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Konkurrierendes Gutachterverfahren in Anlehnung an RPW | 09/2013

Kindertagesstättenersatzneubau der Ev.-Luth. Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde

Grunwald & Grunwald - Perspektive

Grunwald & Grunwald - Perspektive

2. Preis

Preisgeld: 1.000 EUR

GRUNWALD & GRUNWALD

Architektur

Erläuterungstext

Haltung

Mit dem Kindertagesstättenersatzneubau der „Evangelisch-Lutherischen Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde“ eröffnet sich die Chance, ein zeitgemäßes „Haus für Kinder“ zu bauen, in dem sich Kinder wohl fühlen, spielen, sich ausprobieren, forschen und experimentieren dürfen, um mit allen Sinnen die Welt zu entdecken.
Darüber hinaus ermöglicht der Standort an der Fitz-Seeger-Straße / Richterstraße, die ortstypische Villen- und Stadthausbebauung mit ihrem alten Baumbestand zu ergänzen. Aus diesen Überlegungen leitet sich das architektonische Konzept ab.


Städtebau, Freiraum und Erschließung

Leitidee für die Gestaltung der Kita ist die bauliche Besetzung der Ecke Fritz-Seeger-Straße / Richterstraße mit einem kompakten, gegliederten Baukörper, der die bestehenden Baufluchten aufnimmt und gleichzeitig den markanten Baumbestand auf dem Grundstück erhält.

Die Freispielfläche für die Kinder befindet sich im Nordosten des Grundstücks entlang der Fritz-Seeger-Straße. Das „Spielen unter Bäumen“ wird zum Markenzeichen der Kita.
Der Haupteingang der Kita befindet sich im Südwesten des Grundstücks. Hier wird ein kleiner Vorbereich mit Sitzgelegenheiten unter Bäumen ausgebildet. Die PKW-Stellplätze und Essensanlieferung liegen an der Nordseite des Grundstücks und werden auf kurzem Wege von der Richterstraße erschlossen.


Funktionales Konzept

Der zweigeschossige kompakte Kita-Neubau ist funktional klar gegliedert. Die Kita bietet Platz für 108 Kinder (einschließlich 6 Integrationskinder), die in drei Kinderkrippengruppen im EG und vier altersgemischten Kindergartengruppen im OG untergebracht sind.

Erdgeschoss:
Der Eingangsbereich ist als überdachter Einschnitt in den Baukörper angelegt. Über den Eingang gelangt man auf eine offene Begegnungs- und Kommunikationszone für Eltern und Gäste. Hier ist der zentrale Bereich für das Bringen und Holen der Kinder, aber auch Raum für das aktive Gespräch. Eine zentral gelegene einläufige Treppe mit einem kleinen Luftraum gliedert diesen Bereich und dient der Orientierung für Eltern und Gäste.
Unmittelbar an den Eingang grenzen mit transparenten Glaswänden der Multifunktionsraum sowie der Raum für die Kita-Leitung. Die Gruppenräume der Kinderkrippe (h=2,70 m) sind zu den Freibereichen orientiert. Die erforderlichen Garderoben, Sanitär- und Schlafräume sind den Gruppenräumen direkt zugeordnet. Der Zugang zum Freispielbereich erfolgt direkt aus den Gruppenräumen sowie über die angrenzenden Flure. Vorgelagerte Holzterrassen ermöglichen den Übergang in den Garten.
Der funktional organisierte Küchentrakt mit Essensanlieferung befindet sich im Norden des Baukörpers. In Sichtweite zum Eingang befindet sich der Lift.

