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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2006

Starnberger See - Nordufer

5. Preis

SCHIRMER Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

WGF Nürnberg

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1045 baut auf eine enge Beziehung zwischen Stadt und See durch Verstärkung der bestehenden baulichen und freiräumlichen Strukturen.
Die Entwurfsprinzipien bestehen zum einen seeseitig in einer stärkeren landschaftlichen Prägung des gesamten Nordufers und stadtseitig im Aufbau einer Stadtkante an den Bahngleisen. Zum anderen wird unter Beibehaltung der bestehenden Gleishöhe stadtseitig eine erhöhte Ebene in Form einer Stadtterrasse und eines Stadtbalkons angeboten, um die Blickbeziehung von der Stadt über den See entlang einer stadtseitigen Promenade zu verbessern.

Die Arbeit tritt mit einer konsequenten landschaftsräumlichen Idee an, die ein aufgeräumtes Stadt- und Landschaftsbild vermittelt. Die gebotenen Blickachsen aus der Stadt auf den See bestimmen die freiräumliche Gliederung der Seepromenade und der Stadtpromenade.

Die Ausarbeitung der baulichen Ergänzung der Stadtkante und die Lage und Gestaltung der Unterführungen lassen eine wirkliche räumliche Verbindung vermissen. Kritisiert wird vor allem die Ausformulierung der „neuen Stadtkante“ am Bayerischen Hof, die im gewählten Duktus Durchblicke zulässt, jedoch der zugesprochenen Bedeutung nicht gewachsen ist. Die Raumbildung im zentralen Bereich des Wettbewerbsgebietes ist äußerst kritisch.
Das Angebot des „Stadtbalkons“ mit dem linearen Baumdach hat eine singuläre Qualität, ist jedoch kein gleichwertiger Ersatz zur bisherigen historischen Stadtkante. Sie hat den Nachteil, dass der Straßenraum vor den stadtbildprägenden Gebäuden zu einer Hinterhofsituation degradiert wird.
Gewürdigt wird ausdrücklich das Angebot einer durchgängigen Stadtpromenade, das gestalterische und künstlerische Konzept eines städtisch geprägten Aufenthaltsbereiches am See und die Idee, das Element Wasser bis zum Nepomukweg in räumliche Nähe zur Innenstadt zu führen.

Durch die Hotel- und Werftplanung in diesem Bereich werden die angrenzenden Freiräume jedoch zu funktional unentschiedenen Grünflächen, abgewandt von der attraktiven Seeseite und aufgrund der zu schwachen Unterführung ohne adäquate Anbindung an die Innenstadt.