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Offener Wettbewerb | 06/2003

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb zur Neustrukturierung des Kerngebiets Bockenheim

Senkenberganlage

Senkenberganlage

3. Preis

SCHIRMER Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das Universitätsgelände - ein neues Stück Stadt zwischen Bockenheim und Innenstadt

Die Transformation des Universitätsgeländes zu einem neuen, urbanen Stadtteil wird sich als ein langfristiger Prozess vollziehen. Die städtebauliche Struktur unterstütz diesen Prozess einer Metamorphose indem sie auf folgenden entwurfsleitenden Prinzipien aufbaut:

Verknüpfung der öffentlichen Räume des Stadtteils Bockenheim und der Innenstadt durch Ausbau der Ost – West Verbindungen. Integration identitätsstiftender Gebäude in ein System öffentlicher Räume als neue stadtteilgliedernde Nord – Süd - Verbindungen. Entwicklung einer neuen Mitte für den Stadtteil Bockenheim. Differenziertes Wohnungsangebot und Schaffung hochwertiger Wohnlagen durch eine intensive Gebietsdurchgrünung. Ausbau einer differenzierten Nutzungsstruktur entsprechend der unterschiedlichen Standortbegabungen. Aufbau eines robusten räumlichen Grundgerüstes, dass flexible Bausteine der Realisierung ermöglicht.

Die räumliche Struktur des neuen Stadtteils wird dabei von folgenden Elementen geprägt:

4 Quartiere
prägen die Grundstruktur des neuen Stadtteils. Mit der Einbindung des Universitätsgeländes in den Stadtgrundriss entstehen vier Stadtquartiere, die in ihrer Charakteristik unterschiedlich ausgeprägt sind und eine eindeutige Quartiermitte haben. Dabei sind in jedem Quartier charakteristische Gebäude des Bestandes eingebunden.

Das Markthallenquartier nördlich der Bockenheimer Landstraße gruppiert sich um das ehemalige Depot, dass in einen neuen Stadtplatz eingebunden ist. Als Markthalle umgenutzt bietet es mit kulinarischen und gastronomischen Angeboten eine attraktive Erweiterung des Nutzungsspektrums des Stadtteils Bockenheim.

Das Businessquartier südlich der Bockenheimer Landstraße wird durch den großen Stadtgarten und eine intensive Nutzungsmischung von Wohnen und Arbeiten geprägt. Das ehem. Studierendenhaus wird in die Quartierstruktur eingebunden und als Hotel umgenutzt.

Das Kulturquartier am Senckenbergmuseum gruppiert sich ebenfalls um eine grüne Mitte. Mit der Mischung kultureller Nutzungen und Wohnen unterscheidet es sich von der Betriebsamkeit des Businessquartiers.

Das Bildungsquartier im Süden bezieht seine Prägung aus der Mischung von Wohnen und neuen Bildungseinrichtungen im Gebäudebestand. Mit der Umnutzung der ehemaligen Pharmazie von F.Kramer - z.B. zu einer Managementschule - kann eine wirtschaftliche Gebäudenutzung und damit eine langfristige Sicherung des Baudenkmals erreicht werden. Mit einem Wohnhochhaus als Ersatz des AFE – Turms wird in unmittelbarer Nähe zur Messe ein neues großstädtisches Wohnungsangebot geschaffen.

3 Stadtgärten
bilden die grünen Mittelpunkte der Wohnquartiere.
Grüne Stadtgärten – Squares – stellen einen Ausgleich zur hohen Bau- und Nutzungsdichte dar und sind gleichzeitig die räumlichen und sozialen Mittelpunkte der einzelnen Quartiere. Entsprechend der unterschiedlichen Quartierscharakteristik können diese Stadtgärten verschieden gestaltet sein. Die Stadtgärten sind strategische Elemente im Entwicklungs- und Aufwertungsprozess des Stadtteils und sollten deshalb sehr frühzeitig realisiert werden.

2 Stadtalleen
sind die quartiersverbindenden, öffentlichen Räume.
Diese sind als Alleen gestaltet und stellen so die Beziehung sowohl zu den Stadtgärten als auch zu zentralen Gebäuden her. Als Verbindung zwischen Bockenheimer Warte und Pharmazie, sowie von Universitätsgebäude und Depot entstehen hier neue Nord – Süd – Verbindungen und öffentliche Räume mit einer hohen Identifikations- und Orientierungsfunktion.

1 Stadtteilmitte
als Zentrum zwischen Alt und Neu
Die Umgestaltung der Bockenheimer Straße als neue Stadtteilmitte wird durch neue Nutzungsbausteine unterstützt. Eine Mall im Süden, die unmittelbar an die U – Bahn angebunden ist sowie die Markthalle im alten Depot erweitern das Nutzungsspektrum und tragen dadurch zu einer Attraktivitätssteigerung der Mitte bei. Mit der Umgestaltung des öffentlichen Raumes wird die Aufenthaltsqualität und damit auch die Voraussetzung für städtische Gastronomieangebote verbessert.


Metamorphose
Der Entwicklungsprozess des gesamten Universitätsbereichs ist heute noch nicht absehbar. Deshalb soll die städtebauliche Struktur unterschiedliche Entwicklungsoptionen offen halten. So wird durch das Grundgerüst der öffentlichen Räume ein langfristiger Erhalt des baulichen Bestandes nicht verhindert. Denkmalgeschützte Gebäude, deren ökonomische Nutzung heute noch nicht absehbar ist gliedern sich in das räumliche Gesamtkonzept ein. So muss z.B. die Universitätsbibliothek nicht zwangsläufig einer Neubebauung weichen. Ihr langfristiger Erhalt ist durch des Gesamtkonzept ebenso gewährleistet. Damit schafft das städtebauliche Gesamtkonzept die Voraussetzung für die Umsetzung kurzfristiger Maßnahmen und gewährleistet gleichzeitig Ergebnisoffenheit für Kontroversen im Umgang mit dem Denkmalschutz.

Lageplan

Lageplan

Schnitte und Ansichten

Schnitte und Ansichten