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Offener Wettbewerb | 10/2013

Beznerareal

Modell

Modell

3. Preis

ArchitekturbĂĽro Josef Prinz BDA

Architektur

bächlemeid

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Ausbildung des neuen Quartiers am Rande des Zentrums von Ravensburg strebt eine bestmöglichste Integration bei gleichzeitig angemessenem und behutsam Identität stiftenden Erkennungswert in die jetzige Umgebung an. Wechselnde Gebäudehöhen korrespondieren zum einen mit der Umgebung, zum anderen reagieren sie unmittelbar auf die Anforderungen innerhalb des Quartiers bezüglich Schallschutz und Besonnung. Eine angemessene Dichte entsteht, das abwechslungsreiche Bild der Volumina prägt die neue zusammengehörige Bebauung identitätsstiftend.

Die vorgeschlagenen Bebauungen reagiert auf die entsprechenden Randbedingungen:

Dem Freiraum:
Die übergeordneten Grünstrukturen, die das Areal von Süden beginnend , im Westen am Hang zur Bundesstraße 32 sowie gegenüber am „Veitsburghang“ umgeben werden mit den Gebäudestrukturen ablesbar verzahnt.

Die Stadtentwicklung:
Das Beznerareal und das Härdtner Ensemble als besonders an der Wangener Straße stark prägende Teile der Stadterweiterung des 19. und beginnenden 20.Jahrhunderts sind die tragenden und wesentlichen konzeptionellen Bindeglieder für die neue Bebauungskonzeption. Miteinander korrespondierend wird für beide Areale folgender Ansatz zur identitätsstiftenden Weiterentwicklung der beiden Areale vorgeschlagen:

• Analyse der historischen Bezüge
• Fortschreibung der Bezüge, Verdeutlichung der Bezüge
• Weiterbauen im Sinne , der Körnung und Materialität der Gebäude zur Schaffung jeweils neuer Gebäudestrukturen unter Respekt vor dem Vorgefundenen
• Behutsame Nachverdichtung mit flexiblen, maßstabsgetreuen, aus der Körnung der umgebenden Gebäuden abgeleitete Wohngebäuden bei Beachtung der Entwicklung der Zwischenräume
• Stärkung der vorhandenen kräftigen Bezüge zu den Grünräumen

Härdtner Ensemble (erweiterter Wettbewerbsbereich)
Im Bereich des Härdtner Ensemble wird folgende Weiterentwicklung vorgeschlagen:
• Abbruch der rückwärtigen Gebäudeteile, Teilabbruch an der Wangener Straße (Gebäude mit Satteldach).
• Komplettierung des Gebäudes nach Norden mit Schaffung eines markanten Hochpunktes und Ergänzung der Gebäudestruktur nach Osten.
• Im rückwärtigen Bereich Erschließung des Gebäudes und Erschließung des 2-geschossigen Sockelbauwerkes mit Gewerbe und Wohnen für die darüber liegenden 4 – geschossigen Wohngebäude

Der verwurzelte und prägende Eindruck des historisch wertvollen Gebäudes an der Wangenerstraße wird somit erhalten (erhaltende Erneuerung) und steigernd in eine neue Qualität übertragen.


Bezner Areal (Wettbewerbsbereich)
Das Beznerareal soll als zentraler Ort der östlichen Vorstadt mit hoher Aufenthalts- und Wohnqualität entwickelt werden.
Die stadträumliche Qualität mit den bestehenden und zu erwartenden schönen einzelnen Platzfolgen an der Holbeinstraße wird ergänzt durch den neuen Quartiersplatz, an dem sich Kita, Gewerbe und Nahversorger gruppieren. Der Straßenraum wird durch die vorgelagerte Erschließungs- und Aufenthaltsterrasse am bestehenden Gebäude zusätzlich aufgewertet.
Der Bestand erhält ähnlich wie beim Härdtner Ensemble eine fortführende, erhaltende , angemessene und weiter identitätsstiftende Sanierung und Fortführung. Nach Süden wird ein weiterer Gebäudeteil mit Wohnnutzung vorgeschlagen, nach Norden Gewerbeflächen in ähnlicher Abmessung wie das bestehende hohe Gebäude der Kriminalpolizei aber ein wenig kürzer und somit raumöffnend zum Quartiersplatz.

Die Situationen sollen keinen gänzlich neuen Ausdruck erhalten. Eine weitere Stilrichtung an diesem Ort zu platzieren wird vermieden, die Gebäude werden in Ihrem Ausdruck analysierend fortgeführt und unter guter Einfügung ein gesamtes Neues, korrespondieren zum historischen Bestand, ergeben.
Proportionen und Gliederungen der Fassadenbauteile werden fortgefĂĽhrt und in abgewandelter Form weiterentwickelt.
Als Fassadenmaterial wird, um diese städtebauliche Zielrichtung folgerichtig zu erreichen beim Bezner Areal bei der Bestandsfortführung ein selber, bei den neuen Wohnbauten ein dem Bestand angelehnter, in Farbtönung leicht abgewandelter Ziegelstein vorgeschlagen.
Beim Härdtner Ensemble analog betrachtet eine Putzfassade. Somit vorsichtig abgestuft ablesbar wird das Ganze ruhig und einheitlich und dennoch technisch und gestalterisch hochwertig und fein eigenständig zusammengebunden.

Die Kita, die Wohnbebauung und der Nahversorger, der sich bei Bedarf noch Richtung Bestand und Neubau Gewerbe ausdehnen könnte, begrenzen den neuen Quartiersplatz.
Die Kiga erhält nach Süden Richtung Platzfläche ihren sonnigen Außenbereich.

