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Einladungswettbewerb | 09/2013

Humboldthafen H3 und H4

Engere Wahl

TCHOBAN VOSS Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht

Städtebauliches, bauliches Konzept
Die Vorgaben der stringenten Blockbildung wurde von den Planverfassern zu Gunsten einer besseren Wohn- und Büronutzung im Blockinnenbereich durch das Einfügen eines großen "Fensters" zum Humboldthafen optimiert:

1. Ausnutzung der Sichtbeziehung auch vom Blockinnern sowohl für die Wohnungen als auch besonders für die Büros zum Wasser
2. bessere Durchlüftung der gefangenen Innenhöfe
3. direkter Bezug vom Innenhof zum Wasser und Nutzung dieser Fläche (4 Geschosse Luftraum) als gestalteter Freiraum mit Aufenthaltsqualität: die Terrasse für alle (im Hof) direkt am Wasser! Erweiterung der Kinderspielflächen

Diese Leitidee ist prägend für den Entwurf. Der Verlust an BGF wird weit mehr als ausgeglichen durch die erreichte Qualität für die Nutzungen. Ein weiterer Eingriff in die Vorgaben ist die Abminderung der Arkadentiefe. Die Planverfasser sind der Ansicht, dass

- ARKADE und
- PROMENADE

an diesem Standort nicht beide als Frequenzbringer stabil und ergiebig sein werden. Wir sehen die Promenade als Gewinner bei dieser Rivalität. Aber, eine kleine Arkade ist schon sinnvoll für die Anordnung von Gastronomie als Schallschutz für die darüber befindlichen Wohnungen. Der gewünschte Bautypus ist gerettet, teilweise.
Aus der Lage in der Mitte Berlin mit Ausblicken auf die Sehenswürdigkeiten Berlins (u.a. Regierungsviertel) hat sich die Leitidee für die Fassade des Konzeptes entwickelt. Mäandernd angeordnete polygonale Erker ragen gleichmäßig aus der Bauflucht heraus, um seitliche Ausblicke auch von den Ost- und Westfassaden zum Humboldthafen zu ermöglichen (Wellenmotiv). Die gleichmäßige Anordnung der Erker lassen eine bewegte aber geordnete Fassade entstehen, die sich bewusst nicht versteckt, sondern aus der Reihe hervortritt. Die Ausblicke stellen für den Planverfasser einen hohen Mehrwert für die Bewohner dar. Die Wohnungen in den vermeidlich benachteiligten Lagen verstecken sich nicht, sondern treten aus der zweiten Reihe hervor, genauso wie die Wohnungen zum Innenhof, die durch die „Fenster“ ebenfalls Ausblicke zum Humboldthafen erhalten.

Grundrisse I Wohnungsmix
Die Grundrisse sind offen und flexibel gestaltet. Eine Zusammenlegung ist möglich. Die Ausgestaltung der Innenwände in Gipskartonbauweise ermöglicht eine flexible Handhabung bei der Kombination von Wohnungen. Die dargestellten Grundrisse bilden lediglich den gewünschten Wohnungsmix ab, der allerdings je nach Bedarf der Nutzer umgestaltet und kombiniert werden kann. Prägend für die Wohnnutzung ist die Ausbildung von 4-Spännern, mit je zwei 2-Zimmer- und zwei 3-Zimmerwohnungen. Größere Wohnungen sind im Eckbereich zum Humboldthafen und im 6. Obergeschoss als Penthäuser angeordnet.
Ansonsten ist der gewünschte Wohnungsmix bestimmt durch eine große Zahl von kleinen Wohnungen. Die Planverfasser haben deshalb zudem einen Haustyp entwickelt, der dieser Anforderung entspricht und gleichzeitig das Manko ausgleicht, dass im Hof nicht angeleitert werden kann. Es wurde deshalb ein 7-Spänner mit Schachteltreppenhaus entworfen, der alle Anforderungen erfüllt und die Verkehrsfläche insgesamt reduziert. Dieser Typus stellt hohe gestalterische Anforderungen an den Erschließungsflur, die der Qualität des Wohnstandortes entsprechen müssen (Leitdetail).
Durch die Anordung von 4-7-Spännern ist die Anzahl der Treppenhauskerne und somit auch die Effizienz des Gebäudes gewährleistet.

Büronutzung
Bei H3 und H4 wird jeweils ein Erschließungselement (Schachteltreppenhaus) vorgesehen, das alle Geschosse erschließt. Es können je Geschoss 1 - 4 Mietungen angeordnet werden. Die Hofseite hat einen Ausblick zum Humboldthafen durch das "Fenster". In 2 Untergeschossen sind diesem Erschließungselement ausreichend Stellplätze zugeordnet. 2-geschossige Eingangshallen unterstreichen die hohe Qualität des Bürostandorts mit Aussicht zum Humboldthafen.