Obergeschoss:
Der zentrale Bereich des Obergeschosses ist durch ein Oberlicht mit Tageslicht versorgt. Die vier Kindergartenräume mit den zugeordneten Sanitärbereichen sind nach Südwesten und Südosten orientiert und profitieren von der günstigen natürlichen Belichtung. Zwischen diesen Raumeinheiten befindet sich eine nicht überdachte Dach- und Spielterrasse, die als „grünes Zimmer“ den Außenraumbezug ermöglicht. Der „Blick in die Baumkronen“ ist typisch für das Obergeschoss. Der Zugang zum Freispielbereich erfolgt über eine Außentreppe und mündet dort in einen zentral gelegenen kleinen Platz. Die Kinderwerkstatt – ergänzt um eine kleine Loggia, die erforderlichen Personalräume und die Hausmeisterwerkstatt sind auf der Nordseite des Baukörpers untergebracht. Die Räume des Kindergartens sind leicht erhöht (h=3,30 m), um eine zweite Spielebene auszubilden, die als Möbelstück in den Raum eingestellt wird. Die zweite Spielebene wird über eine Holztreppe erreicht und kann als Kreativitätsraum oder als Kinderatelier ausgebildet werden.

In beiden Geschossen sind die Flure im Bereich der Garderoben aufgeweitet, so dass größere Aufenthaltsbereiche vor den Gruppenräumen entstehen und eine Doppelnutzung der Flächen möglich wird. Auf eine Unterkellerung wird aus Kostengründen verzichtet.


Außenanlagen

Gestaltprägendes Merkmal des ruhigen Gartenhofes ist das naturnahe spielen und bewegen unter Bäumen. Im nordöstlichen Bereich des Grundstücks werden vorrangig die Sand- und Experimentierflächen sowie Spielgeräte zum rumtoben, entdecken und erproben angeboten, welche durch die Bäume und Sonnensegel vor der direkten Sonneneinstrahlung gut geschützt sind. Ein kleiner Platz bildet den Treffpunkt der Freispielflächen von Kinderkrippe und Kindergarten und bietet eine gute Übersicht für die Aufsicht. Das Angebot wird durch einen kleinen Kräutergarten und Beetflächen abgerundet.


Konstruktion, Material, Gestaltung und Farbgebung

Aufgrund der engen Kostenvorgaben wird das zweigeschossige Gebäude als Mauerwerksbau ausgeführt.
Die Gründung erfolgt über eine Bodenplatte aus Stahlbeton. Die nach ENEv gedämmte Außenwandkonstruktion ist hinterlüftet und wird mit einer horizontalen Holzverschalung bekleidet.

Die Innenwände werden aus Schallschutzgründen vorwiegend in Mauerwerk ausgeführt. Die Dach- und Deckenkonstruktion mit Attika wird als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Zur Ausführung kommt ein Flachdach mit Kiesschüttung. Im Bereich des Luftraumes und der zentralen Treppe wird eine Oberlichtkonstruktion aus Glas vorgeschlagen.
Die frei angeordneten Fenster gliedern den Baukörper. Sie stehen im Kontrast zu der ruhigen Baukörperhülle und rhythmisieren die Fassade. Da sich der Kita-Neubau harmonisch in die vorhandene Villen- und Stadthausbebaung einfügen soll, werden bei der Farbgebung die warmen Farbtöne der Nachbarschaft aufgenommen. Die Holzfenster werden durch geschlossene Fensterelemente farblich akzentuiert. Auf diese Weise entsteht ein spannungsreicher Kontrast, der dem Gebäude eine unaufgeregte Eigenständigkeit und ein freundliches Erscheinungsbild verleiht.


Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit

Die Gebäudetypologie wurde während der Entwurfsphase mehrfach in Hinblick auf die Verkehrs- und Erschließungsflächen optimiert. Aufgrund der Konstruktion und des Energiekonzepts handelt es sich bei dem Neubau der Kita grundsätzlich um ein wirtschaftliches und nachhaltiges Gebäude. Es ist klar gegliedert und ermöglicht dem Betreiber dauerhaft günstige Betriebsabläufe.

Beurteilung durch das Preisgericht

Liegt nicht vor.
Grunwald & Grunwald - Lageplan

Grunwald & Grunwald - Lageplan

Grunwald & Grunwald - Plan 1

Grunwald & Grunwald - Plan 1

Grunwald & Grunwald - Plan 2

Grunwald & Grunwald - Plan 2

Grunwald & Grunwald - Plan 3

Grunwald & Grunwald - Plan 3