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Einladungswettbewerb | 09/2013

Ehemaliges ARRI-Gelände

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Maisch Wolf Architekten

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau
Ein mäanderförmiges Gebäude wird aus der Struktur der Innenhofbebauung auf dem ehemaligen ARRI-Gelände in der Theresienstrasse entwickelt und fügt sich mit seiner Maßstäblichkeit in die vorhandene Bebauungsstruktur ein. Über die mäandrierende Form des Gebäudes entstehen in dem großen Wohnhof wohlproportionierte Freiräume mit Gartencharakter, die wechselseitig als attraktive Spiel-, Aufenthalts- und Erschließungszonen genutzt werden. Die eigenständige Figur mit kurzen Ansichtslängen bietet allen Bewohnern der Innenhof- und Blockrandbebauung bestmögliche Durchblicke und Lichtverhältnisse. Die einzelnen Hof- und Gartenräume sind über Durchgänge miteinander verbunden und können so einfach von allen Bewohnern genutzt werden. Die beiden Baulücken der Blockrandbebauung in der Theresienstraße 71a und 75 werden mit sechsgeschossigen Gebäuden mit Mansardendächern im Straßenprofil des denkmalgeschützten Gebäudes Theresienstraße 73 ergänzt. Hier befinden sich in den Eingangs- und Durchgangsbereichen die Tiefgaragenzufahrt, ein möglicher Concierge-Service und zum Innenhof die zweigeschossige Kinderkrippe.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ergänzt die klassische Blockbebauung des Bestandes durch einen mäanderförmig anschließenden Baukörper, der durch die städtebauliche Form relativ große offene Freiräume bildet. Diese haben eine hohe Qualität in Bezug auf Belichtung, Belüftung im Bezug zum Außenraum. Ein Großteil der EG-Wohnungen kann mit einem Gartenbereich genutzt werden. Probleme von räumlicher Enge und Einblick entstehen weniger als bei anderen Konzepten. Die Fassadengestaltung mit integrierten Loggien unterstreicht die städtebauliche Großform, führt jedoch in Teilbereichen zu relativ tiefen Grundrissen. Gestalterisch nicht gelöst erscheint die mit einem Stadthaus ergänzte Brandwand der Nachbarbebauung. Ebenfalls als problematisch wurde das Ende des Mäanders im Osten gesehen, der durch einen abgestuften Terrassenanbau gelöst wurde im Duktus der restlichen Fassade.

Die Straßenfassaden in der Theresienstraße sind in ihrer klassischen Interpretation der Denkmalfassaden und mit den knappen Dachgauben gut gestaltet. Aus Sicht des Denkmalschutzes wird die Gestaltung des Sockelbereiches Theresienstraße 75 als problematisch angesehen. Auch die Gestaltung des großen TG-Tores und des zweigeschossigen Durchgangs kann nicht überzeugen.

Die relativ geringe Dichte im Vergleich zu anderen Arbeiten und die tiefen Grundrisse stellen einen Nachteil dieser Arbeit dar. Die strenge Fassade lässt den Baukörper trotz der Mäanderform zu massiv erscheinen.

Die Kinderkrippe im neuen Gebäude Theresienstraße 71a ist leicht auffindbar und hat eine eigene Adresse. Im Wohnquartier entsteht damit keine Störung durch den Bring- und Holverkehr. Die Gruppenräume und die Außenspielfläche sind günstig ausgerichtet.

Durch die Mäanderform entstehen großzügige, sowohl nach Süden als auch nach Norden ausgerichtete Freiflächen, die sowohl private Gärten als auch gemeinschaftlich nutzbares Grün ermöglichen. Dieser hohe Anteil vielfältig nutzbarer Grünflächen innerhalb des dichten Stadtquartiers der Maxvorstadt stellt einen sehr anerkennenswerten Beitrag dar. Leider wird die Qualität der Freiflächen durch die Ansprüche der Feuerwehr im nördlichen Abschnitt des Quartiers beeinträchtigt.