Im bestehenden Gebäude Bezner Areal kann im 1.Obergeschoss, erschlossen von der Holbeinstraße, ein Restaurant mit Cafe entstehen, ggf. mit Mitnutzung von Galerien im Obergeschoss. Im Hanggeschoss, der Wohnbebauung zugeordnet, ggf. kleine nichtstörende Gewerbeinheiten wie z.B Gründerbüros. Der angegliederte Neubau nach Norden kann im EG den Nahversorger mit aufnehmen oder eigene Gewerbeeinheiten anbieten, in den Obergeschossen Gewerbeeinheiten, Büros.


Bauabschnitte / Parzellierung
Die Parzellierung im Bereich Wohnbau kann problemlos erfolgen. Die Abstandsflächen (0,4 x Gebäudehöhe) können auf den eigenen Grundstücken nachgewiesen werden.
Die Bebauung kann Bauabschnitten erfolgen. Die oberirdischen Bauteile sind ohne wesentlichen Schwierigkeiten in Bauabschnitte einzugliedern, bei der Tiefgarage bieten sich max. 2 Bauabschnitte an.


Wohnungstypologie Das Gebäude bestehen im wesentlichen aus zwei, je nach Grundfläche und Zimmeranzahl abgewandelten Wohnungstypologien:

Nord- Süd orientierte Gebäude: Von Norden erschlossen wird ein räumlich definierter, überdeckter Zugangsbereich mit genügend Raum für die Briefkastenanlage etc. vorgeschlagen.
Das zentrale, durch eine Oberlichtverglasung helle Treppenhaus erschlieĂźt jeweils 6 Wohnungen auf ĂĽbersichtliche und wirtschaftliche Weise.
Die Wohnungen erhalten einen großzügigen internen Flurbereich mit vielerlei Möglichkeiten zur Anbringung der Garderoben und zur Schaffung von Stauraum. Das separate WC der 3 und 4 Zimmerwohnungen, das bei den 4 Zimmerwohnungen alternativ noch als „Kinderbad“ mit einer Dusche ausgeführt werden könnte und ein Abstellraum sind entsprechend zentral angeordnet. Das Bad kann zusätzlich direkt vom „Elternschlafzimmer“ erschlossen werden. Die Wohnräume mit den offenen Küchen und dem Essplatz orientieren sich nach Süden. Die Küchen können bei den größeren Wohnungen bei Bedarf räumlich abgetrennt werden. Ein weiteres bei den 4 Zimmerwohnungen nach Süden angeordnetes Zimmer kann als konventionelles „Kinderzimmer“ oder auch als offen gestaltetes Arbeitszimmer / Spielzimmer genutzt werden.
Auf die gesamte Wohnungsbreite gliedert sich Terrasse bzw. der Balkon an, in den Obergeschossen mit zusätzlichen Abstellschranken für Balkonmöbel etc. In den Erdgeschosswohnungen komplettieren die kleinen Gartengerätehäuser das vielfältig nutzbare Angebot.

Ost-West orientierte Gebäude:
Von Osten erschlossen wird ebenfalls ein räumlich definierter, überdeckter Zugangsbereich vorgeschlagen.
Das helle Treppenhaus erschlieĂźt ebenfalls jeweils 8 Wohnungen auf ĂĽbersichtliche und wirtschaftliche Weise.
Die Wohnungen sind jeweils im Ess- und Kochbereich maximal zum Außenbereich orientiert. Jeweils vorgelagerte Balkone bieten gute Außenbezüge über den ganzen Tag hinweg. Die weiteren Räume bieten bei Bedarf eine geschützte Atmosphäre oder lassen sich ebenfalls großzügig zum Außenraum sowie zu den beiden Balkonen öffnen. Die Balkone nach Westen können aus schallschutzgründen als Loggien ausgebildet werden.

Konstruktion Die Gebäude sollen in Massivbauweise mit einer hoch gedämmten Vorsatzschale entstehen. Die tragenden Außen- und Innenwände können wirtschaftlich erstellt betoniert und aus KS Mauerwerk 20 cm entstehen.

Freianlagen Die Freiflächen entwickeln sich aus der Überlagerung der drei prägenden Schichten des Areals – dem Hangwald, den Industriellen Plateau und den zukünftigen Gärten. In ihrer speziellen Eigenheit verzahnen sich die Schichten funktionell wie räumlich zu einem netzartigen Freiraum, der so unter Einbeziehung seiner Geschichte im Ort seinen unverwechselbaren Charakter unterstreicht.
Der Hangwald mit seinem bedeutenden ökologischen Potential bildet als geschlossene Einheit den räumlichen Rücken der Anlage und schirmt sie gegenüber der stark befahrenen Straße ab.
Das ehemalige industrielle Plateau spiegelt sich in einer verbindenden Platzfolge wieder. Asphalt mit Einstreu von rostenden Spänen lässt die frühere Nutzung anklingen und umschreibt die „innere“ verkehrsberuhigte Zone. Baumlinien aus Eichen gliedern und leiten durch schräg angeschnittene Perspektive durch den Raum. Unter ihnen finden sich langgestreckte „Werkstücke“ – Elemente zum gemeinschaftlichen Sitzen wie Spiel.
Gärten überlagern als „letzte“ – neue- Schicht mit engem Wohnungsbezug das Areal. Breite, niedere Heckenblöcke geben eine räumliche Grundstruktur, grenzen privat von halböffentlich aber auch Kultiviertes von Wildem ab.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Schnitte

Schnitte

Ansichten Bestand mit Ergänzungen

Ansichten Bestand mit Ergänzungen