignis mit dem âInstrumentâ einer begehbaren und vielschichtig benutzbaren, mehrdeutigen Form zu befördern und am âPlatz der Friedlichen Revolutionâ als prĂ€gender Bestandteil einer Platzgestaltung zu verankern.
Ein schalenartig geschwungenes Plateau um fasst den zentralen Platzraum ringförmig.
Es wird mit ansteigender Höhe breiter und fĂŒhrt den Betrachter bis auf 1,50m ĂŒber das Platzniveau.
Zwei halbreisförmige Ringe stehen sich, einander zugeneigt, gegenĂŒber. BodenbĂŒndig miteinander zu einer Gesamtform verbunden rahmen sie einen groĂen bĂŒhnenartigen Platzraum mit einem Durchmesser von hundert Metern. Der Platz öffnet sich in der Diagonalen sehr weitrĂ€umig nach Nord und SĂŒd und verbindet so, rĂ€umlich deutlich erlebbar, die Innenstadt mit den sĂŒdöstlichen Stadtquartieren und der Achse zum Völkerschlachtdenkmal .
Die groĂrĂ€umige Dimension steht in deutlichem und spannungsvollen VerhĂ€ltnis zu dem weiten Raum des Innenstadtringes und zu der sehr groĂen, FlĂ€che des zukĂŒnftigen âPlatzes der Friedlichen Revolutionâ.
Sie gibt dem Stadtraum einen prĂ€gnanten, aber nicht dominanten Rahmen um eine groĂe, offene und bĂŒhnenartige Mitte.
Die rÀumliche Wirkung des Plateaus changiert zwischen Schwere, Leichtigkeit und Dynamik.
Sie regt an, im Betrachten und Benutzen und im Vorbeigehen ĂŒber die Freiheit, als immer wieder neu zu erringendes Gut nachzudenken. Sie dient in ihrer betrĂ€chtlichen rĂ€umlichen Ausdehnung der Erinnerung an die Menschen der Friedlichen Revolution 1989 und sie stellt leise die Frage nach der gegenwĂ€rtigen und Besorgnis erregenden Situation des Kampfes der Menschen fĂŒr die Grundrechte, in Europa und in vielen LĂ€ndern der Welt. Dieses benutzbare und Denkmal findet mit seinen Nutzungsmöglichkeiten, seiner PlastizitĂ€t, Dimension Geste einen starken und stimmigen Ausdruck.
Der kleine Schritt vom Passanten zum Demonstranten soll mit dem Begehen des Plateaus symbolisch nachvollziehbar werden.
Die leicht zum Kreisinneren geneigte Ebene, kann leichte Verunsicherung auslösen. Das Plateau ist kein normaler FuĂweg. Es ist zugleich auch die Andeutung eines Amphitheaters in Form einer sich zum Himmel öffnenden flachen und geteilten Schale, es ist eine begehbare und verĂ€nderbare âGeschichtsuhrâ die ĂŒber die Ereignisse der Friedlichen Revolution erzĂ€hlt, die den Blick fĂŒr die Geschehnisse in der Nikolaikirche und am Innenstadtring schĂ€rfen kann.
Sie vermittelt dem Benutzer in chronologischen Folge die Daten der Montagsgebete, und spÀteren Montagsdemonstrationen und deren ungeheures Anwachsen mit im Boden des Plateaus eingelassenen entscheidenden Daten des Jahres 1989.
Die Buchstaben der Worte âFriedenâ und âFreiheitâ sind klein aber aus Gehwegdistanz entlang der AuĂenseite des Plateaus in möglichst vielen Sprachen eingelassen.
Zur Veranschaulichung und Bezugnahme der Entwicklung auf dem Innenstadtring, sind die abstrahierten Formen von sich immer mehr ausbreitenden FuĂabdrĂŒcken im Plateauboden vorgesehen. Kleinen LED- Leuchten schaffen nachts eine warm schimmernden, sich verdichtenden Lichtteppich und weisen auf das wichtige Ereignis des Lichtfestes als âoffene und immer wieder neu zu belebende, lebendige Inszenierung eines Erinnerungsrituales hin.
Das Datum des 9. Oktobers befindet sich an der höchsten Stelle des Plateaus. Eine ĂŒber den Innenrand fallende WasserflĂ€che unterstreicht die besondere Bedeutung dieses glĂŒcklichen und einmaligen Ereignisses in der deutschen Geschichte.
Eine weitere WasserflĂ€che im gegenĂŒberliegenden Teil wĂ€re noch sinnvoll zuzuordnen.
Plateau und Platz gehören untrennbar zusammen. Sie sollten sich im GlĂŒcksfall gegenseitig befördern um sich erfolgreich im alltĂ€glichen Gebrauch und in der Zukunft bewĂ€hren zu können. Die stĂ€dtischen Funktionen brauchen diese gegenseitigen Impulse und umgekehrt kann der Platz von diesen Funktionen profitieren.
Um das Bebauungskonzept und eine erfolgreiche Vernetzung der Innenstadt ĂŒber den Leuschner Platz mit den angrenzenden Stadtquartieren zu erreichen, bedarf es eines âBildesâ, eines Charakters.
Das neue Denkmal, die Nutzung des Oktogons als Dokumentations- und Kulturort, die neue Markthalle, die Probsteikirche und die neue Bebauung könnten zusammen einen sehr modernen, lebendigen und vielseitig nutzbaren, auch von jĂŒngeren Menschen stark frequentierbaren urbanen Stadtraum mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t prĂ€gen.
Ein zusĂ€tzliches Gestaltungsmittel sind die locker auf der PlatzflĂ€che verstreuten BaumsolitĂ€re in runden unterpflanzten Baumscheiben. Sie sind hoch aufgeastet und schaffen als âFriedensbĂ€umeâ
eine besondere AtmosphÀre, ohne den Blick von allen Seiten auf die rahmende Bebauung und die hoffentlich bald komplettierten Promenade des Altstadtringes zu verstellen.
Die technische Realisierbarkeit ist nach bisheriger EinschĂ€tzung unproblematisch. Die höheren Belastungen liegen auĂerhalb der Decke des Citytunnels.
Der monolithische, möglichst fugenlose Eindruck kann mit der Verwendung eines Ă€uĂerst hochwertigen und extrem robusten Betonwerkstein mit besonderer OberflĂ€chenbehandlung am besten und sehr langlebig zum Ausdruck gebracht werden.
Der Aufwand fĂŒr den wirtschaftlichen Betrieb und Unterhalt fĂŒr zwei Brunnenanlagen, ist zu berĂŒcksichtigen.
Die Reinigung der BetonwerksteinoberflĂ€che ist nach der Fertigstellung der PlatzflĂ€che und unter BerĂŒcksichtigung ihrer hohen Bedeutung und der zu erwartenden Frequenz höher anzusetzen.
Lageplan I © Hans-Hermann Krafft
Perspektive I Visualisierung: Peter Flunkert I © Hans-Hermann Krafft
Schnitt I © Hans-Hermann Krafft
Modell I © Hans-Hermann Krafft © I Hamlyn Terry, Modellbau
Modell I © Hans-hermann Krafft © I Hamlyn Terry, Modellbau