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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2013

Neubau Feuerwehrhaus

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

RSP REICHL, SASSENSCHEIDT UND PARTNER DIPL. INGE. FREIE ARCHITEKTEN BDA

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung

Als wichtige öffentliche Einrichtung steht der Feuerwehrneubau selbstbewusst im Kreuzungsbereich Schramberger Strasse/ Hausener Strasse. Der schlanke Gesamtbaukörper liegt in Tallängslinie und schafft neue spannende Stadträume. Aufweitungen und Verengungen korrespondieren mit der Topografie. Der Kopf der Fahrzeughalle wird vom Übungshof umgriffen und erhält mit dem Turm ein markantes Stadtzeichen. Parallel zu den Gebäudelängsseiten werden die neu gestaltete Schramberger Strasse und der südlich angrenzende Grünraum aufgewertet.



Erschliessung

Erschlossen wird das Feuerwehrareal in topografisch günstiger Höhenlage, abgerückt vom Kreisverkehr. Einrückende PKW und ausrückende Einsatzfahrzeuge sind strikt getrennt. Abseits des Alarmeinsatzes befindet sich der großzügige Übungshof. Für Anlieferung und Wartung liegt im rückwärtigen, geschützten Bereich eine Verfügungsfläche mit Entwicklungspotential. Hier wird auch eine sinnvolle Erweiterung um zwei Stellplätze gesehen, ohne den laufenden Betrieb zu stören. Im Alarmfall ist ein ergonomisch optimaler Ablauf gewährleistet. Der Haupteingang des Gebäudes liegt im Schwerpunkt und bietet Kurze Wege zu den Nutzungseinheiten. Durch den Luftraum sind die beiden Gebäudeebenen auf einen Blick erfassbar. Spannende Ein- und Ausblicke verbinden die Straßenseite mit der Gartenseite. Im Galeriebereich des 1. Obergeschosses wird der ideale Ort für Ausstellungen und Präsentationen gesehen.



Funktionsabläufe

Oberste Priorität eines Feuerwehrhauses hat der optimale Funktionsablauf. Für den schnellen und reibungslosen Alarmeinsatz sorgen folgende Gebäudedispositionen:

- anrückende Einsatzkräfte erreichen kreuzungsfrei den Parkplatz

- unmittelbar angrenzend befindet sich der Alarmeingang

- Umkleide und Zentrale bilden eine logische Funktionseinheit

- Klare, übersichtliche Wegeführung in die Fahrzeughalle



Optimierungen und Erleichterungen im Normalbetrieb werden erreicht durch:

- Angemessener Eingangsbereich mit Luftraum und Ausstellung

- Im Nutzungsschwerpunkt angeordnete Vertikalerschließung

- separat nutzbares OG z.B. für Abendveranstaltungen etc.

- ruhige Orientierung des Schulungsbereiches nach Süden

- Lage der Verwaltung über Haupteingang mit Blick auf Vorfeld

- Autarke Nutzung der Jungendfeuerwehr

- direkte Anordnung der Lagerflächen und Werkstätten im rückwärtigen Bereich der
Fahrzeughalle

- Vordach über Fahrzeughallentore, hilfreich im Wintereinsatz

- die Lage des Übungshofes sorgt für Sicherheit

- der Standort des Turms übernimmt die wichtige Funktion eines Stadtzeichens

- Die Anordnung der Florianstube im Schwerpunkt der Anlage unterstreicht den
Stellenwert der Einrichtung

- Die Südterrasse ist direkt von allen Funktionseinheiten erreichbar

- Die Anordnung der Küche erleichtert die Anlieferung und ermöglicht auch
Außenbewirtschaftungen

- Treibstofflager, Auffanggefäße, Müll und Außenlager erhalten einen aufgeräumten
Standorte am Wartungshof

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ist sehr funktional – das Gebäude tritt zurückhaltend in Erscheinung und duckt sich vor die Landschaftskulisse.
Der Turm auf der Ostecke des Grundstücks stellt ein wichtiges Stadtzeichen dar. Die stadträumliche Situation in Richtung Innenstadt zeigt unter Berücksichtigung der angrenzenden Grundstücke Entwicklungspotential auf.
Die Erschließung von der Schramberger Straße ist konfliktfrei möglich. Die Lage der Zufahrten zum Alarmhof und der Stellplätze ist ideal entflochten und versprechen einen konfliktfreien Betrieb. Die innere Erschließung und die damit verbundenen Funktionen überzeugen.

Der langgestreckte Baukörper mit einheitlicher Gebäudehöhe ist in seiner Ausformung und Fassadengestaltung sehr zurückhaltend. In den Ansichten fehlt die Darstellung der Umgebungsbebauung.

Das Raumprogramm ist im Wesentlichen erfüllt. Die Raumzuordnung ist zweckmäßig.
Der Entwurf besticht durch eine funktionale Organisation und stellt die notwendigen Bewegungsabläufe sicher. Die Grundstücksorganisation ist gelungen. Die Erweiterungs-flächen sollten in ihrer Lage und Funktionalität zu den bestehenden Fahrzeugboxen überprüft werden. Der Übungshof liegt richtig.

Der Beitrag ist durch sehr günstige Maßzahlen (BGF und BRI) gekennzeichnet. Die offene, ebenerdig gelegene Stellplatzanlage ist ausgesprochen wirtschaftlich. Auch der Umgang mit der Topographie ist günstig und verursacht nur geringe Eingriffe in den Hang. Der Vorschlag der Nutzung der bestehenden Fernwärme wird begrüßt.

Der Entwurfsansatz stellt eine sehr gute Umsetzung der Wettbewerbsaufgabe dar – im Detail besteht Optimierungspotential.
Die Grunstücksorganisation kann als Alleinstellungsmerkmal bezeichnet werden und besticht durch überdurchschnittliche Wirtschaftlichkeit und Funktionalität.