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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2013

Städtebauliche und landschaftsplanerische Gestaltung des Campusgeländes sowie Neubau Laborgebäude der Mikrobiologie auf dem Tierärztlichen Campus LMU

Städtebau

Städtebau

Anerkennung / Realisierungsteil Neubau der Mikrobiologie

Preisgeld: 8.500 EUR

pmp Architekten Anton Meyer

Architektur

Stautner+Schäf Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Dr. Heinekamp Labor- und Institutsplanung

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Erläuterungen zum Laborgebäude

Gestaltungskonzept
Der Neubau für die Mikrobiologie zeichnet sich durch eine klare, einfache Kubatur aus. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt zunächst vom zentralen Campusplatz aus. Die innere Grundrissdisposition lässt in allen Geschossen eine volle Flexibilität für unterschiedlichste Labornutzungen bis hin zur offenen Laborlandschaft zu. Die Materialitäten werden unter nachhaltigen und ressourcenschonenden Gesichtspunkten bewusst gewählt, so kommen z.B. bei der Fassade Holz-Alu Elemente zum Einsatz.

Funktionalität
Die innere Grundrissdisposition zeigt eine klare Gliederung in die Funktionsbereiche Labor und Büronutzung als Dreibundanlage mit dazwischenliegenden Nasskernen, Lichthöfen und Kommunikationszonen, sowie seitlich angrenzende Erschließungs- und Sondernutzungzonen mit Foyer, Bibliothek und Seminarbereich auf der einen Seite, zentrale gemeinsam genutzte Laborsonderflächen auf der anderen Seite. Der Tierstallbereich ist neben Technikflächen und Umkleidebereichen im UG untergebracht. Die notwendige Lüftungstechnik ist in einem allseits zurückgesetzten Technikgeschoss vorgesehen.

Fassade
Die Fassade ist als vorgehängte, hochwärmegedämmte hinterlüftete Fassade konzipiert. Die Hüllfläche aus gelochten scharfkantigen, unsichtbar befestigten, hell bronce eloxierten Aluminiumtafeln kann über Sonnenschutz-Faltelemente vor den Öffnungsflügeln vollständig geschlossen werden. Die Lochungen der Tafeln bilden dabei in der Fernwirkung die Anmutung organischer Strukturen ab.
Das Fassadenkonzept geht grundsätzlich von Holz-Alu-Fenstern mit Dreifach-Isolierverglasung als Bandfassade im Fassadenraster von 1,15 m (Laborausbauraster) aus. Alle Fensterelemente sind für eine natürliche Lüftung und die von innen problemlos durchführbare Reinigung vollständig öffenbar. Die ebenfalls gelochten Faltelemente vor den Öffnungsflügeln erfüllen neben der gestalterischen Zielsetzung die Forderung nach einem effektiven außenliegenden Sonnenschutz. Die Technikzentralen im DG erhalten eine vorgesetzte optische Verkleidung als vorgespannte transluzente Textilfassade. Im Rauminneren wird an den Fensterkoppelprofilen ein schalltechnisch günstiger Trennwandanschluss sichergestellt. Ein effektiver Blendschutz ist als Schiebevorhang vorgesehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser setzt einen ersten Baustein für den neu zu entwickelnden Campus im Norden des angebotenen Campusplatzes und der neu geschaffenen Campuszufahrt von der Veterinärstraße. Der 2. BA wird als identischer Baustein weiter nördlich angeboten. Die Verbindung erfolgt über eine, zwischen den Bauabschnitten internen Landschaftsgarten sowie zwei sehr langen baulichen Verbindungen im Westen und Osten. Aus der Lage des Campusplatzes entwickelt sich folgerichtig der Haupteingang, der ein wenig bescheiden dimensioniert scheint.

Das über den Eingang erreichbare Foyer mit angelagerter Caféteria und offener einläufiger Haupterschließung entwickelt sich gut proportioniert über die volle Breite des Gebäudes. Die Anlieferung wird abseits des Campusplatzes im Südosten angeboten. Die Anfahrtssituation erscheint hier recht kompliziert. Die Verteilung der Funktionen auf die Geschosse ist überzeugend. So wird der Tierstall im Untergeschoss, die Lehrstühle für Bakteriologie und Virologie mit den zugehörigen zentralen Sonderflächen jeweils in einem Obergeschoss angeordnet. Die tiefen Laborbereiche mit der vorgelagerter Schreibzone im Norden und die Bürozone im Süden werden durch ein gut proportioniertes internes Foyer verbunden, das durch zwei eingeschnittene Lichthöfe angemessen belichtet wird. Die Sequenz aus Vertikalerschließung, Lichthof und Kommunikationszone lassen gute innenräumliche Qualitäten erwarten. Das Haus mit voll aufgeglaster Foyerfassade und der durchgängig angebotenen Fassaden bekleidung aus bronze-eloxierten Lochblechen hat eine sehr abstrakten Außenauftritt der adäquat zu der guten Funktionalität der Grundrissorganisation steht. Die Angemessenheit für den Ort hingegen wird in Zweifel gezogen.

Der faltbare Sonnenschutz ist voraussichtlich mit erhöhten Kosten und einem Kompromiss bei Tageslichtnutzung und Sonnenschutz verbunden. Der Fensterflächenanteil ist vergleichsweise hoch. Durch die Innenhöfe wird eine gute Tageslichtversorgung der Verkehrsflächen erreicht.

Die kompakte Anordnung der Laborräume und die Konzentration der Büros im Süden und die Lüftungszentralen auf dem Dach erlauben eine gute technische Erschießung der Laborbereiche.

Insgesamt wird die Arbeit insbesondere wegen der überzeugenden Funktionalität positiv bewertet.
Ansicht süd

Ansicht süd

Ansicht west

Ansicht west

Grundriss EG Fachberatung: Dr.Heinekamp Laborplanung, Peter Bartsch

Grundriss EG Fachberatung: Dr.Heinekamp Laborplanung, Peter Bartsch

Grundrisse OG / UG Fachberatung: Dr.Heinekamp Laborplanung, Peter Bartsch

Grundrisse OG / UG Fachberatung: Dr.Heinekamp Laborplanung, Peter Bartsch

Schnitte

Schnitte

Fassadendetail

Fassadendetail

Modell / Modellbau Matthes

Modell / Modellbau Matthes