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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2013

Wohngebiet an der alten Landebahn

Perspektive Park

Perspektive Park

ein 1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 21.000 EUR

blrm

Architektur

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

ASSMANN BERATEN + PLANEN GmbH

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Leitidee
Ziel ist es, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Landesgartenschau 2018 ein vielfältiges, attraktives und innovatives Wohngebiet im Wechselspiel zwischen Urbanität und Landschaft zu entwickeln. Der Entwurf fördert den Bezug des gesamten Quartieres zum Freiraum im Süden und inszeniert für die zukünftigen Bewohner durch spezielle Gestaltung der Dachlandschaft den Blickbezug zur Würzburger Altstadt, insbesondere zur Festung Marienburg.

Städtebau
Die städtebauliche Konfiguration ergibt sich aus der abwechselnden Positionierung von Punkthaus und Zeile. Dabei wird eine harmonisch gegliederte Kante zum Quartier III nördlich des Wettbewerbsgebietes gebildet. Die Ost-West-Ausrichtung der Zeilen ermöglicht die Durchlässigkeit des Gebiets in Nord-Süd-Richtung hin zur Landesgartenschau. Jeweils an der westlichen und östlichen Grundstücksgrenze nehmen die Gebäude die städtebauliche Kante der gegenüberliegenden Bebauung auf. Die Punkthäuser zum Fuß- und Radweg erhalten fünf Geschosse und Staffelgeschoss. Die Zeilen formen mit vier Geschossen und den ausschließlich im Süden angeordneten Staffelgeschossen prägnante Hochpunkte zum Landschaftspark aus. Durch diese Anordnung öffnen sich die abwechslungsreich gestalteten Zwischenräume aus privaten Grünflächen, gemeinschaftlich genutzten Flächen und öffentlichen Bereichen in südlicher Richtung, verbinden so die Quartierfreibereiche mit dem Landschaftspark um die alte Landebahn und umgekehrt. Die rhythmisch wiederkehrende Obstbaumreihe in den verschiedenen Höfen bildet durch die um den Belt Walk entstehende Obstbaumallee dabei ein besonderes Gestaltungselement und verstärkt so die Verknüpfung der unterschiedlichen Landschaftsbereiche. Dabei wird der Schwerpunkt Grünfläche über die Fassaden (vertical gardening) bis hin zu großzügigen Dachgärten weiterentwickelt und auf unterschiedlichen Ebenen – Garten | Fassade | Dach - erlebbar gemacht.
Durch den Nachweis der nötigen Stellplätze in einer kompakten Tiefgarage im Norden des Wettbewerbsgebietes kann auf oberirdische Stellplätze ganz verzichtet und die Aufenthaltsqualität enorm gesteigert werden. Von der Tiefgarage aus wird jedes Gebäude auf dem Grundstück barrierefrei erschlossen.

Hochbau
Die Architektur vereint den Ansatz eines hohen gestalterischen Anspruchs basierend auf einem Konzept von funktional und ökonomisch optimierten Wohneinheiten. Hierbei wird der geforderte Wohnungsschlüssel als Mix der Wohntypologien nachgewiesen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundelemente des Entwurfs sind zunächst zwei in Typus und Volumen unterschiedliche Baukörper: Punkthaus und Zeile. Aus der Setzung im Wechsel zueinander ergeben sich fließende und dennoch präzise gefasste Außenräume. Entlang der Rottendorfer Straße liegen alle Baukörper in einer Flucht. Im Osten und Westen sind die Kanten der im nördlichen Baufeld gelegenen Gebäude aufgenommen, was der städtebaulichen Absicht des Entwurfs entspricht, das Quartier 3 mit der neuen Bebauung in seiner städtebaulichen Struktur zu einem einheitlichen Siedlungskörper zu ergänzen. Die Ost-West-Ausrichtung der Zeilen erlaubt die angemessene Durchlässigkeit des Gesamtgebiets in Nordsüd-Richtung.
Sehr positiv hervorzuheben ist die sehr weitgehende und detailreiche Ausarbeitung der Freianlagen, insbesondere die der als Gemeinschaftshöfe bezeichneten Bereiche am Übergang zum offenen Landschaftspark. Obwohl sich in Ausrichtung und Dimension wiederholend, erscheinen sie dennoch varianten- und abwechslungsreich. Im Wechsel zum privaten Grün gelingt dies durch die unterschiedlichen Nutzungen und die damit einhergehenden gärtnerischen Strukturen des Gemeinschaftsgrüns. Dem hohen Maß der Ausarbeitung entsprechend sind die Anforderungen an den Außenraum, von der Lage der Feuerwehrzufahrten bis hin zur Aussage über die Entwässerung, plausibel nachgewiesen. Die Freianlagen überschreiten entlang der Südseite die Grundstücksgrenze. Ähnliches gilt für die baurechtlich erforderlichen Abstandsflächen für die Hochbauten, die an der Nordseite die Straßenmitte in geringem Maß überschreiten.

Wie die Freianlagen sind die Grundrisse gut ausgearbeitet und allesamt nach Süden und/oder Westen, bzw. Osten ausgerichtet. Die Wohnungen sind grundsätzlich barrierefrei organisiert.
In der äußeren Erscheinung ist die geometrische Grundordnung des inneren Gefüges der Ausgangspunkt für die Gestaltung. Die Gestaltungsmittel für die Fassaden der in stadträumlichen Körnung unterschiedlichen Gebäudetyen Punkthaus und Zeile sind
dieselben: raumhohe Verglasungen im Wechsel mit den Öffnungen der dahinter liegenden Loggien sorgen für eine wohltuende Ruhe, obwohl sich die Materialität ändert. Für die Punkthäuser ist eine Holzkonstruktion vorgeschlagen, die aber leider nicht explizit dargestellt ist.
Der Entwurf bewegt sich wirtschaftlich im geforderten Bereich.

Insgesamt handelt es sich bei diesem Entwurf um einen wichtigen und aufgrund der sehr guten Ausarbeitung um einen sehr guten Beitrag zur gestellten Aufgabe.
Ansichten

Ansichten

Perspektive Fuß- und Radweg

Perspektive Fuß- und Radweg

Konzept

Konzept

Lageplan

Lageplan

Konzept

Konzept

Grundriss EG

Grundriss EG

Lageplan

Lageplan

Sichtachse Dachgärten

Sichtachse Dachgärten

Erschließung

Erschließung

Grünflächenzonierung

Grünflächenzonierung