Einzelhandel- / Gastro-Nutzung
Einzelhandelsnutzungen sind von der Invalidenstraße erschlossen. Es ist sowohl kleinteiliger als auch großflächiger Einzelhandel mit Oberlichtern im Hof möglich. Am Humboldthafenpromenade unter der Arkade ist mit 6,3 m Geschosshöhe der Einzelhandel positioniert. Hier sind großzügige Raumhöhen und Galerie-Nutzungen (50 %) möglich. Die Einzelhandelsflächen sind durch die Grundrissgestaltung und das Stützenraster flexibel aufteilbar. Die dargestellte Aufteilung stellt lediglich ein Beispiel dar.







Erschließung

B. Gebäudeerschließung
Alle Gebäude erhalten eine großzügige z.T. zweigeschossige Hauseingangssituation mit einem großen Entrée, bei denen die Möglichkeit besteht Kinderwagen und Rollstühle abzustellen. Zusätzlich sind leicht erreichbare Räume für Fahrräder in den Untergeschossen untergebracht. Alle Wohnungen sind über einen Aufzug barrierefrei erreichbar.

A. Ruhender Verkehr
Von der Invalidenstraße sind für die 247 Stellplätze zwei Ein-/Ausfahrten auf einer Verkehrs-Mischfläche zwischen H3 und H4 auf zwei Ebenen angeordnet. Die Ein-/Ausfahrten zu den Tiefgaragen befinden sich innerhalb der Gebäude. Bis auf das Eckhaus im Südosten von H4 sind alle Häuser direkt an die Tiefgaragen angeschlossen. Die Verbindung ist optional vorgesehen. Die Planungsunsicherheit aufgrund eines noch fehlenden Baugrundgutachtens hat den Planverfasser zu dieser Option bewogen.

Wohnhaus Fassade I Erker I Schallschutz
Die wechselseitig angeordneten Erker sind so konzipiert, dass sie nicht ausschließlich Ausblicke ermöglichen. Darüber hinaus übernehmen Sie die Funktion des Schallschutzes, in dem die Loggien teilweise als Wintergärten ausgebildet werden, die mit ihrer zweiten Haut eine Reduzierung der Schallimmisionen bei teilgeöffneten Fenstern erlauben. In den Bereichen, die lediglich als Loggia oder Balkon ausgebildet sind, wurden Kastenfenster in den Aufenthalts- und Schlafräumen geplant, die durch eine Prallscheibe vor einem zu öffnenden Paneel den Schall abhalten. So wird es den Bewohnern möglich sein zu entscheiden inwieweit sie eine Öffnung und somit ein Eindringen des Außenlärms zulassen. Ein Außenbezug ist bei geöffnetem Fenster möglich. Dieses System ermöglicht die Anordnung von Schlaf- und Aufenthaltsräumen – gerade der kleineren Wohneinheiten – an den lärmbelasteten Fassaden. Den Außenbezug und die Aussicht zum Humboldthafen und dem Spreebogen sieht der Planverfasser als Kernthema und Leitmotiv für den Entwurf. Auch die terrassierten Innenhöfe mit den verspringenden, etagenweise angeordneten Erkern und den sich bildenden Ausblicken durch das Fenster sind maßgebend für die Gestaltung.

Als Material für die Fassaden sind großformatige Glasfaserbetonfertigteile vorgesehen. Aufgrund der materialspezifischen Eigenschaften des Glasfaserbetons, lassen sich sehr große, dünne Fertigteile einsetzen, die den gewünschten flächigen Charakter der geschlossenen Fassadenbereiche unterstreichen. Durch den Einsatz von Farbpigmenten können diese Fertigteile auf das gewünschte helle, warme Erscheinungsbild farblich angepasst werden.

Büro Fassade
Aufgrund der unterschiedlichen Nutzungen der Realteile und der Lage zum denkmalgeschützten Hamburger Bahnhof ist die Bürofassade des Realteils 1 bewusst differenziert zur Wohnfassade gewählt worden. Durch eine Glasfuge getrennt nimmt die Bürofassade die polygonalen Erker als abgewinkelte Einschnitte in den Fassadenstützen auf. Die Fassade unterliegt ebenso wie die Wohnfassade einem System, ist aber deutlich strenger angeordnet. Hier wurde im Gegensatz zur Wasserseite auf die direkte Nachbarschaft Bezug genommen. Für die Seite zum Humboldthafen hält der Planverfasser aufgrund der solitären Stellung des Gebäudeensembles, abseits der Straßenflucht Invalidenstraße und der Nutzungsart, eine stringente und gerasterte Fassade für nicht angemessen.

