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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2013

Neubau eines Zentrums für Materialwissenschaften und Werkstofftechnologie der Universität Bayreuth

Anerkennung

Preisgeld: 14.000 EUR

Burger Rudacs Architekten

Architektur

OK Landschaft I Andreas Kicherer

Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro Hausladen GmbH

TGA-Fachplanung

IBB Beilicke und Schmöller GbR

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorgeschlagene städtebauliche Konzept greift die Idee des „Campus im Grünen“ mit gut proportionierten, angemessenen Baukörpern auf. Die lockere, gestreute Bebauung gestaltet einen subtilen Übergang in die freie Landschaft nach Süden; sie ermöglicht die Durchströmung der Kaltluftschneise durch optimale Gebäudeausrichtung und legt einen klar definierten städtebaulichen Rahmen zusammen mit einem fein durchgearbeiteten Grünkonzept fest. Positiv zu bewerten ist eine direkte Verbindung des ÖBG zur südlichen Landschaft. Der Nutzgarten wird an die richtige Stelle verlegt.

Über eine parallel zur Umgehungsstraße verlaufende Erschließungsstraße, geschickt platziert in einem umlaufenden Grüngürtel, werden alle Neubauten erschlossen und die PKW im Randbereich abgefangen. Positiver Effekt ist das zwangsläufige Abrücken der Neubauten von der lärmintensiven Umgehungsstraße. Der verbleibende Bauernhof für die Realisierung des 1.Bauabschnittes ist etwas bezugslos und nicht optimal, kann jedoch aufgrund des lockeren Bebauungskonzeptes hingenommen werden.

Der 1. BA ist konsequent, klar und stimmig durchgearbeitet. Die innere Erschließung ist schlüssig und angemessen proportioniert. Die Anzahl der Kommunikationszonen in Fluraufweitungen ist gut gewählt, allerdings fehlt manchen der Sichtbezug nach draußen. Das Laborkonzept ist zukunftsorientiert. Die Versuchshallen sind im Baukörper gut integriert, die Anfahrbarkeit durch LKW ist jedoch nicht optimal gelöst.
Durch die mögliche Erweiterung mittels zwei weiterer Winkelmodule wird die Anfahrbarkeit der Nordhalle zusätzlich erschwert.

Innerhalb der Kernzone im 1. und 2. OG befinden sich jeweils 3 Büros ohne direkte Außenbelichtung. Diese erfolgt hilfsweise über ein Oberlicht über dem angrenzenden Treppenluftraum. Die Aufteilung des Baukörpers in vier gleichartige Winkelbauteile kann die eindeutige Ablesbarkeit der beiden Nutzer nicht belegen. Andererseits ermöglicht dieses Konzept eine Flexibilität für die Größe der Nutzeranteile. Die Fluchttreppenhäuser sind innenliegend und führen nicht direkt ins Freie.

Das gewählte Edelstahlmaterial für die Fassaden kann den Baukörper durch Reflexionen angenehm in der grünen Umgebung zurücknehmen, sprengt vermutlich jedoch den Kostenrahmen. Die Fassadenkonstruktion überzeugt nicht. Die raumhohen Verglasungen in Labor-/Bürobereich ab Schreibtischhöhe sind nicht im energetisch wirtschaftlichen Bereich.

Durch die Kompaktheit des Baukörpers ist das Gebäude als wirtschaftlich zu bewerten.