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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2013

Zukunft der Horber Innenstadt

Engere Wahl

Architekturbüro Franz Häring

Architektur

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Verkehrsplanung

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Lichtplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundzüge, mit der Erneuerung von wichtigen Teilbereichen Impulse für eine gedeihliche Weiterentwicklung der Horber Innenstadt zu sorgen, sind in den Strukturüberlegungen und bereichsbezogenen Strukturen der Arbeit erkannt und ausgemacht. Der Bezug vom neuen Einkaufszentrum am Bahnhof zur Unterstadt wurde in einer individuellen Idee für die Christophorus- Brücke gesucht. Die Mitte soll mit einem Shared-Space-Platz zu einer Aufwertung der Fußgängerbezüge ins Mühlgässle und weiter führen. Und mit der Rotunde und Panoramagalerie soll die Überwindung der Topografie zur Oberstadt aufgewertet werden.

Die angebotene Vertiefung der Teilaufgaben zeigt dabei viele Schwächen: Mit der Freistellung des Fruchtkastens nebst Hochhaus entsteht ein nicht plausibler Rest, der zwar den Mühlkanal räumlich einbindet, aber für die umgebende Stadt ansonsten wenig Impuls gibt. Dort das Rathaus der Stadt neu zu verorten, wäre mit der immanenten Schwächung des Lebens und der Geschichte der Oberstadt verbunden. Darüber zieht die Freiräumung von Bebauung und Tiefgarageneinfahrt neben dem Fruchtkasten den Verkehr unnötig weit in diesen Bereich hinein. Die Tiefgaragenidee mit 2 Tiefgeschossen unter der Neckarstraße ignoriert zudem die Grundwasserproblematik und bestehende Leitungen. Die Partie am Kanal ist plausibel, aber im Bezug zur Umgebung fremd.

Die Überlegung, auf dem Lotzer-Platz mit Shared Space für Gleichberechtigung der Fußgänger zu sorgen, ist eine Illusion. Angesichts der Verkehrsfrequenzen ist dies keine Lösung.

Die Initiative für eine neue Qualität der Höhenüberwindung zur Oberstadt in Form der Rotunde und Panoramagalerie könnte zwar ein starker Baustein einer dortigen Neubebauung sein, für die umgebende Stadt geht hieraus aber wenig Impuls einher. Leider wird damit nur ein Teil der Höhe überwunden. Ob dieses moderne Element die Dachlandschaft und damit die Stadtsilhouette bereichert oder stört bleibt offen.

Die Neubebauung mit Passage am Mühlgässle wird anerkannt. Die in die Neckarstraße hineinstehenden Vordächer funktionieren nicht.
Der Vorschlag für den Bereich Gutermannstraße/Hirschgasse dient dem Raum, übersieht aber
die Gestaltungsaufgabe des Verkehrsraums Gutermannstraße.
Die Neubebauung am Reibegässle (am Kino) ist ohne besondere Kraft. Die Tiefgaragenzufahrt am höchsten Punkt ignoriert die Möglichkeiten der Topografie.

Die gestalterische Aufwertung der Christophorus-Brücke ist ein untauglicher Versuch, Straße und Brücke als Bindeglied zur Neubebauung am Bahnhof achsenhaft zu überformen. Weder die Lamperie noch die Dachbemühungen überzeugen.
Im Ergebnis eine Arbeit, die zwar richtig einsteigt, aber leider keine Lösungsansätze zeigt, die der Stadt und ihren Akteuren wertvolle Impulse in die Zukunft zuführt. Und spätestens dadurch ist sie auch in wirtschaftlichen Effekten nicht tragfähig.