Freiraum I Promenade I Dachgärten

Zwischen Invalidenstraße und Humboldthafen entstehen beeindruckende Mehrzweckgebäude. Diese in die Umgebung mit dem nahegelegenen neuen Hauptbahnhof einzugliedern, ist unser Ziel. Die Gestaltung der Außenanlagen ist angelehnt an die Architektur der Gebäude H3 und H4 und nimmt zusätzlich das Motiv der Bahngleise auf.

Die Gebäude unterteilen die Außenanlagen im EG grob in drei Teile. Die Hafenpromenade im Süden, einem Bogen aus Bestandsbäumen im Osten und die Zwischenräume zwischen den Gebäuden H2, H3 und H4. Die Hafenpromenade besteht aus einer harmonischen Pflasterfläche, die durch einen breiten Plattenstreifen aus großformatigen Natursteinplatten unterteilt wird. Der Bereich am Ufer bietet Raum zum Flanieren und durch die hier aufgestellten Bänke auch die Möglichkeit den Blick über das Hafenbecken zu genießen. Im nördlichen Teil der Promenade bieten die zurückspringenden Fassaden der Gebäude H3 und H4 der im EG untergebrachten Gastronomie und dem Einzelhandel genug Aufstellfläche für Tische und Ware.
Im Osten geht die Promenade direkt in einen Bogen aus Bäumen über, dessen Auftakt die zu erhaltenen Bestandsbäume machen. Die Fläche unter den Bäumen besteht aus einer Wassergebundenen Wegedecke und lädt mit Hilfe von einigen Bänken zum Verweilen ein. Am Ende der Baumreihe befindet sich schon im Bestand die Gedenkstätte „Erstes Opfer der Mauer“. Die Fläche zwischen der Baumreihe und der Fassade H4 besteht aus einer harmonischen Pflasterfläche und dienen hauptsächlich dem Fußgängerverkehr.
Der Zwischenraum zwischen den Gebäuden H3 und H4 dient in erster Linie der Zufahrt zu den Tiefgaragen der Gebäude. Die Fahrbahnen befinden sich in einem 3 m Abstand zu den Fassaden der Gebäude und lassen somit einen 5 m Streifen in der Mitte übrig. Die Fahrstreifen bestehen aus einem Pflasterbelag und werden stark strukturiert durch zwei Rinnen und zu den Fassaden durch einen 1,50 m breiten Plattenstreifen aus großformatigen Natursteinplatten abgegrenzt. Sie sollen nur in jeweils eine Richtung befahrbar sein. Auf Höhe der Tiefgaragenzufahrt H3 wird die Möglichkeit der Umfahrt durch den Mittelstreifen geschaffen, sodass ab hier die Fahrstreifen nur noch für den Anliefer- und Fußgängerverkehr zur Verfügung steht.
Anders als die Fahrstreifen besteht der Mittelstreifen aus einer Wassergebundenen Wegedecke und bietet den Platz für eine Baumreihe. Unter den Baumreihen sind Heckenkassetten so angeordnet, dass sie an Bahngleise erinnern sollen. Durch den gelegentlichen Versprung der Hecken entstehen hin und wieder Heckenbuchten, die einen Raum bieten um hier Fahrradstellplätze, Bänke und gelegentliche Unterflurcontainer unterzubringen.

Außerdem wird so ein labyrinthischer Raum definiert, der Kinder dazu ermuntern soll, ihn spielerisch zu durchstreifen.
Dieses Motiv wiederholt sich im Zwischenraum zwischen den Gebäuden H2 und H3, wobei hier die Nutzung als Zufahrt zu Tiefgaragen entfällt.

