modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 10/2013

Beznerareal

1. Preis

RSP REICHL, SASSENSCHEIDT UND PARTNER DIPL. INGE. FREIE ARCHITEKTEN BDA

Architektur

Pfrommer + Roeder Freie Landschaftsarchitekten BDLA IFLA

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

- Lagegunst oberhalb der Altstadt herausarbeiten, Aussichtskanzel
- Vernetzung mit der östlichen Vorstadt
- Erhalt wertvoller Altbausubstanz
- Oberer und unterer Zugang in das Quartier
- Durchwegung des Quartiers, spannende Raumbildung


Nutzungskonzept

- Wohnen und Arbeiten, Alters WG`s, Loftwohnen, Maisonetten
- Gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss Holbeinstr. 30 u.32
- Querhalle Gebäude 32 als zentraler Treffpunkt, Markthalle,
Nahversorgung, Cafe, Veranstaltungsbereich
- Kindertagesstätte zentral mit Spielmöglichkeiten


Freiraumkonzept

- Holbeinstrasse als verkehrsberuhigter Bereich
- Quartiersplatz für die östliche Vorstadt
- Freilegen Kanal und Platzbildung am Südende Holbeinstrasse
- Kleiner Park im Schnittpunkt wichtiger Ost-West Nord-Süd Wege
- Stegverbindung über Wangener Strasse, Fussweg Veitsburg
- Geschützte private Freibereiche, offene Allgemeinflächen


Erschliessungskonzept, Parkierung

- Holbeinstrasse als verkehrsberuhigter Bereich, keine Parkierung
- Erschliessung der Garagen über Rampe südliches Ende Holbeinstrasse
- Abschnittsweise Erstellung der Garagen
- Öffentliche und private Stellplätze auf Ebene Quartiersplatz,
dadurch hohe Akzeptanz und Sicherheit
- Ebenerdige Anlieferung, Entsorgung gesichert


Adressenbildung

- Topografische Lage herausarbeiten, Räume bilden, Aufenthaltsqualität
- Erhalt und Umnutzung der Bestandsbauten, schonend, materialgerecht
- Identität, Authentizität bei den Neubauten,
- Umgebautes Gebäude 30 als städtebauliches Signal, "Beznerturm"
- Angebot von Grünflächen, Ausblicken, Wegevernetzungen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Struktur orientiert sich konsequent an den Bestandsbauten auf dem Areal. Ziegelbau und umgebautes Verwaltungsgebäude bilden einen baulichen Rücken für die Neubauten, die sich in zwei versetzten Reihen nach Westen anschließen und eine Folge von gefassten und offenen Räumen schaffen. Die Gebäudegruppen stehen auf zwei unterschiedlichen Niveaus. Damit wird die topographische Situation zur Ausbildung der Tiefgarage auf zwei Ebenen genutzt. Die erste Ebene im südlichen Teil des Areals wird von der Holbeinstraße aus erschlossen. Über eine innere Rampe erfolgt die Anbindung der zweiten Ebene unter der nordwestlichen Gebäudegruppe.
Im nördlichen Teil des neuen Areals liegt ein Quartiersplatz, der einen attraktiven Blick ins
Tal und zur Veitsburg öffnet. Die zur Holbeinstraße abgesetzte Lage erschwert allerdings
eine quartiersübergreifende Funktion. Im Süden ist der Platz durch eine zweigeschossige
Markthalle gefasst, die die geforderten Nutzungen aufnimmt. Danach schließt sich ein dreigeschossiges Gebäude an, in dessen Erdgeschoss die Kindertagesstätte mit direkt zugeordneter Freifläche liegt. In den Obergeschossen sind Seniorenwohnformen vorgesehen, die über einen Laubengang allerdings wenig attraktiv erschlossen sind.
Die Baukörper der nordwestlichen Gebäudegruppe mit drei Geschossen und einem zurückgesetzten Dachgeschoss lassen unterschiedliche Wohnformen und Realisierungskonzepte (z.B. Baugemeinschaften) zu. Durch die Zweiteilung der Tiefgarage kann eine Bebauung in Abschnitten erfolgen.
Während im Untergeschoss des sanierten Ziegelbaus gewerbliche Nutzungen in flexiblen
Grundrissen vorgesehen sind, werden ab dem Erdgeschoss Maisonette-Wohnungen angeboten.
Der Verwaltungsbau am Quartierszugang bleibt erhalten und mit individuellen Formen für
Wohnen und Arbeiten (Lofts) neu genutzt. Die vorgesehene Aufstockung des Gebäudes ist nicht nachvollziehbar und für die stadträumliche Wirkung nicht erforderlich.
Der Entwurf wird im erweiterten Bearbeitungsgebiet stimmig und unter Berücksichtigung der schwierigen verkehrlichen und topographischen Situation weitergeführt.
In der Summe bietet das Konzept weit mehr Flächen, als gefordert. Die Gebäudehöhe der
nordwestlichen Gebäudegruppe könnte daher reduziert werden, um eine weniger dominante Erscheinung im Stadtraum zu erzielen.
Der Entwurf zeichnet sich aus durch städtebauliche Dichte, abwechslungsreiche Raumfolgen und attraktive Blickbeziehungen. Durch die unterschiedlichen Bautypen und die Nutzungsvorschläge für die Bestandsbauten entsteht ein abwechslungsreiches Gesamtensemble. Die Gebäudehöhen orientieren sich an der Umgebung, sollten jedoch besonders an der westlichen Hangkante nochmals geprüft werden. Eine flexible Realisierbarkeit in Abschnitten scheint gegeben, erfordert jedoch differenzierte Abstimmungen zwischen Gebäuden und Tiefgaragen. Die Erschließung der Tiefgarage ausschließlich über die Holbeinstraße ist konsequent und ermöglicht eine wirtschaftliche Umsetzung. Um Konflikten in der bereits verkehrsbelasteten Nachbarschaft vorzubeugen, muss ergänzend eine topographisch umsetzbare Erschließung von der Wangener Straße aus nachgewiesen werden.