Durch die Besondere Architektur der Gebäude H3 und H4 werden charmante Innenhöfe im 1. OG definiert, die durch einen Sichtkorridor zum Hafenbecken und der Promenade hin erweitert werden. Diese sollen in diesem Entwurf als Gemeinschaftsflächen für die Bewohner der umliegenden Wohnungen dienen und einen Raum für Nachbarschaft und das Kinderspiel ermöglichen. In der Gestaltung wird das Motiv der Heckenkassetten aus den Mittelstreifen der Gebäudezwischenräume wieder aufgegriffen, sodass die Hecken die Innenhöfe wie Bahngleise durchziehen und einen zusätzlichen Sichtschutz für die Terrassen der anliegenden Wohnungen bilden. So entsteht eine gestalterische Trennlinie zwischen Privat- und Gemeinschaftsbereich.
Durchbrochen wird die Gradlinigkeit der Heckenkassetten durch Blütengehölze wie der Kupferfelsenbirne, die durch ihren schirmförmigen Wuchs einen natürlichen Sonnenschutz bilden. Die Kinderspielplätze sind bereichert durch verschiedene Spielgeräte und bieten den Kindern Möglichkeiten zum Freizeitvertreib. Die überdachten Sichtkorridore öffnen den Blick zum Hafenbecken, wodurch die Hafenpromenade durch oben zu überblicken ist.
Die Innenhöfe der Gebäude H3 und H4 sind sich im Gestaltungsdesign ähnlich, doch wird der Innenhof des ersten Obergeschosses durch den Innenhof des Erdgeschosses unterbrochen. Dieser wird durch einen großen Bestandsbaum beschattet und bietet eine Aufstellfläche für das angrenzende Bistro. Der Innenhof und der Sichtkorridor im Gebäude H4 werden durch einen Steg verbunden, welcher durch einen Wendeltreppe vom unteren Innenhof zu erreichen ist.

Die Dachgeschosse der Gebäude H3 und H4 sind nur von Bewohnern durch die Treppenhäuser der Wohnungsbereiche zugänglich und bieten Platz für einen kleinen Dachpark, der grob in zwei Flächenbereiche gegliedert werden kann. Im Südlichen Teil wird mit Blick aufs Hafenbecken Gemeinschaftsräume geschaffen, die zum Ausruhen, gemeinschaftlichen Aktivitäten, wie nachbarschaftliches Grillen, aber auch zum Kinderspiel einladen. Geprägt wird dieser Bereich durch eine Pergola, unter der sich Sitzmöglichkeiten befinden. Der hintere Bereich stellt eine Gräserlandschaft dar, die aus Ziergräser verschiedener Höhen und Sorten besteht und hin und wieder durch Streifen aus Zierlauch unterbrochen werden, der seinerseits farbliche Akzente setzt. Die Flächen werden durch einen Rundweg verbunden, welcher aus einer sandfarbenen Tartanbahn besteht. Dieser Weg soll nicht nur zu Spaziergängen einladen, sondern auch zu sportlichen Aktivitäten wie Joggen. Die Brüstung des Dachgeschosses ist aus Sicherheitsgründen nicht überblickbar, sodass wurde die Brüstung zum Hafenbecken hin und wieder aufgelockert und zurückgesetzte Glasbrüstungen ersetzt wird, um die Promenade und den Hafen, sowie die Umgebung des Hauptbahnhofes erlebbarer zu machen.

Wirtschaftlichkeit
Im Entwurf wurde Wert auf langlebige, witterungsbeständige und pflegeextensive Materialien Wert gelegt. Zudem wurde das Gebäude mit einer hohen Auslastung bzw. Quotienten aus Nutzfläche und Bruttogeschossfläche geplant. Die Kompaktheit des Baukörpers reduziert die Außenhüllflächen und reduziert somit auch die laufenden Kosten für das Gebäude.

Tragwerksplanung Konstruktionsbeschreibung
Die Errichtung der Wohnhäuser erfolgt in konventioneller Massivbauweise, oder in Stahlbeton-Skelettbau.
Wände: Im Wesentlichen sollen in den oberirdischen Geschossen Mauerwerkswände in den Wandstärken d = 17,5 cm und 24 cm zum Einsatz kommen. Wohnungstrennwände und Kernwände werden als Stahlbetonwände h = 20 cm bis h = 24 cm ausgeführt und sichern somit eine ausreichende Aussteifung. Die vorgesehenen Abmessungen erfüllen die Anforderungen an einen erhöhten Schallschutz. Im Bereich der Wohnnutzung stehen die tragenden Wände von Geschoss zu Geschoss weitgehend übereinander. Im Bereich des Untergeschosses werden die tragenden Wände bis auf die Gründung geführt. So ist ein wirtschaftlicher Lastabtrag ohne aufwändige Abfangkonstruktionen gewährleistet.
Decken: Die Geschossdecken im Bereich Wohnen sind als Stahlbetondecken in einer Stärke von ca. 20 cm, die Decken zur Abfangung des Staffelgeschosses und für die flexiblen Bürogrundrisse mit 25 cm vorgesehen. Somit sind auch hier die Anforderungen an einen erhöhten Schallschutz erfüllt. Die Decken spannen zweiachsig auf die Mauerwerks- und Stahlbetonwände und Stahlbetonunterzüge.
Die Decke über der Tiefgarage im Innenhof ist als Flachdecke mit ca. h = 30 cm für die Lasten aus einer Erdüberdeckung dimensioniert. Auf Unterzüge in der Tiefgarage soll aus wirtschaftlichen und haustechnischen Gründen verzichtet werden.
Aussteifung: Die Gebäudeaussteifung wird durch die Stahlbetondecken in Zusammenwirkung mit den Massivwänden und Treppenhauskernen sichergestellt.
Die Untergeschosse und die Tiefgarage sind als weiße Wanne in wasserundurchlässigem Stahlbeton (wu) konzipiert. Die Herstellung der Gebäude und der Tiefgarage erfolgt fugenlos.
Gründung: Nach derzeitigem Kenntnisstand ist eine Flachgründung ausreichen. Lediglich im Bereich der Promenade des Gebäudes H4 ist in Teilbereichen ggf. von einer Pfahlgründung auszugehen.

Nachhaltigkeit Energieeffizienz

Das Wohn- und Geschäftshaus wird als Green Building nach DGNB-Zertifizierung Bronze Standard geplant und die technische Gebäudeausrüstung darauf abgestimmt und ein KfW55-standard angestrebt.
Größtmögliche Effizienz wird zum Einen durch die energetisch sehr hochwertige Ausführung der Gebäudehülle gegen den winterlichen Wärmeverlust, die Kompaktheit des Baukörpers (gutes A/V Verhältnis) sowie durch die Anordnung von Verschattungseinrichtungen gegen den sommerliche Wärmeenergieeintrag erreicht.
Zum anderen wird dieses mit dem Einsatz hocheffizienten, energieschonenden notwendigen Pumpen und Aggregaten und durch Flächen-Beheizungssystemen, gespeist aus dem lokalen Fernwärmenetz mit einem sehr geringen Primärenergiefaktor, in Kombination mit auf dem Dach angeordneten solarthermischen Anlagen für die Trinkwarmwasserbereitung (Deckungsanteil >30% Jahresarbeit) und Heizungssubstitution (Deckungsanteil >5% Jahresarbeit), erreicht.
Weiter werden in den geplanten Glasdächern der Lichthöfe Photovoltaikelemente zur Verschattung der Atrien und Energiegewinnung angeordnet, primär erfolgt Verbrauch des erzeugten Stromes direkt im Gebäude für die gemeinschaftlichen technischen Anlagen, Überhänge werden in das Stromnetz abgegeben.
Die Wohnungen werden mit einer kontrollierten Wohnraum-Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, so dass hier größtmöglicher Komfort mit hohem energetischen nutzen verbunden wird. Die Lüftung wird dreistufig ausgelegt und kann wohnungsweise entsprechend dem Bedarf, mindestens jedoch auf den hygienischen Luftwechsel, geschaltet werden.
Um ein eine Vorkonditionierung der Außenluft zu erreichen, wird unterhalb der Garagensohle ein Außenluftlabyrinth / Luftmäander angeordnet, welches die nachströmende Außenluft im Winter vorwärmt und im Sommer vorgekühlt.
Eine weitere (mechanisch unterstützte) Kühlung der Wohraumluft ist nicht geplant.
Die Lage und Anordnung der Dachflächen bietet die Möglichkeit anfallendes Regenwasser aufzufangen, vorzureinigen und im Gebäude für WC- und Urinalspülungen sowie Gartenbewässerung zu verwenden. Neben dem angenehmen Effekt der Kosteneinsparung im Bereich des Trinkwasserverbrauches, wird ebenfalls eine ökologisch sinnvolle Regenwasserrückhaltung (Regenwassermanagement) und somit Entlastung der Regensiele und der Elbe erreicht.
Für die technischen Anlagen wird eine übergreifende Gebäudeautomation aufgebaut, welche jederzeit die Soll-/Ist Vergleiche der energetischen Einträge und Bedarfe im Gebäude kontrolliert, die Anlagenwerte anpasst und somit den Energieverbrauch optimiert. Die Anlagentechnik wird zukunftsorientiert ausgerichtet, so dass die Gebäudemasse und damit verbundene Reglungsträgheit des Gebäudes ausgenutzt bzw. im Vorfeld bewertet werden kann, also z.B. Heizung, bereits einen Tag im Voraus, an Hand von Wetterprognosen die notwendige Vorlauftemperatur anhebt oder senkt und somit eine weitere Energieverbrauchsoptimierung erfolgt.